Sehr geehrte Leser:innen,
ich wende mich heute mit einer Frage zu den Hufen meines Kaltblutwallaches Orbit an euch. Wir haben einen neuen Hufpfleger am Stall und ich finde, dass Orbit einige Auffälligkeiten aufweist, die ich gerne in einen Kontext bringen würde. Andere Miteinsteller beobachteten ihn dabei, wie er sehr oft den linken Vorderhuf entlastete.
Gestern Abend (als die Fotos geschossen wurden) entlastete er jedoch überhaupt nicht vorne, sondern nur - immer im Wechsel - die Hinterhufe. Dabei zeigte er keine Zeichnen von Schmerz oder Lahmheit, auch nicht in engen Wendungen auf Beton. Es kann natürlich sein, dass diese dauernde Entlastung der späten Uhrzeit und seiner Müdigkeit geschuldet war (er ist eher vom sehr ruhigen Gemüt), aber sicher bin ich mir nicht. Ich habe ihn danach noch auf dem Paddock beim Fressen beobachtet, doch da entlastete er überhaupt nicht, obwohl er hier auch auf Beton steht.
Ich wäre unglaublich dankbar für eine Einschätzung seiner Hufe und dem Zustand derer. Der Hufpfleger war zuletzt am 18.05.2023 da.
Mit freundlichen Grüßen
Lina
Unsicherheiten bezüglich neuster Hufbearbeitung
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Unsicherheiten bezüglich neuster Hufbearbeitung
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Re: Unsicherheiten bezüglich neuster Hufbearbeitung
Liebe Linda,
die Hufe sind ja recht gut. Es sind recht typische Hufe wie sie in Form und Substanz häufig bei Kaltblütern gefunden werden. Natürlich gibt es Themen die bei diesen Hufen beachtet werden müssen. So hat Ihr Pferd (auch bei vielen Kaltblütern so) an den Zehenmitten jeweils eine Crena, also eine Einziehung im Hufbein und einer breiteren (runden) Blättchenschicht dort. Das sind Stellen an denen sich schneller auch mal Fäulnis einnistet und dann zu Hufgeschwüren führen kann. Daher würde ich diese Stellen bei der Hufpflege immer besonders im Auge behalten und auch mit milden desinfizierenden Mitteln, wie z.B. Lavendelöl, behandeln. Auch an anderen Stellen am Huf ist die Blättchenschicht mit Fäulnis besetzt und sollte behandelt werden.
Den Stoffwechsel müssen Sie gut im Auge behalten. Neigung zur Fäulnis in den Blättchenschichten sind meist ein Vorzeichen für Stoffwechselstörungen. Ein bisschen Schlanker könnte ihr Pferd ja auch durchaus noch sein.
Ansonsten sollte recht zeitnah wieder eine Hufbearbeitung erfolgen. Ihr Pferd scheint ein gutes Hufwachstum zu haben, da können schon mal sogar 4 Wochen Abstand zwischen den Hufbearbeitungen lang werden.
Zur Entlastung des linken Vorderhufes: Dafür gäbe es ja viele Möglichkeiten, das kann von der Schulter bis zum Huf runter alles Mögliche sein. Auch ist es vielleicht einfach nur eine vorübergehende Entlastung und nicht dauerhaft. Auf den Bildern sieht es so aus als wäre der Huf VR etwas mehr abgelaufen ist als der Huf VL. Allerdings kann das auf den Fotos täuschen. Überprüfen Sie das doch bitte an den Hufen. Wenn das so ist, dann wäre das schon ein Zeichen dafür, dass Ihr Pferd das Bein VR mehr nutzt als das Bein VL. Das könnte dann schon ein Hinweis auf eine Problematik sein, muss aber auch nicht zwingend. Vielleicht ist diese Ungleichheit ja auch nur die Folge eines schiefen Pferdes.
Ich sehe nicht, dass die Hufe ihres Pferdes die Ursache für die damalige Entlastung sind. Das wechselseitige entlasten der Hinterhufe ist normal und notwendig. Hier müssen Sie sich erst Gedanken machen, wenn ihr Pferd das einmal für längere Zeit nicht mehr machen würde.
Lieben Gruß Astrid Arnold
die Hufe sind ja recht gut. Es sind recht typische Hufe wie sie in Form und Substanz häufig bei Kaltblütern gefunden werden. Natürlich gibt es Themen die bei diesen Hufen beachtet werden müssen. So hat Ihr Pferd (auch bei vielen Kaltblütern so) an den Zehenmitten jeweils eine Crena, also eine Einziehung im Hufbein und einer breiteren (runden) Blättchenschicht dort. Das sind Stellen an denen sich schneller auch mal Fäulnis einnistet und dann zu Hufgeschwüren führen kann. Daher würde ich diese Stellen bei der Hufpflege immer besonders im Auge behalten und auch mit milden desinfizierenden Mitteln, wie z.B. Lavendelöl, behandeln. Auch an anderen Stellen am Huf ist die Blättchenschicht mit Fäulnis besetzt und sollte behandelt werden.
Den Stoffwechsel müssen Sie gut im Auge behalten. Neigung zur Fäulnis in den Blättchenschichten sind meist ein Vorzeichen für Stoffwechselstörungen. Ein bisschen Schlanker könnte ihr Pferd ja auch durchaus noch sein.
Ansonsten sollte recht zeitnah wieder eine Hufbearbeitung erfolgen. Ihr Pferd scheint ein gutes Hufwachstum zu haben, da können schon mal sogar 4 Wochen Abstand zwischen den Hufbearbeitungen lang werden.
Zur Entlastung des linken Vorderhufes: Dafür gäbe es ja viele Möglichkeiten, das kann von der Schulter bis zum Huf runter alles Mögliche sein. Auch ist es vielleicht einfach nur eine vorübergehende Entlastung und nicht dauerhaft. Auf den Bildern sieht es so aus als wäre der Huf VR etwas mehr abgelaufen ist als der Huf VL. Allerdings kann das auf den Fotos täuschen. Überprüfen Sie das doch bitte an den Hufen. Wenn das so ist, dann wäre das schon ein Zeichen dafür, dass Ihr Pferd das Bein VR mehr nutzt als das Bein VL. Das könnte dann schon ein Hinweis auf eine Problematik sein, muss aber auch nicht zwingend. Vielleicht ist diese Ungleichheit ja auch nur die Folge eines schiefen Pferdes.
Ich sehe nicht, dass die Hufe ihres Pferdes die Ursache für die damalige Entlastung sind. Das wechselseitige entlasten der Hinterhufe ist normal und notwendig. Hier müssen Sie sich erst Gedanken machen, wenn ihr Pferd das einmal für längere Zeit nicht mehr machen würde.
Lieben Gruß Astrid Arnold