Hutkrempe nach 2. Reheschub- Duplobeschlag?

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Andrea Lutz
Beiträge: 4
Registriert: 13.08.2021, 11:20

Beitrag von Andrea Lutz »

Hallo ,
Mein Deutsches Reitpony- Mix , 13 Jahre, hatte im Herbst 2020 ihren ersten Reheschub, davon hänge ich die Röntgenbilder an. Im Februar kaufte ich sie, sie wurde immer nur mit Heu gefüttert, alle 6- 8 Wochen die Hufe bearbeitet, lief barhuf.
Mitte Juni 2021 kam der 2. Reheschub. V.a. EMS. Sie hat einen starken Mähnenkamm, typische Fettpölsterchen, nicht massiv.
Sie wurde medikamentös ( Flunidol und Aspirin) behandelt, steht seitdem im Paddock, erhält nur gewässertes Heu und hat schon etwas abgenommen, seit Ende Juni hat sie Duplos als Rehebeschlag. Damit springt und buckelt sie herum, scheint schmerzfrei.
Trotz 6- 8 wöchiger Behandlung durch den Hufschmied entwickelte sich ja relativ schnell eine Hutkrempe.
Haben Sie eine Idee, wie die Hufe meines Ponys besser behandelt werden können?
Vielen Dank dafür !
P.S.: Die Röntgenbilder vom 2. Reheschub werde ich noch anhängen
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Carina Mäusezahl
Beiträge: 155
Registriert: 23.10.2014, 11:38

Beitrag von Carina Mäusezahl »

Hallo Andrea,
bitte stellen Sie aktuelle Huffotos ein (Fotoanleitung siehe oben im hellblauen Balken) und ein Ganzkörperfoto vom Pony. Das würde es sehr erleichtern Ihnen konkrete Ratschläge zur aktuellen Hufsituation zu geben.
Die bis jetzt geposteten Röntgenbilder sind alle aus 2020, verstehe ich das richtig? Hier sind auf den Vorderhufen bereits Veränderungen am Hufbeinrand zu sehen.
Viele Grüße,
Carina
gelöschter Benutzer

Beitrag von gelöschter Benutzer »

Hallo Carina, erst einmal Röntgenbilder vom Juni 2021, Fotos mache ich gleich, ganz frisch. Ja, die anderen Röntgenbilder waren alle vom Herbst 2020
VG
Andrea
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Andrea Lutz
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Beitrag von Andrea Lutz »

Hier die linke Seite
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Andrea Lutz
Beiträge: 4
Registriert: 13.08.2021, 11:20

Beitrag von Andrea Lutz »

Und die rechte Seite
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Carina Mäusezahl
Beiträge: 155
Registriert: 23.10.2014, 11:38

Beitrag von Carina Mäusezahl »

Liebe Andrea,
danke für die Huffotos und die neuen Röntgenbilder per Mail - ich habe sie in Ihrem obigen Beitrag hinzugefügt. Bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort, momentan ist so viel zu tun.
Die Ausziehung am Hufbeinrand (Hutkrempe) ist auf den neueren Bildern im Vergleich zu den älteren stärker ausgeprägt. Die Zehenwand ist vom Hufbeinrücken weg gewichen.
Kennen Sie die Ursache für den zweiten Reheschub dieses Jahr? Wurde anders gefüttert, gab es im Vorfeld eine Medikamentengabe/Impfung/Wurmkur, hat sich die Herdenzusammenstellung geändert? Ursachenforschung und das Abstellen dieser wäre wichtig um weitere Reheschübe und erneute Schäden an den Füßen zu verhindern.
Die Hutkrempe wird sich leider nicht wieder zurück bilden, was in gewisser Weise einen limitierenden Faktor für die Sanierung der Hufe zurück zu einer annähernd gesunden Hufform darstellt. Die Hufe ihres Ponies sind momentan ziemlich lang, breit und flach und weisen große Hebel auf. Diese sollten in kurzen Intervallen hebelminimierend bearbeitet werden (max. 4 Wochen Abstand). Unter einem permanenten Hufschutz kann kein Abrieb stattfinden und die Wände können ungehindert weiter hebeln. Dies erschwert die Sanierung der Hufe, was barhuf unserer Erfahrung nach deutlich besser gelingt. Auf unseren Seiten in der Rubrik Hufthemen/Hufrehe und im Buch "Diagnose Hufrehe" von Dr. Konstanze Rasch können Sie zahlreiche Falldokumentationen von Rehehufen sehen.
Schauen Sie gern in unserem Register welche KollegInnen in Ihrem Umfeld tätig sind um eine Zweitmeinung vor Ort einzuholen.
Liebe Grüße, Carina Mäusezahl
gelöschter Benutzer

Beitrag von gelöschter Benutzer »

Hallo nochmal, vielen Dank für die , wie ich finde, schnelle Antwort.
Durch das Buch von Konstanze Rach wurde ich auf Sie aufmerksam ich lese es mit großem Interesse- aber es bleibt schwierig für mich, das Gelesene auf nein Pony umzusetzen. Mittlerweile war endlich der Hufschmied da, die Duplos sind ab.
Wir konnten uns darauf einigen, es wieder barhuf zu versuchen, er empfiehlt Hufschuhe bei Ausritten.
Zur Ursachenforschung: Sie hatte immer Heu soviel sie wollte, vermutlich EMS entwickelt, hatte vor dem Schub eine Wurmkur erhalten, wurde etwas mehr bewegt, konnte gelegentlich für wenige Minuten grasen, Nachmittags.
Ein Pferd aus ihrer Herde- sie waren nur zu Viert- war sehr krank und wurde Mitte April erlöst. Dies sind die Auslöser, die mir einfallen. Sie ist weiter auf Diät.
Ich habe aktuelle Bilder der Vorderhufe angehängt, zuerst die rechte Seite.
Da es erst in 150 km einen Huforthopäden gibt, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie mir Ihre Meinung zum Zustand der Hufe mitteilen könnten, und was Sie von Hufschuhen halten?
Ganz vielen Dank im Vorraus und mit freundlichen Grüßen
Andrea H.
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Carina Mäusezahl
Beiträge: 155
Registriert: 23.10.2014, 11:38

Beitrag von Carina Mäusezahl »

Hallo Andrea,
danke für die neuen Huffotos. Es freut mich dass der Hufschmied sich auf´s Barhufgehen eingelassen hat. Allerdings, so wie die Hufe bearbeitet wurden, wird Ihr Pferd zunächst sicher Hufschuhe brauchen. Welchen Plan haben Sie jetzt für das weitere Vorgehen? In welchem Intervall wird der Schmied zukünftig die Hufe bearbeiten? Wie läuft das Pferd nach der Beschlagsabnahme, insbesondere auf hartem oder steinigen Boden?
Barhuf können Sie die Hufe ersteinmal besser sauber halten und haben einen besseren Überblick falls sich etwas verschlechtert. Rehehufe neigen zu Hufgeschwüren in der verbreiterten Blättchenschicht weil sich in das weniger dichte Narbenhorn gern Fäulnis einnistet. Leider wurde diese Problematik bei der Hufbearbeitung außer Acht gelassen. Die Blättchenschicht hätte man besser frei schneiden können, momentan befindet sich dort Sohlenhorn was sich darüber geschoben hat.
In welcher Postleitzahlenregion sind Sie zu Hause? Da scheinen Sie ja in einem huforthopädisch unterbesetzten Gebiet zu wohnen. Ich könnte nachsehen ob es fortgeschrittene Azubis in der Nähe gibt.
Zur Vorgeschichte: Ja da kamen in Summe einige potentiell Rehe auslösende Faktoren zusammen welche schlussendlich das Fass zum Überlaufen gebracht haben.
Hufschuhe sind – sofern sie gut passen – eine feine Sache. Man hat einen flexibel anschnallbaren Hufschutz wenn man ihn benötigt und kann die Hufe parallel barhuf sanieren. Günstig ist, wenn man einen Fachmenschen zum Anprobieren einiger verschiedener Modelle und Probelaufen an´s Pferd holt, so kann man zum Einen die richtige Größe ermitteln und zum Anderen das Pferd mitentscheiden lassen womit es am besten laufen kann. Haben Sie bereits Hufschuhe? Sie schreiben, der Hufschmied empfiehlt sie zum Ausreiten - wie oft wird das Pferd denn geritten? Bewegung ist für EMS-Pferde wichtig damit Diät und Abnehmen funktionieren, allerdings kommt das auf den Laufkomfort an.
Zur Bearbeitung denke ich Folgendes: die Bilder von vorn und von der Seite sehen auf den ersten Blick hebelminimiert bearbeitet aus. In der Sohlenansicht gibt es jedoch Optimierungspotential. Der Tragrand ist weg, das Pferd steht im Moment flächig auf der Sohle was bei den bestehenden Röntgenbefunden nicht gut ist. Pferde mit solchen Schäden am Hufbeinrand vertragen es nicht auf der Sohle zu stehen weil das zum Einen unbequem ist, zum Anderen weiteres Schadensrisiko birgt. Die aktuelle Hufbearbeitung halte ich leider für nicht bis zu Ende gedacht.
Liebe Grüße,
Carina
Andrea Lutz
Beiträge: 4
Registriert: 13.08.2021, 11:20

Beitrag von Andrea Lutz »

Liebe Carina,
Ich melde mich erst jetzt wieder, weil ich schauen wollte, wie mein Pony läuft: ich habe den Eindruck, dass sie mit den Duplos lauffreudiger war, aber auf weichem Untergrund läuft sie freiwillig und gerne, auf steinigem Untergrund tut sie sich schwer, geht schon sehr fühlig.
Der Hufschmied soll alle 6 Wochen die Hufe bearbeiten, dazwischen wollen wir selbst die Hufe raspeln.
Ich suche noch Jemanden, der Hufschuhe anpasst.
Das Pony wird derzeit ca 2- 3mal/ Woche geritten oder spazieren geführt. Ohne Hufschuhe bin ich eher vorsichtig.
Vielleicht kann ein erfahrenerer Azubi sich einmal der Hufe annehmen?
Viele liebe Grüße
Andrea
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