Hallo!
Ich mache mir große Sorgen um meinen 21-jährigen Tinker!
Am 5.3. war der Hufschmied bei uns. Beim Ausschneiden des rechten Vorderhufes meinte er, dass dieser ganz faul sei. Er wollte nicht mehr daran machen, weil der Strahl/Ballen direkt anfing zu bluten. Auf sein Anraten kam am nächsten Tag der TA, der meinte es sei noch kein Krebs. Seither steht er nicht mehr auf dem Winterpaddock welches dieses Jahr sehr nass und matschig ist, sondern trocken auf einem kleinen Auslauf mit Verbundsteinen. Behandelt wird seither mit Socatyl Paste, 2x täglich. Um den Dreck aus den tiefen Strahlfurchen zu bekommen, spüle ich das Ganze vorher mit kolloidalem Silberwasser aus. Inzwischen sieht es so aus als würde es ein wenig austrocknen, beunruhigend finde ich allerdings das Loch im Strahl. Nächste Woche Freitag (20.3.) habe ich einen Termin mit einem anderen Tierarzt um mir eine 2. Meinung einzunehmen.
Würdet ihr euch die Fotos einmal anschauen?
Die Wahrheit über seine Hufstellung / Hufbearbeitung kam erst vor kurzem nach abnehmen des Behangs zum Vorschein. Eine Katastrophe wie ich finde! Zu seinen Krankenvorgeschichte: Er hat Huf- und Krongelenkschale beidseitig vorne sowie Spat beiseitig.
Bitte um Beurteilung: Hufkrebs? Hufbearbeitung
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- Registriert: 28.01.2014, 15:07
Hallo,
Sie haben sehr gute Bilder eingestellt, auf denen die Probleme gut zu sehen sind.
Da haben Sie das Ruder wohl gerade noch einmal herumgerissen. Ich denke auch, dass es noch kein Hufkrebs war, aber knapp davor. Auch wenn die Behandlung mit Socatyl jetzt ja recht erfolgreich war würde ich sie stoppen. Zum einen ist in Socatyl neben Antibiotika auch Formaldehyd enthalten und das ist ja als krebserregend, also karzinogen, eingestuft. Dazu kommt noch, dass das Formaldeyd auch gesunde neu gebildete Zellen angreift und damit eine Wundheilungsstörung, zumindest eine verzögerte Wundheilung verursacht. Ihre Wundreinigung mit dem kolloidalem Silberwasser scheint gut zu klappen, damit würde ich so weitermachen. Anschließend würde ich das Loch mit einem anderen Antibiotikum, bei dem kein Formaldehyd enthalten ist, versorgen. Allerdings sollte hierbei zuerst ein Antibiogramm erstellt werden, damit auch ein wirksames Antibiotikum verwendet wird. Ich habe in letzter Zeit gute Erfahrungen mit Lavendelöl anstatt einem Antibiotikum gemacht. Nach dieser Versorgung müssten Sie bitte die betroffene Strahlfurche mit leichtem Druck austamponieren. Bitte versorgen Sie auch die immer noch sehr tiefe mittlere Strahlfurche entsprechend.
Das Ganze sieht mir sehr nach einem Hufgeschwür aus, welches sich am Strahl- Ballenbereich selbst eröffnet hat. Die an der Seite sehr lang und schräg liegende Eckstebe und Trachte üben einen starken Druck auf die Basis der Stahllederhaut dort aus. Dabei kommt es zu einer minderwertigen Strahlhornproduktion dort und das Horn in der Strahlfurche reißt häufig ein. So entsteht in dem versteckten Riss Fäulnis die sich in der Tiefe ausbreitet.
Kurzfristig sollte daher die zu lange Eckstrebe gekürzt werden und die Trachte angepasst. Langfristig wäre eine Hufbearbeitung notwendig, die verhindert das die gesamte Hufseite so lang wird. Gerade wenn ihr Pferd ja bereits eine Huf– und Krongelenk Schale hat kann es immer wieder plötzliche Stellungsänderungen nicht mehr kompensieren. Es bräuchte also eine Hufbearbeitung die vorausschauend ein so erneutes schief werden des Hufes verhindert oder zumindest einschränkt.
Mit lieben Grüßen
Astrid Arnold
Sie haben sehr gute Bilder eingestellt, auf denen die Probleme gut zu sehen sind.
Da haben Sie das Ruder wohl gerade noch einmal herumgerissen. Ich denke auch, dass es noch kein Hufkrebs war, aber knapp davor. Auch wenn die Behandlung mit Socatyl jetzt ja recht erfolgreich war würde ich sie stoppen. Zum einen ist in Socatyl neben Antibiotika auch Formaldehyd enthalten und das ist ja als krebserregend, also karzinogen, eingestuft. Dazu kommt noch, dass das Formaldeyd auch gesunde neu gebildete Zellen angreift und damit eine Wundheilungsstörung, zumindest eine verzögerte Wundheilung verursacht. Ihre Wundreinigung mit dem kolloidalem Silberwasser scheint gut zu klappen, damit würde ich so weitermachen. Anschließend würde ich das Loch mit einem anderen Antibiotikum, bei dem kein Formaldehyd enthalten ist, versorgen. Allerdings sollte hierbei zuerst ein Antibiogramm erstellt werden, damit auch ein wirksames Antibiotikum verwendet wird. Ich habe in letzter Zeit gute Erfahrungen mit Lavendelöl anstatt einem Antibiotikum gemacht. Nach dieser Versorgung müssten Sie bitte die betroffene Strahlfurche mit leichtem Druck austamponieren. Bitte versorgen Sie auch die immer noch sehr tiefe mittlere Strahlfurche entsprechend.
Das Ganze sieht mir sehr nach einem Hufgeschwür aus, welches sich am Strahl- Ballenbereich selbst eröffnet hat. Die an der Seite sehr lang und schräg liegende Eckstebe und Trachte üben einen starken Druck auf die Basis der Stahllederhaut dort aus. Dabei kommt es zu einer minderwertigen Strahlhornproduktion dort und das Horn in der Strahlfurche reißt häufig ein. So entsteht in dem versteckten Riss Fäulnis die sich in der Tiefe ausbreitet.
Kurzfristig sollte daher die zu lange Eckstrebe gekürzt werden und die Trachte angepasst. Langfristig wäre eine Hufbearbeitung notwendig, die verhindert das die gesamte Hufseite so lang wird. Gerade wenn ihr Pferd ja bereits eine Huf– und Krongelenk Schale hat kann es immer wieder plötzliche Stellungsänderungen nicht mehr kompensieren. Es bräuchte also eine Hufbearbeitung die vorausschauend ein so erneutes schief werden des Hufes verhindert oder zumindest einschränkt.
Mit lieben Grüßen
Astrid Arnold
Vielen lieben Dank für Ihre ausführliche Antwort!
Ich werde Ihren Rat beherzigen und beim TA-Termin ein Antibiogramm ansprechen. Die Behandlung mit dem kolloidalem Silberwasser werde ich weiter fortsetzen bzw. habe sie bereits auf die anderen 3 Hufe ausgeweitet. Ich habe zwar hiervon keine Bilder eingestellt, aber dort sind die Strahlfurchen genauso tief.
Könnten Sie mir Näheres zu diesem Lavendelöl schreiben?
Die Suche nach einem "gescheiten" Hufbearbeiter läuft noch. Für Tipps im Raum Saar-Pfalz wäre ich sehr dankbar.
Liebe Grüße
Marion
Ich werde Ihren Rat beherzigen und beim TA-Termin ein Antibiogramm ansprechen. Die Behandlung mit dem kolloidalem Silberwasser werde ich weiter fortsetzen bzw. habe sie bereits auf die anderen 3 Hufe ausgeweitet. Ich habe zwar hiervon keine Bilder eingestellt, aber dort sind die Strahlfurchen genauso tief.
Könnten Sie mir Näheres zu diesem Lavendelöl schreiben?
Die Suche nach einem "gescheiten" Hufbearbeiter läuft noch. Für Tipps im Raum Saar-Pfalz wäre ich sehr dankbar.
Liebe Grüße
Marion
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