Hallo,
mein Isiwallach 10 Jahre hatte beim letzten Beschlagtermin auf dem linken Hinterhuf
eine Auffälligkeit(s.Bilder)
Er bekam und bekommt einen Heissbeschlag auf allen 4 Hufen.
Der Huf war in der Zehe länger, die weisse Linie verbreitert, Einblutungen.
Am Bewegungsablauf waren bei Ihm keine Auffälligkeiten.
Zehe wurde gekürzt, Hufe neu heiss beschlagen. Vortraben nach Beschlag.
Auch da keine Schmerzen, keine Taktunreinheiten.
Huf wurde geröntgt. Lt.Tierarzt keine Hufabsenkung oder Drehung erkennbar.
Keine Lahmheit, keine Erwärmung.
Fazit: Einmaliges Trauma.
Was mir auffällt ist, dass er das betroffen Bein beim Hufauskratzen ungern gibt und schnell abstellen möchte.
Der rechte Huf war unauffällig.
Der nächste Beschlagtermin steht an und ich frage mich:
- sollte ich erst einmal nur kalt beschlagen lassen?
- sollte ein Physio mal den Blick auf Lende - Hüfte - abwärts werfen?
- ist es doch eine Dauerbelastung, wegen Fehlstellung?
Der Bub ist links hohl
Danke für einen Rat.
Belastungsrehe oder Trauma?
Belastungsrehe oder Trauma?
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- Nadja Politz
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Re: Belastungsrehe oder Trauma?
Hallo,
ist in der Zehenwand ein waagerechter Riss (s. Foto eingekreist) oder ist das eine optische Täuschung? Wenn ersteres, dann wäre die Lösung recht einfach. Dann gab es ein Hufgeschwür, das für Reizung der umliegenden Bereiche gesorgt hat.
Viele Grüße
Nadja Politz
ist in der Zehenwand ein waagerechter Riss (s. Foto eingekreist) oder ist das eine optische Täuschung? Wenn ersteres, dann wäre die Lösung recht einfach. Dann gab es ein Hufgeschwür, das für Reizung der umliegenden Bereiche gesorgt hat.
Viele Grüße
Nadja Politz
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Re: Belastungsrehe oder Trauma?
Hallo Nadja,
nein es ist kein Riss. Die Oberfläche ist geschlossen.
Es wurde auch erst nach dem Feilen so deutlich sichtbar.
Es ist eine wellige Linie im Huf ohne Erhebungen oder Einkerbungen.
Viele Grüße
Elfe
nein es ist kein Riss. Die Oberfläche ist geschlossen.
Es wurde auch erst nach dem Feilen so deutlich sichtbar.
Es ist eine wellige Linie im Huf ohne Erhebungen oder Einkerbungen.
Viele Grüße
Elfe
- Nadja Politz
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Re: Belastungsrehe oder Trauma?
Hallo Elfe,
was man deutlich sieht, ist eine im Zehenbereich verbreiterte und mit Blutplasma (gelb) und etwas Blut eingefärbte Blättchenschicht. Es hat also eine entzündliche und/oder mechanische Reizung in diesem Bereich gegeben, die zu den sichtbaren Phänomenen geführt haben. Eine Belastungsrehe oder Überbelastung durch eine Fehl- oder Kompensationshaltung ist nur denkbar, wenn das Pferd wirklich auch Lahmheit gezeigt hätte und zum Beispiel durch Verletzung der Partnergliedmaße diesen Huf wirklich deutlich mehr belastet hat als normal. Sie berichten ja aber von durchgehender Lahmfreiheit. Daher kann ich mir kaum vorstellen, dass hier ein osteopathisches oder physiotherapeutisches Problem zu den Symptomen geführt hat. Auffällig ist die wellige Zeichnung im Kronhorn. Sie erinnert sehr an sogenannte Hornkluften - sie entstehen, wenn Hufgeschwüre am Kronsaum aufgehen. Es ist schon auffällig, dass diese Zeichnung direkt im Bereich der verbreiterten eingefärbten Blättchenschicht liegt. Daher vermute ich, dass hier irgendwann einmal Bakterien in die Blättchenschicht gelangt sind und sich dann ihren Weg hinauf Richtung Kronsaum "gefressen" haben und dabei auch für Reizungen = Einfärbung gesorgt haben, bis sie am Kronsaum kurz für Ärger gesorgt haben (= die Zeichnung) und dann doch zur Ruhe gekommen/abgestorben sind, so dass es nicht zu einer Eröffnung = Kluft kam. Solch bakteriell bedingte Hufgeschwüre können komplett symptomlos verlaufen. Plötzlich öffnet sich am Kronsaum eine Kluft und wächst dann runter und man wundert sich, wo das nun herkommt. Es kann den Pferden aber auch Schmerzen bereiten - sie gehen tage- oder wochenlang unklar oder gar heftig lahm. Oder sie mögen - wie in ihrem Fall - den Huf nicht so gern geben? Denkbar wäre es zumindest- Es macht zwar beim Laufen keine Probleme, aber etwas ist halt doch unangenehm... aber das ist nur eine Überlegung.
Der Horndefekt wird in diesem Fall einfach runterwachsen und bei der nächsten, spätestens übernächsten Bearbeitung sollte dann auch die Einfärbung in der Blättchenschicht so gut wie verschwunden sein. Da es kein akutes Geschehen ist, sondern eine bereits gelaufene Sache (die Einfärbung geschieht während der Hornproduktion, was wir sehen, ist also schon "alt"), können Sie meines Erachtens normal beschlagen lassen.
Halten Sie uns gern auf dem Laufenden, falls es doch noch andere Erkenntnisse gibt!
Liebe Grüße
Nadja Politz
was man deutlich sieht, ist eine im Zehenbereich verbreiterte und mit Blutplasma (gelb) und etwas Blut eingefärbte Blättchenschicht. Es hat also eine entzündliche und/oder mechanische Reizung in diesem Bereich gegeben, die zu den sichtbaren Phänomenen geführt haben. Eine Belastungsrehe oder Überbelastung durch eine Fehl- oder Kompensationshaltung ist nur denkbar, wenn das Pferd wirklich auch Lahmheit gezeigt hätte und zum Beispiel durch Verletzung der Partnergliedmaße diesen Huf wirklich deutlich mehr belastet hat als normal. Sie berichten ja aber von durchgehender Lahmfreiheit. Daher kann ich mir kaum vorstellen, dass hier ein osteopathisches oder physiotherapeutisches Problem zu den Symptomen geführt hat. Auffällig ist die wellige Zeichnung im Kronhorn. Sie erinnert sehr an sogenannte Hornkluften - sie entstehen, wenn Hufgeschwüre am Kronsaum aufgehen. Es ist schon auffällig, dass diese Zeichnung direkt im Bereich der verbreiterten eingefärbten Blättchenschicht liegt. Daher vermute ich, dass hier irgendwann einmal Bakterien in die Blättchenschicht gelangt sind und sich dann ihren Weg hinauf Richtung Kronsaum "gefressen" haben und dabei auch für Reizungen = Einfärbung gesorgt haben, bis sie am Kronsaum kurz für Ärger gesorgt haben (= die Zeichnung) und dann doch zur Ruhe gekommen/abgestorben sind, so dass es nicht zu einer Eröffnung = Kluft kam. Solch bakteriell bedingte Hufgeschwüre können komplett symptomlos verlaufen. Plötzlich öffnet sich am Kronsaum eine Kluft und wächst dann runter und man wundert sich, wo das nun herkommt. Es kann den Pferden aber auch Schmerzen bereiten - sie gehen tage- oder wochenlang unklar oder gar heftig lahm. Oder sie mögen - wie in ihrem Fall - den Huf nicht so gern geben? Denkbar wäre es zumindest- Es macht zwar beim Laufen keine Probleme, aber etwas ist halt doch unangenehm... aber das ist nur eine Überlegung.
Der Horndefekt wird in diesem Fall einfach runterwachsen und bei der nächsten, spätestens übernächsten Bearbeitung sollte dann auch die Einfärbung in der Blättchenschicht so gut wie verschwunden sein. Da es kein akutes Geschehen ist, sondern eine bereits gelaufene Sache (die Einfärbung geschieht während der Hornproduktion, was wir sehen, ist also schon "alt"), können Sie meines Erachtens normal beschlagen lassen.
Halten Sie uns gern auf dem Laufenden, falls es doch noch andere Erkenntnisse gibt!
Liebe Grüße
Nadja Politz
Re: Belastungsrehe oder Trauma?
Hallo Nadja,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Dein Ausführungen sind plausibel und hoffentlich ist die Sache soweit abgeschlossen.
Bisher ist keine Lahmheit aufgetreten.
Er möchte den Fuß aber gern schneller abstellen und steht auch gern mit nach aussen gedrehter Zehe.
Der Hufschmied kommt nächste Woche und ich bin gespannt, wie es unter dem Eisen aussieht.
Ich werde dann Fotos machen.
Ich werd Ihn frage, ob Heissbeschlag oder Kaltbeschlag dann besser ist.
Bin auch gespannt, wie es wird, wenn diese wellige Linie nach unter herauswächst.
Bis dabin.
Herzliche Grüße
Elfe
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Dein Ausführungen sind plausibel und hoffentlich ist die Sache soweit abgeschlossen.
Bisher ist keine Lahmheit aufgetreten.
Er möchte den Fuß aber gern schneller abstellen und steht auch gern mit nach aussen gedrehter Zehe.
Der Hufschmied kommt nächste Woche und ich bin gespannt, wie es unter dem Eisen aussieht.
Ich werde dann Fotos machen.
Ich werd Ihn frage, ob Heissbeschlag oder Kaltbeschlag dann besser ist.
Bin auch gespannt, wie es wird, wenn diese wellige Linie nach unter herauswächst.
Bis dabin.
Herzliche Grüße
Elfe
- Nadja Politz
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Re: Belastungsrehe oder Trauma?
Hallo Elfe,
wenn das Wandhorn im Bereich der welligen Linie etwas geschwächt/defekt ist, könnte es am Barhuf zu kleineren Ausbrüchen kommen, wenn dieser Bereich den Boden erreicht. Unterm Eisen besteht da aber ja kaum eine Gefahr.
Als Hufbearbeiter würde ich die Blättchenschicht in diesem Bereich besonders gut freischneiden und säubern, um mich zu versichern, dass es keine Fäulniskanäle mehr gibt, die noch wieder höher ziehen. Auf dem eingestellten Sohlenfoto sieht man ja einen sehr sauber ausgeschnittenen Huf. Da würden dann schwarze faulige Punkte auffallen. Danach sieht es auf dem Foto erstmal nicht aus.
Ja, halte uns gern auf dem Laufenden!
Liebe Grüße
Nadja
wenn das Wandhorn im Bereich der welligen Linie etwas geschwächt/defekt ist, könnte es am Barhuf zu kleineren Ausbrüchen kommen, wenn dieser Bereich den Boden erreicht. Unterm Eisen besteht da aber ja kaum eine Gefahr.
Als Hufbearbeiter würde ich die Blättchenschicht in diesem Bereich besonders gut freischneiden und säubern, um mich zu versichern, dass es keine Fäulniskanäle mehr gibt, die noch wieder höher ziehen. Auf dem eingestellten Sohlenfoto sieht man ja einen sehr sauber ausgeschnittenen Huf. Da würden dann schwarze faulige Punkte auffallen. Danach sieht es auf dem Foto erstmal nicht aus.
Ja, halte uns gern auf dem Laufenden!
Liebe Grüße
Nadja
Re: Belastungsrehe oder Trauma?
Hallo Nadja,
Der Schmied war da.
Er hat neu heiss beschlagen.
Die Zehe des inken Hufes, der betroffen ist war weniger länger gewachsen als beim letzten Mal. Ca. 0,5 cm.
Ich hab ein Bild angehängt nach der Bearbeitung. Beim nächsten Mal sollte der 'Bluterguss' herausgewachsen sein.
Der Wallach hat beim Beschlag keine Schmerzen gezeigt und ging und trabte auch danach sauber. Trotzdem ist er beim Anheben der Hufe hinten empfindlicher.
Stellt auch den linken gern nach aussen.
Vielleicht mal Osteopathin drauf schauen lassen, ob er durch das Trauma falsch belastet.
Ich hatte auch schon die Aussage ggf. 'Sehnenstelzfuß' ???
Herzliche Grüße
Elfe
Der Schmied war da.
Er hat neu heiss beschlagen.
Die Zehe des inken Hufes, der betroffen ist war weniger länger gewachsen als beim letzten Mal. Ca. 0,5 cm.
Ich hab ein Bild angehängt nach der Bearbeitung. Beim nächsten Mal sollte der 'Bluterguss' herausgewachsen sein.
Der Wallach hat beim Beschlag keine Schmerzen gezeigt und ging und trabte auch danach sauber. Trotzdem ist er beim Anheben der Hufe hinten empfindlicher.
Stellt auch den linken gern nach aussen.
Vielleicht mal Osteopathin drauf schauen lassen, ob er durch das Trauma falsch belastet.
Ich hatte auch schon die Aussage ggf. 'Sehnenstelzfuß' ???
Herzliche Grüße
Elfe
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- Nadja Politz
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Re: Belastungsrehe oder Trauma?
Hallo Elfe,
na nun sieht man ja eindeutig, dass ein Bakterienkanal = Hufgeschwür, wie weiter oben erläutert, für Unruhe gesorgt hat (schwarzer Kanal grün eingekreist). Das anliegende Gewebe war derart betroffen, dass das Horn ringsum auch farblich verändert ist (orange eingekreist). Dies Geschehen erklärt also die ursprünglich für Verwunderung sorgenden Verfärbungen in Blättchenhorn und Wandhorn. Aber genau - das wächst nun einfach weiter raus.
Ob dieses Geschehen zu dem veränderten Verhalten des linken Hinterbeins des Pferdes geführt hat oder doch noch etwas anderes dazu führte, bleibt spekulativ. Ein Osteopathie Termin kann hier sicherlich nicht schaden, sondern vielleicht wirklich etwas Licht ins Dunkel und Besserung bringen.
Wie man hier auf die „Diagnose“ Sehnenstelzfuß kommt, bleibt mir schleierhaft… Beim Sehnenstelzfuß handelt es sich um eine Beugeanomalie der Gliedmaßen, hervorgerufen durch angeborene oder zum Beispiel durch Unfall/Verletzung erworbene drastische Verkürzung von Beugesehnen. Das geht aber im Erwachsenenalter weder als schleichender Prozess von statten, bis es eines Tages plötzlich „schlimm“ ist, noch geht es mit Einblutungen im Horn einher oder mit verändertem Hufegeben bei zeitgleich kompletter Lahmfreiheit. Also hier weiß ich wirklich nicht, was derjenige meinte, der die Vermutung äußerte.
Liebe Grüße
Nadja
na nun sieht man ja eindeutig, dass ein Bakterienkanal = Hufgeschwür, wie weiter oben erläutert, für Unruhe gesorgt hat (schwarzer Kanal grün eingekreist). Das anliegende Gewebe war derart betroffen, dass das Horn ringsum auch farblich verändert ist (orange eingekreist). Dies Geschehen erklärt also die ursprünglich für Verwunderung sorgenden Verfärbungen in Blättchenhorn und Wandhorn. Aber genau - das wächst nun einfach weiter raus.
Ob dieses Geschehen zu dem veränderten Verhalten des linken Hinterbeins des Pferdes geführt hat oder doch noch etwas anderes dazu führte, bleibt spekulativ. Ein Osteopathie Termin kann hier sicherlich nicht schaden, sondern vielleicht wirklich etwas Licht ins Dunkel und Besserung bringen.
Wie man hier auf die „Diagnose“ Sehnenstelzfuß kommt, bleibt mir schleierhaft… Beim Sehnenstelzfuß handelt es sich um eine Beugeanomalie der Gliedmaßen, hervorgerufen durch angeborene oder zum Beispiel durch Unfall/Verletzung erworbene drastische Verkürzung von Beugesehnen. Das geht aber im Erwachsenenalter weder als schleichender Prozess von statten, bis es eines Tages plötzlich „schlimm“ ist, noch geht es mit Einblutungen im Horn einher oder mit verändertem Hufegeben bei zeitgleich kompletter Lahmfreiheit. Also hier weiß ich wirklich nicht, was derjenige meinte, der die Vermutung äußerte.
Liebe Grüße
Nadja
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