Huf Beurteilung

Öffentliches Forum für Fragen rund um die Gesundheit der Hufe Ihrer Pferde
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gelöschter Benutzer

Beitrag von gelöschter Benutzer »

Guten Morgen, ich habe einen 18 Jahre alten Haflinger. Dieser hatte im November 2018 einen heftigen reheschub. Die röntgenbilder zeigten eine minimale Verschiebung des hufbeins. Bei der ersten hufbearbeitung wurden mehrere hufabszess herausgeschnitten. Die weiße Linie ist immer noch ausgefranst und größer bzw breiter. Laufen tut er seit einem Jahr wieder prima. Die ersten zwei Jahre nach dem reheschub hatte er Eisen mit Leder Platten drauf. Nun ist er normal beschlagen. Vor dem reheschub war er barhuf mit hufschuhen unterwegs allerdings merkte ich schon ca 2 Jahre vor dem Ausbruch der Rehe dass er immer fülliger lief. Verschiedene Tierärzte und auch röntgenbilder gaben keinen Hinweis woher das fühlige laufen kommen könnte. Selbst die Syndigraphy in der Klinik hat nichts ergeben. Hohe Kosten aber leider keine Diagnose. Nun hat er seit einem dreivierteljahr einen Riss eventuell hufspalt der von oben nach unten geht. Natürlich würde ich ihn gern wieder barhuf laufen lassen habe allerdings etwas Angst da ich schon so eine Odyssee damit durch habe. Wie findet ihr das die Hufe bearbeitet sind? Habt ihr eine Idee woher der hufspalt kommen könnte? Mein Hufschmied bekommt diesen nicht in Griff. LG Sabrina Bührer
Die ersten zwei Bilder sind vom Huf vorne links die letzten zwei vorne rechts☺️
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Sabrina 3
Beiträge: 5
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Beitrag von Sabrina 3 »

PS der Schmied war vor zweieinhalb Wochen das letzte Mal da
Carina Jakob
Beiträge: 155
Registriert: 23.10.2014, 10:38

Beitrag von Carina Jakob »

Hallo Sabrina,
in welchen Abständen werden die Hufe bearbeitet? Können Sie bitte die Röntgenbilder einstellen, das würde für eine bessere Beurteilung helfen. Wie wird das Pferd gehalten - war die Ursache für die Rehe damals futterbedingt und ist die Ernährung inzwischen optimiert worden?
Auf den Huffotos sieht man hebelnde Zehenwände und einen Knick unterhalb des Kronsaums, die Hufe würden eigentlich steiler stehen wollen als sie momentan sind. Der Kronrand ist im Seitenwandbereich hochgestaucht und fällt nach hinten hin ab, auch hier sind Hebelkräfte im Spiel. Die Trachten schieben unter. Insgesamt ließe sich an der Hufsituation einiges verbessern, was barhuf in kurzen Intervallen sicherlich besser gelingen würde als unter einem Beschlag.
In unserer Rubrik Hufthemen finden Sie viele Informationen zur Entstehung und Behandlung von Hornspalten, im Huforthopädenregister können Sie KollegInnen in Ihrer Nähe für eine Beratung vor Ort finden.
Beste Grüße,
Carina
Sabrina 3
Beiträge: 5
Registriert: 12.04.2021, 20:33

Beitrag von Sabrina 3 »

Hallo carina, entschuldige bitte die späte Antwort wir hatten übernachtungsgäste zu Hause.
Der Haflinger steht in einem offenstall der zum Teil befestigt (gepflästert) ist und zum Teil aus Lehmboden besteht.

Leider weiß ich bis heute nicht genau woher die Hufrehe kam. Wie ich oben schon beschrieben habe war es ein schleichender Prozess, der Tropfen der das Fass damals zum überlaufen gebracht hat war eine wurmkur mit ivermectin. Aber wie schon beschrieben lief er davor schon sehr fülig. Der Schmied kommt alle neun Wochen. Ich habe etwas Angst ihn wieder auf barhuf umzustellen. Weil er eben kurz vor dem reheschub ohne hufschuhe nicht mal mehr über den Hof laufen konnte. Die röntgenbilder von 2018 habe ich beigefügt. Liebe Grüße und einen schönen Sonntag. Sabrina
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Carina Jakob
Beiträge: 155
Registriert: 23.10.2014, 10:38

Beitrag von Carina Jakob »

Hallo Sabrina,
wie Sie es beschreiben lässt sich vermuten, dass Ihr Haflinger ein Stoffwechselproblem hat. Was bekommt er denn zu fressen? Hat er einen Fettkamm? Stoffwechselgeschichten sind sehr komplex und lassen sich gut mit optimierter Fütterung, Bewegungsmanagement und ggf. tierheilkundlich unterstützen.
Die Röntgenbilder aus 2019 sehen gar nicht so schlecht aus, ich denke wenn man die Hufsituation optimiert ist dem Pferd gut zu helfen.
Zur Hufbearbeitung in 9 Wochen-Abständen: das ist viel zu lang, da lässt sich leider nichts korrigieren zumal der Abrieb unter dem Beschlag komplett ausgeschaltet ist. Ich betreue meine Rehe- oder Spaltenkundenpferde im 4-5 Wochen-Intervall, die sind alle barhuf und haben die Möglichkeit sich ihre Hufe durch die huforthopädische vorausschauende Bearbeitung physiologischer abzulaufen. Wenn Sie es sich nicht trauen, eine Barhufumstellung zu versuchen, wäre zumindest eine Verkürzung des Beschlagsintervalls sinnvoll um die Hufsituation zu verbessern und dem Pferd mehr Laufkomfort zu verschaffen. Der Spalt zeigt ja deutlich, dass der Huf nicht in der Balance ist.
Liebe Grüße,
Carina
Sabrina 3
Beiträge: 5
Registriert: 12.04.2021, 20:33

Beitrag von Sabrina 3 »

Hallo Carina,

danke für deine Antwort.

Asterix bekommt Biotin, Mineralfutter von Agrobs und eine handvoll Alpengrün Müsli ebenfalls von Agrobs. Von Mai bis August darf er ca 1 Stunde auf die Weide (nach langsamen anweiden). Könnte ich diesbezüglich noch etwas optimieren?
Er wird täglich gearbeitet (Dressurarbeit, Gelände, Longearbeit und Bodenarbeit).

Leider kann ich mir unter hebelnden Zehenwände und einem hochgestauchten Kronenrand nichts vorstellen. Was meinst du damit?

Leider kann unser Hufschmied nicht in kürzern Abständen kommen, dass schafft er zeitlich nicht. Ich habe nun Kontakt mit einer Huforthopädin aus meiner Gegend Kontakt aufgenommen. Sie könnte sich gut vorstellen die Umstellung auf Barhuf mit Hilfe/Unterstützung von Hufschuhen vorzunehmen.

Liebe Grüße
Sabrina
Sabrina 3
Beiträge: 5
Registriert: 12.04.2021, 20:33

Beitrag von Sabrina 3 »

PS: Einen Fettkamm hat er nicht, allerdings ein leichtes Sommerekzem welches auch für ein Stoffwechselproblem sprechen würde....
Carina Jakob
Beiträge: 155
Registriert: 23.10.2014, 10:38

Beitrag von Carina Jakob »

Hallo Sabrina,
dass Asterix keinen Fettkamm hat und so viel bewegt wird ist gut.
Ich habe am Beispiel des rechten Vorderhufes (besser von der Seite aufgenommenes Foto) mal versucht mit einigen Freihandlinien die Baustellen des Hufes zu visualisieren: In rot habe ich die verbogene Zehenwand nachgezeichnet. Wenn Sie sich die im unteren Bereich weg geraspelte Zehe bis zum Boden vorstellen sehen Sie den Schwung und den großen Hebel. Oben kurz unter dem Kronsaum kommt der Huf steiler, so wäre besser. In gelb die unterziehenden Trachten, welche zurück geholt werden sollten. In blau die hochgestauchten Wachstumsringe der Seitenwand und der ebenso hochgestauchte Kronsaum. Die ganze Hornkapsel ist sozusagen nach vorne weg gewachsen und zu flach geworden. Auf den Röntgenbildern sieht man das auch, die Zehenwand und der Hufbeinrücken sind nicht parallel.
Es freut mich sehr, dass Sie eine Kollegin für die Barhufumstellung gefunden haben. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Pferd alles Gute. Vielleicht mögen Sie in einiger Zeit hier ein kleines Update einstellen, wie es sich entwickelt hat.
LG Carina
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