Ein freundliches "Hallo!" an alle hier im Forum.
Meine Tochter und ich haben 2 nette Ponys. Bis zum Sommer 2021 hatten wir unsere sehr geschätzte Huforthopädin vom DHG. Leider arbeitet sie seit letztem Jahr nicht mehr. Wir haben jetzt einige Hufbearbeiter durch und die Situation wird immer schlimmer. Der kleine hat nicht nur an allen 4 Hufen deutliche Querrillen, sondern auch ringförmige Einblutungen. Die Hufbearbeiter meinen, er hätte sich irgendwo angeschlagen. Für uns sieht das aber eher nach hebelnden Wänden und einer "noch Symptomlosen" Belastungs-Rehe aus. Die Fotos habe ich heute gemacht, nachdem der Hufbearbeiter da war. Da die Bilderzahl begrenzt ist, habe ich nur Obelix angehängt.
Ich hoffe auf eine Beurteilung der Hufsituation und ggf. auch einen Tipp, an wen ich mich wenden könnte in der Nähe von 21493. Wir wissen überhaupt nicht mehr weiter.
Ganz liebe Grüße und Danke, dass es dieses Forum gibt.
Hufrehe durch falsche Bearbeitung? Hilfe!
Hufrehe durch falsche Bearbeitung? Hilfe!
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Re: Hufrehe durch falsche Bearbeitung? Hilfe!
Hallo Cati,
wie laufen Obelix und das zweite Pony denn? In welchen Intervallen werden die Hufe aktuell bearbeitet? Wie sehen, Haltung, Fütterung und Nutzung aus?
Haben Sie bei uns auf der Homepage im Huforthopäden-Register schon nachgesehen bzw. Kontakt mit den örtliche KollegInnen aufgenommen?
Die Einfärbungen sehen für mich eher nach stoffwechselbedingten Ursachen aus. Was war vor ungefähr einem halben Jahr? Hat Obelix um diese Zeit Medikamente/Wurmkur/Impfungen bekommen, gab es eine Futterumstellung oder andere außergewöhnliche Ereignisse?
Es gibt einige Dinge, die ich im momentanen Zustand anders/sauberer bearbeiten würde, im Großen und Ganzen sind die Hufe von der Substanz her aber nicht schlecht.
Die Trachten schieben unter, die Eckstreben sollten besser nach hinten gearbeitet werden um diesem entgegen zu wirken. Die Strahlfurchen kann man ordentlicher frei schneiden und die Fitzel am Übergang zum Ballen würde ich ebenfalls glatt schneiden, hier bilden sich gern Überhänge die Dreck und Fäulnis einladen. Zeigt die Blättchenschicht schon immer so eine umlaufende Rinne oder ist das neu?
Liebe Grüße,
Carina
wie laufen Obelix und das zweite Pony denn? In welchen Intervallen werden die Hufe aktuell bearbeitet? Wie sehen, Haltung, Fütterung und Nutzung aus?
Haben Sie bei uns auf der Homepage im Huforthopäden-Register schon nachgesehen bzw. Kontakt mit den örtliche KollegInnen aufgenommen?
Die Einfärbungen sehen für mich eher nach stoffwechselbedingten Ursachen aus. Was war vor ungefähr einem halben Jahr? Hat Obelix um diese Zeit Medikamente/Wurmkur/Impfungen bekommen, gab es eine Futterumstellung oder andere außergewöhnliche Ereignisse?
Es gibt einige Dinge, die ich im momentanen Zustand anders/sauberer bearbeiten würde, im Großen und Ganzen sind die Hufe von der Substanz her aber nicht schlecht.
Die Trachten schieben unter, die Eckstreben sollten besser nach hinten gearbeitet werden um diesem entgegen zu wirken. Die Strahlfurchen kann man ordentlicher frei schneiden und die Fitzel am Übergang zum Ballen würde ich ebenfalls glatt schneiden, hier bilden sich gern Überhänge die Dreck und Fäulnis einladen. Zeigt die Blättchenschicht schon immer so eine umlaufende Rinne oder ist das neu?
Liebe Grüße,
Carina
Re: Hufrehe durch falsche Bearbeitung? Hilfe!
Hallo Cati, Sie können sich gerne bei mir melden - ich plane gerade eine neue Tour in die Region um Möhnsen. Vielleicht passt das ja....liebe Grüße , C. Höger
Re: Hufrehe durch falsche Bearbeitung? Hilfe!
Hallo Carina,
ganz vielen, lieben Dank für die ausführliche Antwort. Ich versuche mal, so gut es geht, deine Fragen zu beantworten.
Die beiden sind eigentlich, je nach Charakter, sehr gehfreudig und klar im Takt. Keine Fühligkeit vorhanden, nicht mal auf Schotter.
Bis zum Sommer 2021 (DHG Huforthopädin - immer perfekte Hufe) danach hatten wir 1x einen vom DHG (in Ausbildung) bestimmt mit einem Abstand von 8 Wochen - das Ergebnis ging gar nicht. Der nächste Hufbearbeiter war ganz OK, sagt meine Tochter (der hat auch die Bearbeitung gestern gemacht), allerdings kam er nur alle 8 Wochen und dann plötzlich gar nicht mehr. Dann kam ein anderer, aber der kam weder mit dem Pony, noch mit den Hufen klar. Schlussendlich habe ich jetzt in der Not wieder den unzuverlässigen geholt. Also viel hin und her, viel zu große Abstände, zu viele "Methoden".
Haltung:
Mit 3 Warmblütern auf 10 Ha Wild-Weide. Nachts stehen sie auf einem Paddock, ca. 3.000 qm, Wasser und Raufen stehen an unterschiedlichen Enden, verschiedene Böden. Morgens um 7 wird das Tor zu den Weiden geöffnet, Wasser gibt es nur auf dem Paddock. In den Raufen (mit Netz) wird trockene Heulage gefüttert. Dagegen kann ich leider nichts machen.
Wir sind hierher aus einem Stall geflüchtet, in dem es Jakobskreuzkraut im Heu gab und die Betreiber kein Einsehen zur Giftigkeit hatten. Da es sich bei den Pflanzen um abgeschnittene Modelle handelte haben die Ponys wohl schon 2 Jahre dieses Zeug gefuttert. Im Herbst hat er dann mehrere Impfungen gegen Herbstgrasmilben bekommen. Wurmkur - die Standards. Mir fallen da eigentlich nur die Impfungen ein. Oder die Weide? Sie waren den ganzen Winter drauf. Zu dick sind die beiden, aber sie haben über Winter ein bisschen abgenommen.
Wir haben sehr lange mit den beiden am Boden gearbeitet. Equi, Gelassenheitstraining, ausgedehnte Spaziergänge. Reitunterricht 2x in der Woche, Equi, Spaziergänge und mal ein Ausritt. Eigentlich haben sie in der Regel 2 freie Tage in der Woche.
"Zeigt die Blättchenschicht schon immer so eine umlaufende Rinne oder ist das neu?"
Das ist neu. vor allem ist es so faserig und breit geworden. Das verstört mich so. Bei unserer DHG Hufbearbeiterin sah das immer glatt hell und sauber aus. Auch hatten wir viel weniger Tragrand. Auch jetzt hat er so gut wie nichts weg geschnitten und ich fürchte die Hufe werden die nächsten Wochen auseinander laufen. Wirklich beurteilen kann ich das natürlich nicht. Auch bei dem anderen ist die Blättchenschicht breit, dunkel und faserig. Ich versuche mal die Bilder anzuhängen, vielleicht trägt das zur Lösung des Rätsel bei.
Nein, ich habe noch niemanden kontaktiert. Was heißt eigentlich DHG - Nicht fortgebildet?
Viele Grüße
Cati
ganz vielen, lieben Dank für die ausführliche Antwort. Ich versuche mal, so gut es geht, deine Fragen zu beantworten.
Die beiden sind eigentlich, je nach Charakter, sehr gehfreudig und klar im Takt. Keine Fühligkeit vorhanden, nicht mal auf Schotter.
Bis zum Sommer 2021 (DHG Huforthopädin - immer perfekte Hufe) danach hatten wir 1x einen vom DHG (in Ausbildung) bestimmt mit einem Abstand von 8 Wochen - das Ergebnis ging gar nicht. Der nächste Hufbearbeiter war ganz OK, sagt meine Tochter (der hat auch die Bearbeitung gestern gemacht), allerdings kam er nur alle 8 Wochen und dann plötzlich gar nicht mehr. Dann kam ein anderer, aber der kam weder mit dem Pony, noch mit den Hufen klar. Schlussendlich habe ich jetzt in der Not wieder den unzuverlässigen geholt. Also viel hin und her, viel zu große Abstände, zu viele "Methoden".
Haltung:
Mit 3 Warmblütern auf 10 Ha Wild-Weide. Nachts stehen sie auf einem Paddock, ca. 3.000 qm, Wasser und Raufen stehen an unterschiedlichen Enden, verschiedene Böden. Morgens um 7 wird das Tor zu den Weiden geöffnet, Wasser gibt es nur auf dem Paddock. In den Raufen (mit Netz) wird trockene Heulage gefüttert. Dagegen kann ich leider nichts machen.
Wir sind hierher aus einem Stall geflüchtet, in dem es Jakobskreuzkraut im Heu gab und die Betreiber kein Einsehen zur Giftigkeit hatten. Da es sich bei den Pflanzen um abgeschnittene Modelle handelte haben die Ponys wohl schon 2 Jahre dieses Zeug gefuttert. Im Herbst hat er dann mehrere Impfungen gegen Herbstgrasmilben bekommen. Wurmkur - die Standards. Mir fallen da eigentlich nur die Impfungen ein. Oder die Weide? Sie waren den ganzen Winter drauf. Zu dick sind die beiden, aber sie haben über Winter ein bisschen abgenommen.
Wir haben sehr lange mit den beiden am Boden gearbeitet. Equi, Gelassenheitstraining, ausgedehnte Spaziergänge. Reitunterricht 2x in der Woche, Equi, Spaziergänge und mal ein Ausritt. Eigentlich haben sie in der Regel 2 freie Tage in der Woche.
"Zeigt die Blättchenschicht schon immer so eine umlaufende Rinne oder ist das neu?"
Das ist neu. vor allem ist es so faserig und breit geworden. Das verstört mich so. Bei unserer DHG Hufbearbeiterin sah das immer glatt hell und sauber aus. Auch hatten wir viel weniger Tragrand. Auch jetzt hat er so gut wie nichts weg geschnitten und ich fürchte die Hufe werden die nächsten Wochen auseinander laufen. Wirklich beurteilen kann ich das natürlich nicht. Auch bei dem anderen ist die Blättchenschicht breit, dunkel und faserig. Ich versuche mal die Bilder anzuhängen, vielleicht trägt das zur Lösung des Rätsel bei.
Nein, ich habe noch niemanden kontaktiert. Was heißt eigentlich DHG - Nicht fortgebildet?
Viele Grüße
Cati
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Re: Hufrehe durch falsche Bearbeitung? Hilfe!
Hallo Cati,
anhand der weiteren Informationen gehe ich nicht von einer Rehe aus, solange beide Pferde gut laufen ist erstmal alles im grünen Bereich. Allerdings ist ein bestehendes Stoffwechselthema mit der Vorgeschichte mit dem JKK nicht von der Hand zu weisen und beide Pferde sind zu mopsig. Arbeitet der Stoffwechsel ohnehin schon auf Hochtouren, kann jede Medikamentengabe das spichwörtliche Fass zum Überlaufen bringen. Heulage ist leider kein geeignetes Futter um Diät zu halten. Die verbreiterte Blättchenschicht kann ein Zeichen für nicht optimal laufenden Stoffwechsel wie auch mechanische Probleme sein, allerdings kann man dieses Phänomen im Frühjahr/Sommer vorübergehend bei vielen Pferden beobachten.
Die aktuelle Hufbearbeitung trägt meiner Einschätzung nach nicht dazu bei, die Situation zu verbessern. Insbesondere bei Womanizer stören mich die massiv ausgedünnten Zehenwände. Das ist anatomisch eigentlich der stärkste Wandbereich - man nimmt dem Huf damit die Stabilität. Die dünnen Zehenwände können nun nicht mehr so viel tragen, die Seitenwände werden dadurch mehr belastet und werden irgendwann anfangen zu verbiegen. Die Eckstreben sind mangelhaft zurück gearbeitet, der letzte Teil Trachtenwand deutlich stärker im Vergleich zu den restlichen Wandanteilen belassen. Das bei den eh schon tendenziell unterschiebenden/einrollenden Trachten ist wenig zielführend. Auch diese Schweben im Seitenwandbereich verstehe ich nicht, was möchte der Bearbeiter damit erreichen? Ansonsten finde ich, hätte man wie bei Obelix bereits beschrieben, die Strahle und die fransige Blättchenschicht sauberer schneiden können.
Nicht fortgebildet bedeutet, dass die/der Kollegin/Kollege seine Fortbildungspflicht nicht vollumfänglich erfüllt hat. Alle DHG-Mitglieder sind satzungsgemäß verpflichtet, jährlich 2 vereinsinterne Fortbildungen zu absolvieren. Schafft man das ein Jahr mal nicht (was in den vergangenen 2 Jahren zugegebenermaßen erschwert war weil viele Veranstaltungen nicht stattfinden konnten), wird man im Register als nicht fortgebildet geführt. Schafft man es 2 Jahre in Folge nicht, wird man so lang nicht mehr im Register angezeigt bis man die Fortbildungen nachgewiesen hat.
Bitte kontaktieren Sie doch die KollegInnen in ihrer Nähe, Cornelia Höger hat ja bereits signalisiert dass sie in die Gegend fährt.
Liebe Grüße, Carina
anhand der weiteren Informationen gehe ich nicht von einer Rehe aus, solange beide Pferde gut laufen ist erstmal alles im grünen Bereich. Allerdings ist ein bestehendes Stoffwechselthema mit der Vorgeschichte mit dem JKK nicht von der Hand zu weisen und beide Pferde sind zu mopsig. Arbeitet der Stoffwechsel ohnehin schon auf Hochtouren, kann jede Medikamentengabe das spichwörtliche Fass zum Überlaufen bringen. Heulage ist leider kein geeignetes Futter um Diät zu halten. Die verbreiterte Blättchenschicht kann ein Zeichen für nicht optimal laufenden Stoffwechsel wie auch mechanische Probleme sein, allerdings kann man dieses Phänomen im Frühjahr/Sommer vorübergehend bei vielen Pferden beobachten.
Die aktuelle Hufbearbeitung trägt meiner Einschätzung nach nicht dazu bei, die Situation zu verbessern. Insbesondere bei Womanizer stören mich die massiv ausgedünnten Zehenwände. Das ist anatomisch eigentlich der stärkste Wandbereich - man nimmt dem Huf damit die Stabilität. Die dünnen Zehenwände können nun nicht mehr so viel tragen, die Seitenwände werden dadurch mehr belastet und werden irgendwann anfangen zu verbiegen. Die Eckstreben sind mangelhaft zurück gearbeitet, der letzte Teil Trachtenwand deutlich stärker im Vergleich zu den restlichen Wandanteilen belassen. Das bei den eh schon tendenziell unterschiebenden/einrollenden Trachten ist wenig zielführend. Auch diese Schweben im Seitenwandbereich verstehe ich nicht, was möchte der Bearbeiter damit erreichen? Ansonsten finde ich, hätte man wie bei Obelix bereits beschrieben, die Strahle und die fransige Blättchenschicht sauberer schneiden können.
Nicht fortgebildet bedeutet, dass die/der Kollegin/Kollege seine Fortbildungspflicht nicht vollumfänglich erfüllt hat. Alle DHG-Mitglieder sind satzungsgemäß verpflichtet, jährlich 2 vereinsinterne Fortbildungen zu absolvieren. Schafft man das ein Jahr mal nicht (was in den vergangenen 2 Jahren zugegebenermaßen erschwert war weil viele Veranstaltungen nicht stattfinden konnten), wird man im Register als nicht fortgebildet geführt. Schafft man es 2 Jahre in Folge nicht, wird man so lang nicht mehr im Register angezeigt bis man die Fortbildungen nachgewiesen hat.
Bitte kontaktieren Sie doch die KollegInnen in ihrer Nähe, Cornelia Höger hat ja bereits signalisiert dass sie in die Gegend fährt.
Liebe Grüße, Carina
Re: Hufrehe durch falsche Bearbeitung? Hilfe!
Hallo Carina,
vielen Dank für die weitere Rückmeldung. Ja, die beiden sind übergewichtig. Wir sind aus 24/7 Heu gekommen mit deutlich mehr Übergewicht. Sie sind noch immer zu dick, wir arbeiten weiter daran. Leider gibt es an unserem Standort keine Stall-Alternative und die Stallbesitzerin füttert nur Heulage.
Jedenfalls bestätigt mir deine Einschätzung, was ich bereits vermutet habe. Wir werden, wenn irgend möglich, keine halben Sachen mehr in der Hufbearbeitung machen.
1.000x Danke!
Viele Grüße
Cati
vielen Dank für die weitere Rückmeldung. Ja, die beiden sind übergewichtig. Wir sind aus 24/7 Heu gekommen mit deutlich mehr Übergewicht. Sie sind noch immer zu dick, wir arbeiten weiter daran. Leider gibt es an unserem Standort keine Stall-Alternative und die Stallbesitzerin füttert nur Heulage.
Jedenfalls bestätigt mir deine Einschätzung, was ich bereits vermutet habe. Wir werden, wenn irgend möglich, keine halben Sachen mehr in der Hufbearbeitung machen.
1.000x Danke!
Viele Grüße
Cati