Meine Ponystute (Andalusier-mix) Farina hat vor 5wochen ihren ersten Reheschub gehabt und bis jetzt den 26.02 ist keine Besserung in Sicht. Sie hat leichtes Übergewicht laut BMI, sie ist 1,38groß und wiegt 350kg. Ich habe gleich an dem Tag wo es mir auffiel 20min gekühlt da mir gesagt würde ich solle das so machen (sie hatte starke Pulsation und der Huf war warm), die Tierärztin geholt, die allerdings war nicht sicher ob es Hufrehe sind und gab deshalb nur Blutverdünner und machte einen Verband (ohne hochstellen), sie sagte sie solle dringend abnehmen und ich solle wenn es wieder geht mit schritt anfangen. Das machte meine Ponystute auch freiwillig mit aber gut lief sie nicht. Sie würde auch gleich einzeln gestellt, bis jetzt in einer matschigem Box, ohne Unterstand, da die Besitzer der Ranch meinen es wäre gut fürs Pferd. Ich holte nach 2Wochen nochmals den Tierarzt der wieder das selbe sagte und nichts tat. (Über die zwei Woche würde gekühlt und Hufverbände gemacht.) Also holte ich mir eine andere Ärztin die gleich sagte es seien hufrehe, gab mir Entzündungshemmer für 2Wochen und röntge die Vorderhufe. Die mir sofort sagte ich solle sie stehen lassen, mehrmals am Tag kühlen(für mich nicht möglich) und den Hufschmied holen. Es ist eine hufbeinsenkung und Rotation zuerkennen. Der Hufschmied kam also 3tage später und sagte er würde erstmal garnichts machen und ich solle sie stehen lassen. Nächsten Montag kommt der Hufschmied und dann bekommt sie vielleicht einen Beschlag (der vohrige Hufpfleger hat wohl die
Hufe falsch gearbeitet) da sie vor ihm nie Probleme hatte, ab und zu waren kleine Risse im Huf möchte ich meinen. Als der Hufpfleger dann anfing die Hufe zu bearbeiten bekam sie größere Risse und Ringe. Da ich davon keine Ahnung hatte (er anscheinend auch nicht) ist es mir nicht aufgefallen. An Futter bekam sie immer nur Mineralien und ab letzten Sommer ein Protein Futter zum abnehmen(ca eine halbe Hand am Tag) für ein halbes Jahr und dann unregelmäßig. Es half nicht viel da sie im offenstall bisauf morgens 3 und nachmittags 4 Stunden all-you-can-eat buffet hat und auch sehr hastig frisst.
Leider ist es auch eine große Herde und bewegen tun die sich kaum, also hatte sie nur die Bewegung 3-5mal in der Woche ca 1-3std mit mir. Ich hatte aufgehört zu kühlen da ich bei ihnen las es würde nur etwas bringen wenn man 72h am Stück kühlt aber das ist mir nicht möglich gewesen. Außerdem machte sie den Anschein als würde ihr das nicht gut tun da sie es nicht mehr genoss so sondern sich davor scheute. Was kann ich jetzt tun damit es ihr bald wieder besser geht?
Hilfe gesucht - Hufrehe
Hilfe gesucht - Hufrehe
- Dateianhänge
-
- image14.jpeg
-
- image8.jpeg
-
- image7.jpeg
-
- image6.jpeg
-
- image5.jpeg
-
- image4.jpeg
-
- image3.jpeg
-
- image2.jpeg
-
- image1.jpeg
-
- image0.jpeg
Re: Hilfe gesucht - Hufrehe
Vorhin wurden nicht alle Bilder hochgeladen.
- Dateianhänge
-
- image19.jpeg
-
- image18.jpeg
-
- image17.jpeg
-
- image16.jpeg
-
- image15.jpeg
-
- Beiträge: 12
- Registriert: 17.05.2021, 17:54
Re: Hilfe gesucht - Hufrehe
Hallo!
Im vorigen Betrag wurde das Thema Rehe schon sehr ausführlich beschrieben, vl sind da einige Anregungen für Ihre Situation enthalten.
Dass der Hufbearbeiter falsch bearbeitet hat würde ich jetzt nicht unterschreiben. Die Hufe sind bis auf die lange Zehe in einem eher guten Zustand. Gehören bearbeitet, den Strahl unbedingt auf Fäule kontrollieren. Wann wurde zuletzt bearbeitet?
Bild 17 sieht nach Fäule vor der Strahlspitze aus?
Die Risse erscheinen eher oberflächlich? Die Ringe sind Stoffwechselringe, einseitig gestaucht. Stoffwechselauffälligkeiten hat das Pferd schon länger. Die Ringe kommen in engen Abständen und seit ca 8 bis10 Monaten brodelt es in dem Pferd schon.
Die Röntgenbilder sind qualitativ nicht sehr schön, ich kann nicht ausmachen wo der Kronrand genau ist. Es sieht nach einer Senkung aus, zusätzlich eine Kapselrotation. Das Hufbein ist mm nicht rotiert.
Wurde ein entlastendes Polster angelegt? Zu empfehlen sind diese 2K Silikonpolster oder Schafwolle ungewaschen. Die meisten Pferde kann man damit sehr gut unterstützen. Auch Hufschuhe wären anzudenken, ich verwende da die Equine Fusions sehr gerne, plus Einlagen oder Polster.
Eventuell Blutegel ansetzen.
Alles an Zusatzfutter weglassen, kein all you can eat, abgewogen und portioniert füttern, Grundumsatz minus ein kleines Defizit. Heuanalyse? Heu wechseln, strecken mit Stroh, wässern...
Zum Beschlag – es ist für das Pferd nicht angenehm wenn man in den schmerzenden Huf dann auch noch Nägel setzt. Wenn permanenter Hufschutz dann eher Bekleb mit geeigneten „Beklebzubereitungen“ (Polster und Zehenfreistellung)
Hufbearbeitung engmaschig, Zehe reduzieren, Hebel minimieren;
Ich hoffe es helfen Ihnen einige Tipps, Sie können in unserem Register nach einem Kollegen/Kollegin in Ihrer Nähe suchen und diesen gerne kontaktieren.
https://www.dhgev.de/huforthopaeden
Liebe Grüße und Viel Glück
Sonja Gschaider
Im vorigen Betrag wurde das Thema Rehe schon sehr ausführlich beschrieben, vl sind da einige Anregungen für Ihre Situation enthalten.
Dass der Hufbearbeiter falsch bearbeitet hat würde ich jetzt nicht unterschreiben. Die Hufe sind bis auf die lange Zehe in einem eher guten Zustand. Gehören bearbeitet, den Strahl unbedingt auf Fäule kontrollieren. Wann wurde zuletzt bearbeitet?
Bild 17 sieht nach Fäule vor der Strahlspitze aus?
Die Risse erscheinen eher oberflächlich? Die Ringe sind Stoffwechselringe, einseitig gestaucht. Stoffwechselauffälligkeiten hat das Pferd schon länger. Die Ringe kommen in engen Abständen und seit ca 8 bis10 Monaten brodelt es in dem Pferd schon.
Die Röntgenbilder sind qualitativ nicht sehr schön, ich kann nicht ausmachen wo der Kronrand genau ist. Es sieht nach einer Senkung aus, zusätzlich eine Kapselrotation. Das Hufbein ist mm nicht rotiert.
Wurde ein entlastendes Polster angelegt? Zu empfehlen sind diese 2K Silikonpolster oder Schafwolle ungewaschen. Die meisten Pferde kann man damit sehr gut unterstützen. Auch Hufschuhe wären anzudenken, ich verwende da die Equine Fusions sehr gerne, plus Einlagen oder Polster.
Eventuell Blutegel ansetzen.
Alles an Zusatzfutter weglassen, kein all you can eat, abgewogen und portioniert füttern, Grundumsatz minus ein kleines Defizit. Heuanalyse? Heu wechseln, strecken mit Stroh, wässern...
Zum Beschlag – es ist für das Pferd nicht angenehm wenn man in den schmerzenden Huf dann auch noch Nägel setzt. Wenn permanenter Hufschutz dann eher Bekleb mit geeigneten „Beklebzubereitungen“ (Polster und Zehenfreistellung)
Hufbearbeitung engmaschig, Zehe reduzieren, Hebel minimieren;
Ich hoffe es helfen Ihnen einige Tipps, Sie können in unserem Register nach einem Kollegen/Kollegin in Ihrer Nähe suchen und diesen gerne kontaktieren.
https://www.dhgev.de/huforthopaeden
Liebe Grüße und Viel Glück
Sonja Gschaider
Re: Hilfe gesucht - Hufrehe
Die letzte Hufbearbeitung war am 29. Januar.Auf Bild 17 das war noch etwas Sand im Huf und die Risse sind eher oberflächlich. Zu Futtern bekommt sie nasses Heu in engen Heunetzen mit etwas Stroh untergemischt, sie bekommt deutlich mehr als 8kg am Tag/Nacht da sie sonst ihre Zähne am Zaun scharbt oder daran knabbert. Trotzdem hat sie schon sehr gut abgenommen, ohne Bewegung.
Nachdem sie offensichtlich wieder schlechter lief bekam sie auch da ein Entlastungs-Verband.
Vielen Dank für die tips, ich werde mich weiter belesen.
Nachdem sie offensichtlich wieder schlechter lief bekam sie auch da ein Entlastungs-Verband.
Vielen Dank für die tips, ich werde mich weiter belesen.
-
- Beiträge: 83
- Registriert: 28.01.2014, 15:04
Re: Hilfe gesucht - Hufrehe
Hallo a_me2ie,
natürlich ist es abnehmtechnisch wichtig, die Heumenge zu reduzieren, aber das ist nicht vorrangig für das Herauskommen aus dem Reheschub. Für das Letztere ist es vielmehr wichtig, dass das Heu im Zuckergehalt (Fruktose + Glukose + Saccharose) niedrig ist. (Der Fruktangehalt ist egal.) Strecken mit Stroh ist eine Möglichkeit, den Rohfasergehalt im Rauhfutter zu erhöhen und hierüber den Zuckergehalt der Portion verhältnismäßig zu erniedrigen. Dazu muss das Stroh aber auch mit gefressen werden. Wahrscheinlich gelingt das mit dem Heunetz auch.
Warum wird das Heu nass gefüttert?
Darüberhinaus sollten alle Zufutter eingestellt werden. Hufrehe ist ein Problem von Überfüllung nicht von Mangel. Protein, welches heutzutage leider häufig verordnet wird, führt bei insulindysregulierten Pferden zu erhöhten Insulinausschüttungen (Loos 2019 und 2022), kann also durchaus zu einer Hufrehe beitragen.
Sie schreiben, es ist keine Besserung in Sicht. Wie genau läuft Farina denn jetzt?
War nur ein Huf betroffen von Pulsation und Wärme?
Farina hat prinzipiell schöne Hufe. Sie haben durch die Hyperinsulinämie gelitten, weshalb sich auf den Röntgenbildern eine leichte Wandrotation zeigt (nein, keine Hufbeinsenkung). Die Wandrotation betrifft bei ihr nicht nur die Zehenwand, sondern auch die Seitenwände. Der Neigung der Wände zu schräg zu werden, hat der Hufbearbeiter hauptsächlich an der Zehe entgegengewirkt. Das so entstandene Missverhältnis (dünner Tragrand in der Zehe und dicker Tragrandüberstand in den Seitenwänden) hat Baustellen hinter den Seitenwänden entstehen lassen. Hier können sich Hufgeschwüre einnisten oder bereits eingenistet haben. Ich würde auf diese Situation keinen dauerhaften Hufschutz (Beschlag, Bekleb) aufbringen lassen. Mit einer vernünftigen Barhufbearbeitung und einem guten Futter- und Bewegungsmanagement kann die Wandrotation herauswachsen und die Baustellen behoben werden.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
natürlich ist es abnehmtechnisch wichtig, die Heumenge zu reduzieren, aber das ist nicht vorrangig für das Herauskommen aus dem Reheschub. Für das Letztere ist es vielmehr wichtig, dass das Heu im Zuckergehalt (Fruktose + Glukose + Saccharose) niedrig ist. (Der Fruktangehalt ist egal.) Strecken mit Stroh ist eine Möglichkeit, den Rohfasergehalt im Rauhfutter zu erhöhen und hierüber den Zuckergehalt der Portion verhältnismäßig zu erniedrigen. Dazu muss das Stroh aber auch mit gefressen werden. Wahrscheinlich gelingt das mit dem Heunetz auch.
Warum wird das Heu nass gefüttert?
Darüberhinaus sollten alle Zufutter eingestellt werden. Hufrehe ist ein Problem von Überfüllung nicht von Mangel. Protein, welches heutzutage leider häufig verordnet wird, führt bei insulindysregulierten Pferden zu erhöhten Insulinausschüttungen (Loos 2019 und 2022), kann also durchaus zu einer Hufrehe beitragen.
Sie schreiben, es ist keine Besserung in Sicht. Wie genau läuft Farina denn jetzt?
War nur ein Huf betroffen von Pulsation und Wärme?
Farina hat prinzipiell schöne Hufe. Sie haben durch die Hyperinsulinämie gelitten, weshalb sich auf den Röntgenbildern eine leichte Wandrotation zeigt (nein, keine Hufbeinsenkung). Die Wandrotation betrifft bei ihr nicht nur die Zehenwand, sondern auch die Seitenwände. Der Neigung der Wände zu schräg zu werden, hat der Hufbearbeiter hauptsächlich an der Zehe entgegengewirkt. Das so entstandene Missverhältnis (dünner Tragrand in der Zehe und dicker Tragrandüberstand in den Seitenwänden) hat Baustellen hinter den Seitenwänden entstehen lassen. Hier können sich Hufgeschwüre einnisten oder bereits eingenistet haben. Ich würde auf diese Situation keinen dauerhaften Hufschutz (Beschlag, Bekleb) aufbringen lassen. Mit einer vernünftigen Barhufbearbeitung und einem guten Futter- und Bewegungsmanagement kann die Wandrotation herauswachsen und die Baustellen behoben werden.
Mit freundlichen Grüßen
Konstanze Rasch
Re: Hilfe gesucht - Hufrehe
Das Heu mache ich nass so dass es noch etwas schwerer rauskommt aus dem Heunetz und sie möglichst lange beschäftigt ist. Das Heu werde ich mal untersuchen lassen. Gestern lief sie schon viel besser, ging hinten etwas vorsichtig, vorne nicht mehr klamm. Leichte Pulsation und Wärme waren vorne in beiden Beinen zu spüren. Habe ich richtig verstanden, am besten wäre weiterhin eine barhuf-Bearbeitung? Was genau soll ich dem Hufschmied sagen?
Wie und wann sollte ich wieder mit etwas Bewegung anfangen?
Vielen Dank für ihre Zeit und ihren Rat.
Wie und wann sollte ich wieder mit etwas Bewegung anfangen?
Vielen Dank für ihre Zeit und ihren Rat.
-
- Beiträge: 12
- Registriert: 17.05.2021, 17:54
Re: Hilfe gesucht - Hufrehe
Hallo!
Entschuldigen Sie die verspätete Antwort. Wie geht es dem Pferd denn?
Natürlich ziehen wir die Barhufbearbeitung dem Beschlag vor. Es gibt sehr gute Hufschuhe die man temporär benutzen kann. Diese haben den Vorteil dass man jederzeit an die Hufe ran kommt und eventuell einen kurzen Intervall einlegen kann - was bei Rehepferden meistens eine gute Idee ist.
Bezüglich Bewegung kann man keine pauschale Aussage treffen, ich würde das Pferd länger noch nicht "arbeiten", höchstens mal eine Runde spazieren gehen. Es sollte aber keine Pulsation und kein klammer oder vorsichtiger Gang mehr sichtbar sein.
Viele Grüße
Sonja Gschaider
Entschuldigen Sie die verspätete Antwort. Wie geht es dem Pferd denn?
Natürlich ziehen wir die Barhufbearbeitung dem Beschlag vor. Es gibt sehr gute Hufschuhe die man temporär benutzen kann. Diese haben den Vorteil dass man jederzeit an die Hufe ran kommt und eventuell einen kurzen Intervall einlegen kann - was bei Rehepferden meistens eine gute Idee ist.
Bezüglich Bewegung kann man keine pauschale Aussage treffen, ich würde das Pferd länger noch nicht "arbeiten", höchstens mal eine Runde spazieren gehen. Es sollte aber keine Pulsation und kein klammer oder vorsichtiger Gang mehr sichtbar sein.
Viele Grüße
Sonja Gschaider
Re: Hilfe gesucht - Hufrehe
Vielen dank für die Antwort. Ärztin und Hufschmied meinten es solle ein vorübergehender bekleb rauf und den hat sie am 05.02 bekommen. Damit ist sie sofort super gelaufen, ab gestern soll ich sie wieder bewegen (laut Ärztin könnte ich in 10tagen schon wieder in allen Gangarten reiten) aber das gehe ich GANZ langsam an und fange erstmal an gradeaus zu spazieren. Weiterhin stehen lassen, würde ich sie nicht, da sie mittlerweile viel zu viel Energie hat und tot unglücklich wird nichts zu tun, ebenso wie einzeln zu stehen. Ich beziehe jetzt in Betracht den Hof zu wechseln weil die Bedingungen dort nicht gegeben sind, sie ohne „Probleme“ dort stehen zu lassen.(ich weiß das das jetzt ein anstrengender Weg wird und ich gut auf sie aufpassen muss) Der andere Hof bietet mehr Bewegungsfreiheit und kontrollierteres Futter aber damit auch viele Wiesen.