Hallo liebe Experten, ich hoffe ihr könnt uns helfen.
Bei meinem 14 jährigen Hannoveraner verändert sich zunehmend die Hufform. Vor allem an den Vorderhufen schiebt sich die Trachte immer weiter drunter, der Huf wird insgesamt flacher, der Ballen wirkt "aufgequollen" und an den Außenkanten des Hufes ensteht eine Delle. Im rechten Vorderhufenhorn verlief vertilal ein Riss, der letzte Woche nochmal vom Schmied abgefeilt wurde. Die Eisen sind jetzt 7 Wochen drauf und nächste Woche wird er neu beschlagen. Barhuf haben wir vor ca. 6 Jahren das letzte mal über den Winter versucht, da lief er sehr fühlig und das Horn platze stark aus.
Ich bin über jede Antwort Dankbar. Liebe Grüße
Delle Hornwand
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- Registriert: 23.10.2014, 10:38
Hallo,
werden die Hufe immer in 8 Wochen-Abständen beschlagen? Haben Sie ihre Beobachtungen und Bedenken mit Ihrem Hufschmied besprochen? Was sagt er denn wie er den Problemen zu Leibe rücken möchte?
Wie Sie bereits selbst festgestellt haben, sind die Hufe Ihres Pferdes leider in keiner guten Verfassung. Die Hornkapseln hebeln stark und zeigen verbogene, aufgestauchte Seitenwände (insbesondere an den Vorhufen lateral), Trachtenzwang und massiv untergeschobene Trachten. Die Rissbildung verdeutlicht den Stress unter denen die Hornkapseln im Moment leiden.
Mit einem Intervall von 8 Wochen wird man diese vielen Baustellen leider nicht verbessern können, da durch den fehlenden Abrieb auf dem Beschlag stets das Wachstum und die ungünstigen Hebelkräfte schneller wirksam werden als dass man etwas korrigieren kann. Die Hufe wachsen sozusagen davon und die Korrektur kommt eigentlich zu spät.
Abhilfe schaffen kann man am besten mit einer vorausschauenden Hufbearbeitung und einem kurzen Intervall von 4 Wochen am Barhuf. Eine gute Entscheidungshilfe für eine Barhufumstellung ist das Buch "Problemlos Eisenlos" von Dr. Konstanze Rasch. Für die erste Zeit machen je nach Bodenbeschaffenheit wo/wie das Pferd lebt bei so verhebelten Hufen unterstützend Hufschuhe Sinn. Frisch von den Eisen genommene, langjährig beschlagene Hufe sind anfangs brüchig bis die Nagellöcher heraus gewachsen sind und das Pferd muss sich an sein zurück gewonnenes Tastgefühl in den Füßen erst einmal wieder gewöhnen.
Wo sind Sie denn zu Hause? Vielleicht möchten Sie in unserem Register nachschauen welche KollegInnen in Ihrer Nähe arbeiten und für eine individuelle Beratung zu Ihnen kommen könnten.
Liebe Grüße,
Carina
werden die Hufe immer in 8 Wochen-Abständen beschlagen? Haben Sie ihre Beobachtungen und Bedenken mit Ihrem Hufschmied besprochen? Was sagt er denn wie er den Problemen zu Leibe rücken möchte?
Wie Sie bereits selbst festgestellt haben, sind die Hufe Ihres Pferdes leider in keiner guten Verfassung. Die Hornkapseln hebeln stark und zeigen verbogene, aufgestauchte Seitenwände (insbesondere an den Vorhufen lateral), Trachtenzwang und massiv untergeschobene Trachten. Die Rissbildung verdeutlicht den Stress unter denen die Hornkapseln im Moment leiden.
Mit einem Intervall von 8 Wochen wird man diese vielen Baustellen leider nicht verbessern können, da durch den fehlenden Abrieb auf dem Beschlag stets das Wachstum und die ungünstigen Hebelkräfte schneller wirksam werden als dass man etwas korrigieren kann. Die Hufe wachsen sozusagen davon und die Korrektur kommt eigentlich zu spät.
Abhilfe schaffen kann man am besten mit einer vorausschauenden Hufbearbeitung und einem kurzen Intervall von 4 Wochen am Barhuf. Eine gute Entscheidungshilfe für eine Barhufumstellung ist das Buch "Problemlos Eisenlos" von Dr. Konstanze Rasch. Für die erste Zeit machen je nach Bodenbeschaffenheit wo/wie das Pferd lebt bei so verhebelten Hufen unterstützend Hufschuhe Sinn. Frisch von den Eisen genommene, langjährig beschlagene Hufe sind anfangs brüchig bis die Nagellöcher heraus gewachsen sind und das Pferd muss sich an sein zurück gewonnenes Tastgefühl in den Füßen erst einmal wieder gewöhnen.
Wo sind Sie denn zu Hause? Vielleicht möchten Sie in unserem Register nachschauen welche KollegInnen in Ihrer Nähe arbeiten und für eine individuelle Beratung zu Ihnen kommen könnten.
Liebe Grüße,
Carina
Hallo, danke für Ihre Antwort. Probleme und Unsicherheiten wurde mehrfach bei meinem Schmied angesprochen. Allerdings erhält man keine brauchbare Antwort und die Grundleiden (Shivering) meines Pferdes werden als nicht änderbare Ursache genannt - wovon ich nicht überzeugt bin!
Die Beschlagintervalle liegen immer zwischen 6 und 8 Wochen.
Wie lang würden Sie für eine Barhufkorrektur ansetzen und wäre danach ein Wiederbeschlag bei andauernder Fühligkeit möglich (da Pferd im Dressursport geht)?
Wie sinnvoll erachten sie zum jetzigen Zeitpunkt eine Zufütterung von Spurenelementen direkt für die Hufe?
Ich komme aus 02747 Großhennersdorf und werde mich über Ihr Register mal informieren.
Mit freundlichen Grüßen
S.Becker
Die Beschlagintervalle liegen immer zwischen 6 und 8 Wochen.
Wie lang würden Sie für eine Barhufkorrektur ansetzen und wäre danach ein Wiederbeschlag bei andauernder Fühligkeit möglich (da Pferd im Dressursport geht)?
Wie sinnvoll erachten sie zum jetzigen Zeitpunkt eine Zufütterung von Spurenelementen direkt für die Hufe?
Ich komme aus 02747 Großhennersdorf und werde mich über Ihr Register mal informieren.
Mit freundlichen Grüßen
S.Becker
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Liebe Frau oder Herr Becker,
bitte entschuldigen Sie meine späte Antwort, momentan ist einfach so viel zu tun. Dass Ihre Bedenken seitens des Hufschmieds nicht ernst genommen werden ist schade. Auch Pferde mit Shivering können (nein sollten) ordentliche und funktionale Hufe haben. Wie ich bereits schrieb, die Beschlagsintervalle wären mir bei einer solchen Hufsituation zu lang.
Wie lang eine Barhufsanierung dauert kann man leider nie pauschal sagen, da jedes Pferd individuell ist und neben dem jeweiligen Hornwachstum auch die Umgebungsbedingungen (Haltung und Nutzung auf welchen Böden, Fütterung etc.) eine große Rolle spielen. Oftmals lassen sich Probleme innerhalb eines Durchwachsens der Hornkapsel deutlich verbessern, also plus/minus ein Jahr.
Ziel unserer huforthopädischen Arbeit ist es, die Hufe für das jeweilige Pferd so bequem und physiologisch wie möglich zu bekommen bzw. diesen Zustand dauerhaft zu erhalten. Ob eine eventuelle Fühligkeit die in der Anfangszeit nach Barhufumstellung häufig auftritt dann nach Sanierung der Hufe noch bestünde kann man im Moment schwer vorhersagen, aus unserer Erfahrung kommen die meisten Pferde im Freizeitbereich und im Dressursport allerdings sehr gut barhuf zurecht.
Eine Zufütterung von Spurenelementen halte ich persönlich nur nach Ermittlung des individuellen Bedarfs für sinnvoll. Ein gutes Werkzeug den Ist-Zustand und mögliche Mangelerscheinungen zu überprüfen ist eine Haarmineralanalyse (bspw. bei Labor Dr. Udo Dübbert).
Viele Grüße,
Carina Mäusezahl
bitte entschuldigen Sie meine späte Antwort, momentan ist einfach so viel zu tun. Dass Ihre Bedenken seitens des Hufschmieds nicht ernst genommen werden ist schade. Auch Pferde mit Shivering können (nein sollten) ordentliche und funktionale Hufe haben. Wie ich bereits schrieb, die Beschlagsintervalle wären mir bei einer solchen Hufsituation zu lang.
Wie lang eine Barhufsanierung dauert kann man leider nie pauschal sagen, da jedes Pferd individuell ist und neben dem jeweiligen Hornwachstum auch die Umgebungsbedingungen (Haltung und Nutzung auf welchen Böden, Fütterung etc.) eine große Rolle spielen. Oftmals lassen sich Probleme innerhalb eines Durchwachsens der Hornkapsel deutlich verbessern, also plus/minus ein Jahr.
Ziel unserer huforthopädischen Arbeit ist es, die Hufe für das jeweilige Pferd so bequem und physiologisch wie möglich zu bekommen bzw. diesen Zustand dauerhaft zu erhalten. Ob eine eventuelle Fühligkeit die in der Anfangszeit nach Barhufumstellung häufig auftritt dann nach Sanierung der Hufe noch bestünde kann man im Moment schwer vorhersagen, aus unserer Erfahrung kommen die meisten Pferde im Freizeitbereich und im Dressursport allerdings sehr gut barhuf zurecht.
Eine Zufütterung von Spurenelementen halte ich persönlich nur nach Ermittlung des individuellen Bedarfs für sinnvoll. Ein gutes Werkzeug den Ist-Zustand und mögliche Mangelerscheinungen zu überprüfen ist eine Haarmineralanalyse (bspw. bei Labor Dr. Udo Dübbert).
Viele Grüße,
Carina Mäusezahl
Sehr geehrte Experten, haben Sie schonmal gesehen, dass ein Hufballen "aufplatzen" kann? Da sich die Verletzungen an den Hinterhufen, Außenseite befinden, gehe ich nicht davon aus, dass es sich um einen typischen Ballentritt handelt. Hinten rechts ist die Verletzung frisch und links verheilt (da dachte ich anfangs tatsächlich noch, er muss sich irgenwie getreten haben..aber mittlerweile zweifel ich daran). Der Beschlag ist jetzt 4 Wochen alt.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Liebe Grüße S. Becker
(Bild 2 ist "vorn rechts", nicht "hinten rechts"- konnte es leider nicht mehr löschen)
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Liebe Grüße S. Becker
(Bild 2 ist "vorn rechts", nicht "hinten rechts"- konnte es leider nicht mehr löschen)
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Hallo Frau Becker,
das sieht nach am Kronsaum aufgebrochenen Hufgeschwüren aus. Es kann vorkommen, dass bspw. unter der Eckstrebe, am Strahl oder im Trachtenwinkel in der Blättchenschicht ein Fäulniskanal hoch zieht und sich dann nach oben eröffnet wo das Horn weicher ist (Ballen). Das passiert häufig bei nasser Witterung.
Ist ihr Pferd denn im Zusammenhang mit den aufgeplatzten Stellen lahm gegangen? Solange die Lederhaut nicht in Mitleidenschaft gezogen wird muss das Pferd bei einem Hufgeschwür nicht unbedingt Schmerzen haben.
Sie können die Stellen nur kontrollieren und bei Bedarf reinigen bis sie raus gewachsen sind. Ihr Hufbearbeiter findet beim nächsten Termin vielleicht den Kanal auf der Sohlenseite. Sauberes Ausschneiden und wenn man einen findet, nachgehen und desinfizieren solcher Kanäle beugt der Entstehung von Hufgeschwüren vor.
Viele Grüße,
Carina Mäusezahl
das sieht nach am Kronsaum aufgebrochenen Hufgeschwüren aus. Es kann vorkommen, dass bspw. unter der Eckstrebe, am Strahl oder im Trachtenwinkel in der Blättchenschicht ein Fäulniskanal hoch zieht und sich dann nach oben eröffnet wo das Horn weicher ist (Ballen). Das passiert häufig bei nasser Witterung.
Ist ihr Pferd denn im Zusammenhang mit den aufgeplatzten Stellen lahm gegangen? Solange die Lederhaut nicht in Mitleidenschaft gezogen wird muss das Pferd bei einem Hufgeschwür nicht unbedingt Schmerzen haben.
Sie können die Stellen nur kontrollieren und bei Bedarf reinigen bis sie raus gewachsen sind. Ihr Hufbearbeiter findet beim nächsten Termin vielleicht den Kanal auf der Sohlenseite. Sauberes Ausschneiden und wenn man einen findet, nachgehen und desinfizieren solcher Kanäle beugt der Entstehung von Hufgeschwüren vor.
Viele Grüße,
Carina Mäusezahl