Hallo zusammen,
mein 29 jähriges Shetland Pony hatte vor drei Wochen einen leichten Reheschub. Er hatte das vor 7 Jahren schon Mal, seither bekommt er kein Gras mehr, ist nicht übergewichtig und gut im Training.
Mittlerweile läuft er wieder normal. Gestern wurden die Hufe bearbeitet und ich würde mich über eine Einschätzung freuen, ob sie so in Ordnung sind, bzw. was auffällt.
Herzlichen Dank im voraus.
Katharina und Little Joe:)
Beurteilung Hufe
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Beurteilung Hufe
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Hallo Katharina, entschuldige bitte die späte Antwort.
Prinzipiell haben die Hufe erstmal keine schlechte Form. Mir stellt sich jedoch die Frage, warum dein Hufbearbeiter die Zehenwand quasi an allen 4 Hufen komplett weggeraspelt hat und diese dann von außen bullnasig hat stehen lassen. Das Problem ist dann Folgendes: Gerade an den Hinterhufen ist die Zehenwand existentiell für die Kraftverteilung im Hinterhandbereich. Aufgrund der Spannsägenkonstruktion der Hinterhand benötigt das Pferd ohne die Zehenwand sehr viel mehr Kraftaufwand in der Bewegung, hinzu kommt damit dann auf Dauer auch die Verformung des Hufes und die Bildung von Kotflügeln.
Solear würde ich die Strahlfurchen sauberer bearbeiten aus dem einfachen Grund, dass dein Pferd bei Matsch und Schnee nicht aufstollt und sich keine Fäulnis in diesen Bereichen bilden kann. Waren die Hufe so hart? Wenn ja, dann ist deinem Hufbearbeiter mit eingeweichten Hufen beim nächsten Mal schon geholfen. Hinzu kommt die ungleichmäßige Bearbeitung der Eckstreben, welche ebenfalls wichtig für die Stabilität des Hufes ist. Gerade wenn dein Pferd erst vor kurzem einen Reheschub hatte, ist es wichtig, dass man diese ganzen Faktoren kennt und Ernst nimmt. Der Huf verändert sich gerade, bildet Narbengewebe und versucht den Hufbeinträger wieder zu stabilisieren.
Von wo kommst du? Vielleicht kann dir einer meiner Kollegen helfen?
Liebe Grüße
Lisa
Prinzipiell haben die Hufe erstmal keine schlechte Form. Mir stellt sich jedoch die Frage, warum dein Hufbearbeiter die Zehenwand quasi an allen 4 Hufen komplett weggeraspelt hat und diese dann von außen bullnasig hat stehen lassen. Das Problem ist dann Folgendes: Gerade an den Hinterhufen ist die Zehenwand existentiell für die Kraftverteilung im Hinterhandbereich. Aufgrund der Spannsägenkonstruktion der Hinterhand benötigt das Pferd ohne die Zehenwand sehr viel mehr Kraftaufwand in der Bewegung, hinzu kommt damit dann auf Dauer auch die Verformung des Hufes und die Bildung von Kotflügeln.
Solear würde ich die Strahlfurchen sauberer bearbeiten aus dem einfachen Grund, dass dein Pferd bei Matsch und Schnee nicht aufstollt und sich keine Fäulnis in diesen Bereichen bilden kann. Waren die Hufe so hart? Wenn ja, dann ist deinem Hufbearbeiter mit eingeweichten Hufen beim nächsten Mal schon geholfen. Hinzu kommt die ungleichmäßige Bearbeitung der Eckstreben, welche ebenfalls wichtig für die Stabilität des Hufes ist. Gerade wenn dein Pferd erst vor kurzem einen Reheschub hatte, ist es wichtig, dass man diese ganzen Faktoren kennt und Ernst nimmt. Der Huf verändert sich gerade, bildet Narbengewebe und versucht den Hufbeinträger wieder zu stabilisieren.
Von wo kommst du? Vielleicht kann dir einer meiner Kollegen helfen?
Liebe Grüße
Lisa
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Hallo Lisa,
erstmal vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich habe mich sehr darüber gefreut.
Ich wohne bei Tübingen 72108 Rottenburg, gäbe es jemanden hier in der Nähe? Das wäre natürlich großartig.
Die Hufe waren trocken, das ist richtig, danke für den Tipp mit dem Einweichen.
Der Gedanke des beraspelns der Zehe von außen war, dass keine negative Hebelwirkung entsteht, die den Huf wegschnabeln lässt...grade nach der Rehe. Wie sollte das anders gemacht werden? Dann kann ich vielleicht ein bisschen darauf einwirken.
Muss man aufpassen dass die Trachten nicht unterschieben?
Ich finde das sieht an den Vorderhufen ein bisschen so aus.
Liebe Grüße Katharina
erstmal vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich habe mich sehr darüber gefreut.
Ich wohne bei Tübingen 72108 Rottenburg, gäbe es jemanden hier in der Nähe? Das wäre natürlich großartig.
Die Hufe waren trocken, das ist richtig, danke für den Tipp mit dem Einweichen.
Der Gedanke des beraspelns der Zehe von außen war, dass keine negative Hebelwirkung entsteht, die den Huf wegschnabeln lässt...grade nach der Rehe. Wie sollte das anders gemacht werden? Dann kann ich vielleicht ein bisschen darauf einwirken.
Muss man aufpassen dass die Trachten nicht unterschieben?
Ich finde das sieht an den Vorderhufen ein bisschen so aus.
Liebe Grüße Katharina
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Hallo Katharina, schau mal unter der Rubrik Huforthopäden. Da findest du drei Kollegen aus deiner Ecke.
Bezüglich der Zehenbearbeitung muss man sich den Huf immer wieder neu betrachten: ist da aktuell ein Hebel, wenn ja, dann kann man in diesem Fall die Zehe etwas mehr auf Abrieb setzen und vorallem höher ausschleichen um den Effekt auch zu erhalten. Die Bullnasen halten in der Regel nicht länger als 14 Tage an und dann ist der Huf wieder in dem Ausgangszustand. Außerdem muss man sich überlegen, warum der Huf schnabelt, denn gerade nach einer Rehe ist es wichtig den Narbenhornkeil als Freund und nicht als Feind zu erachten. In einem akuten Reheschub geht der Hufbeinträger (stell ihn dir als eine Art Druckknöpfe vor) kapuut und diese "Knöpfe lösen sich. Um die Stabilität und Aufhängung wieder zu erreichen, bilden sich Ersatzknöpfe, also ein Narbenhornkeil. Beraspelt man den stark, zerstört man dieses Pflaster wieder und kann im schlimmsten Fall einen neuen Schub auslösen.
Bezüglich der Trachten denke ich anhand der Bilder, dass das mit einer saubereren Eckstrebenbearbeitung eher kein Problem darstellt.
Liebe Grüße Lisa
Bezüglich der Zehenbearbeitung muss man sich den Huf immer wieder neu betrachten: ist da aktuell ein Hebel, wenn ja, dann kann man in diesem Fall die Zehe etwas mehr auf Abrieb setzen und vorallem höher ausschleichen um den Effekt auch zu erhalten. Die Bullnasen halten in der Regel nicht länger als 14 Tage an und dann ist der Huf wieder in dem Ausgangszustand. Außerdem muss man sich überlegen, warum der Huf schnabelt, denn gerade nach einer Rehe ist es wichtig den Narbenhornkeil als Freund und nicht als Feind zu erachten. In einem akuten Reheschub geht der Hufbeinträger (stell ihn dir als eine Art Druckknöpfe vor) kapuut und diese "Knöpfe lösen sich. Um die Stabilität und Aufhängung wieder zu erreichen, bilden sich Ersatzknöpfe, also ein Narbenhornkeil. Beraspelt man den stark, zerstört man dieses Pflaster wieder und kann im schlimmsten Fall einen neuen Schub auslösen.
Bezüglich der Trachten denke ich anhand der Bilder, dass das mit einer saubereren Eckstrebenbearbeitung eher kein Problem darstellt.
Liebe Grüße Lisa