Sehr geehrte Frau Arnold,
wir bitten um Beurteilung von dem Huf unseres 24 jährigen Haflingers Blitz.
Er ist im Herbst letzten Jahres an beiden Vorderhufen an Hufkrebs erkrankt. Leider ist es uns zu spät aufgefallen, da er Polsterbeschläge aufgrund von Hufknorpelverknöcherung vorne bds hatte.
Es wurden beide Hufe mehrmals chirurg.ausgeschnitten, vorne links ist er genesen. Vorne rechts bereitet uns noch Kummer. Die Fotos zeigen ihn direkt nach dem letzten Besuch vom Schmied. Er hat noch schmierige Beläge in dem Eckstreben und zwischen den Ballen. Unsere Schmied würde ihn zum aktuellen Stand nicht mehr lokal mit Medikamenten usw behandeln sondern je nach Wetter mit Hufschuh oder ohne draußen stehen lassen und abwarten.
Er steht aktuell in einer sauberen Box mit Slipper Schuh und Heilwolle und draußen je nach Wetter für ein paar Stunden mit Hufschuh oder ohne.
Futter: handvoll Steh-müsli und Mineralfutter mit Zink, Cobald und Selen und Mönchspfeffer. Der ACTH Wert letzen Herbst war ggr erhöht, aber kein direkter Cushing Verdacht. Die Kontrolle erfolgt in ein paar Wochen, bis dahin sollten wir Mönchspfeffer zu füttern. Aktuell wird zusätzlich angeweidet.
Er hat bis vor kurzem Antibiotikum gespritzt bekommen 4x im Abstand von 2 Tagen ( Veracin)
Wir reinigen die betroffenen Stellen aktuell mit Vetericyn.
Die Frage von uns ist ob wir noch was zusätzliches machen sollen ?
Ich hatte ein paar gute Vorschläge hier gefunden zB Bakteriologischen Abstrich für ein lokales Antibiotikum, Rivanol Bäder, Equibactin Paste oder Trockenetellerpaste , reinigen mit Prontosan oder Keralid undercover ...
Kann unser Schmied die Hufsituation noch verbessern, ich finde ihn oben sehr eng, unser Schmied findet die weiße Linie sehr breit.
Vielleicht können sie uns auch noch einen Huforthopäden im Raum Itzehoe empfehlen.
Wir würden uns sehr über ihre Hilfe freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Karolin Reichel
Hufkrebs, bitte um Beurteilung der aktuellen Situation
Hufkrebs, bitte um Beurteilung der aktuellen Situation
- Dateianhänge
-
- IMG-20240406-WA0015.jpg
-
- IMG-20240406-WA0010.jpg
-
- IMG-20240406-WA0009.jpg
-
- IMG-20240406-WA0008.jpg
-
- IMG-20240405-WA0020.jpg
-
- IMG-20240405-WA0017.jpg
-
- IMG-20240402-WA0015.jpg
-
- IMG-20240330-WA0007.jpg
-
- Beiträge: 12
- Registriert: 17.05.2021, 17:54
Re: Hufkrebs, bitte um Beurteilung der aktuellen Situation
Hallo Frau Reichel,
ich gebe Ihnen ein paar Infos vorab bis sich Frau Arnold bei Ihnen melden wird.
Wir haben auf FB eine tolle Gruppe zum Thema Hufkrebs vl haben Sie diese schon gesehen.
https://www.facebook.com/groups/1385451798342170
Was war Ihrer Meinung nach die Ursache des Hufkrebs? Übersehene Strahlfäule? Und/ oder Stoffwechsel?
Grundsätzlich betreuen wir diese Pferde mit alternativen Methoden. Dh Operationen sind nur das allerletzte Mittel der Wahl. Zur Fütterung – Was ist ein Stehmüsli? Dass Müslis in diversen Formen nicht ganz so das richtige für den Pferdemagen sind ist hinlänglich bekannt. Wenn Ein Pferd dieses Krankheitsbild zeigt, sollte der Stoffwechsel nicht mit einer zusätzlichen Ladung Zucker beansprucht werden.
Wieso bekam er Antibiotikum gespritzt?
Wurde schon einmal ein Antibiotikum lokal aufgebracht? Falls nein wäre es eine gute Idee vom Tierarzt ein Antibiogramm anfertigen zu lassen um das passende Antibiotikum zu wählen.
Weiters sollten die Ränder unbedingt ordentlich frei geschnitten werden. Auf den Bildern sehe ich viele Höhlen , Furchen und Bröselhorn welches weg könnte. Dadurch dass der Strahl so klein ist und die Trachten übermächtig erscheinen, braucht dieser wahrscheinlich ein wenig Gegendruck in Form von Polstern. Verbandswatte oder die von Ihnen schon eingesetzte Heilwolle. Die Furchen müssen unbedingt austamponiert werden, das imittiert auch den Gegendruck vom Strahl. Die Hufschuhe würde ich unbedingt anbehalten, zusätzlich mit Polstern ausstatten bzw an den Huf tapen. Den Huf hält man kurz, mit kurzem Intervall, daher unbedingt mit Hufschuhen arbeiten. Auch hinsichtlich Hygiene.
Die Reinigung sollte mit milden Wundspüllösungen erfolgen. Sie können als Beispiel zuerst mit Kernseife waschen, danach mit Prontosan oder dem Mittel Ihrer Wahl spülen. Anschließend benutze ich gerne eine selbst angemischte Zinksalbe mit ätherischen Ölen und weiteren desinfizierenden Inhaltsstoffen. Lavendelöl ist auch sehr gut pur als Behandlung geeignet.
Keralit würde ich für diesen Fall nicht empfehlen (bei Strahlfäule super), Trockenstellerpaste - bringt nur was wenn es das richtige Antibiotikum ist, Rivanol – ja kann man machen, Equibactin – ist auch ein Antibiotikum.
Gibt es Röntgenbilder? Sie schreiben etwas von HKV?
Wie läuft denn das Pferd?
Sie finden unsere Kollegen in unserem DHG-Register:
https://www.dhgev.de/huforthopaeden
Ich hoffe ich konnte Ihnen schon ein wenig weiterhelfen.
Zögern Sie nicht unsere Kollegen zu kontaktieren, die helfen Ihnen gerne weiter.
Viele Grüße
Gschaider Sonja
ich gebe Ihnen ein paar Infos vorab bis sich Frau Arnold bei Ihnen melden wird.
Wir haben auf FB eine tolle Gruppe zum Thema Hufkrebs vl haben Sie diese schon gesehen.
https://www.facebook.com/groups/1385451798342170
Was war Ihrer Meinung nach die Ursache des Hufkrebs? Übersehene Strahlfäule? Und/ oder Stoffwechsel?
Grundsätzlich betreuen wir diese Pferde mit alternativen Methoden. Dh Operationen sind nur das allerletzte Mittel der Wahl. Zur Fütterung – Was ist ein Stehmüsli? Dass Müslis in diversen Formen nicht ganz so das richtige für den Pferdemagen sind ist hinlänglich bekannt. Wenn Ein Pferd dieses Krankheitsbild zeigt, sollte der Stoffwechsel nicht mit einer zusätzlichen Ladung Zucker beansprucht werden.
Wieso bekam er Antibiotikum gespritzt?
Wurde schon einmal ein Antibiotikum lokal aufgebracht? Falls nein wäre es eine gute Idee vom Tierarzt ein Antibiogramm anfertigen zu lassen um das passende Antibiotikum zu wählen.
Weiters sollten die Ränder unbedingt ordentlich frei geschnitten werden. Auf den Bildern sehe ich viele Höhlen , Furchen und Bröselhorn welches weg könnte. Dadurch dass der Strahl so klein ist und die Trachten übermächtig erscheinen, braucht dieser wahrscheinlich ein wenig Gegendruck in Form von Polstern. Verbandswatte oder die von Ihnen schon eingesetzte Heilwolle. Die Furchen müssen unbedingt austamponiert werden, das imittiert auch den Gegendruck vom Strahl. Die Hufschuhe würde ich unbedingt anbehalten, zusätzlich mit Polstern ausstatten bzw an den Huf tapen. Den Huf hält man kurz, mit kurzem Intervall, daher unbedingt mit Hufschuhen arbeiten. Auch hinsichtlich Hygiene.
Die Reinigung sollte mit milden Wundspüllösungen erfolgen. Sie können als Beispiel zuerst mit Kernseife waschen, danach mit Prontosan oder dem Mittel Ihrer Wahl spülen. Anschließend benutze ich gerne eine selbst angemischte Zinksalbe mit ätherischen Ölen und weiteren desinfizierenden Inhaltsstoffen. Lavendelöl ist auch sehr gut pur als Behandlung geeignet.
Keralit würde ich für diesen Fall nicht empfehlen (bei Strahlfäule super), Trockenstellerpaste - bringt nur was wenn es das richtige Antibiotikum ist, Rivanol – ja kann man machen, Equibactin – ist auch ein Antibiotikum.
Gibt es Röntgenbilder? Sie schreiben etwas von HKV?
Wie läuft denn das Pferd?
Sie finden unsere Kollegen in unserem DHG-Register:
https://www.dhgev.de/huforthopaeden
Ich hoffe ich konnte Ihnen schon ein wenig weiterhelfen.
Zögern Sie nicht unsere Kollegen zu kontaktieren, die helfen Ihnen gerne weiter.
Viele Grüße
Gschaider Sonja
Re: Hufkrebs, bitte um Beurteilung der aktuellen Situation
Hallo Frau Gschaider,
vielen Dank für ihr Rückmeldung!
Den Link zur Facebook Gruppe kann ich leider nicht öffnen. Vielleicht können sie mir den Namen nennen, dann versuche ich es auf diesem Wege.
Zu ihren Fragen :
Ursächlich vermuten wir eine übersehene Strahlfäule durch die Gummisohle als Polsterung im Beschlag, welches wir zu spät gesehen haben ( Foto unten )
Die letzten Röntgenbilder stell ich unten rein, da sind wir schon am überlegen demnächst neue machen zu lassen.
Macht es Sinn eine Blutuntersuchung einzuleiten zB Mineralstoffe und SAA? Den ACTH Wert wollten wir demnächst eh kontrollieren, ob ein Cushing Verdacht besteht, obwohl er nicht so aussieht.
Das Müsli ist von St.Hippolyt Equigard - getreidefrei, Zucker und Stärke reduziert für EMS Pferde , bzw leichtfuttrige Pferde.
Das Antibiotikum wurde gespritzt, da ein befreundeter Tierarzt es bei deren Hufkrebspatienten so handhabt. Ich habe mich nach deren Therapieform erkundigt und wir wollten es einfach mal versuchen, ob es uns einen Schritt vorwärts bringt.
Unser großes Problem ist, dass leider jeder etwas anderes empfiehlt und es keine einheitliche Therapie gibt, was ich auch durchaus verstehen, da jeder Fall bzw erkrankter Huf auch anders ist.
Einen BU Tupfer und ein Antibiogramm habe ich eingeleitet, als ich dies auf ihrer Homepage gelesen hatte, da warten wir noch auf das Ergebnis.
Lokal wurden beide Hufe mit Metrobactin Pulver, Rivanol Pulver und Prednisolon behandelt. Der aktuelle Huf mind 4-5 Monate alle 2 Tage mit neuen Verbänden.
Im Februar hatte er leider wieder eine Druckstelle am Kronrand/Ballen und wir haben die Verbände weggelassen und auch das lokale Antibiotikum und haben ihm einen leichten Hufschuh angezogen mit Heilwolle. Ich hatte aber immer das Gefühl, dass das angemischte Pulver nicht in alle Ritzen dringt, deswegen fand ich die Idee mit dem Equibactin oder den Trockensteller-Pasten sehr gut.
Aktuelle läuft er nicht so rund und lahmt vorne rechts (am betroffenen Huf), deswegen sind wir sehr besorgt, da er eigentlich sehr selten zeigt, wenn er Schmerzen hat.
Leider haben wir heute auch festgestellt, dass kleine weiche Stellen zwischen den Ballen Richtung Fesselbeuge an den Hufen vorne und hinten links ( also ein neuer Huf und der eigentlich wieder gesunde ) mit betroffen sind. Obwohl das Pferd seit einem 3/4 Jahr im trockenen sauberen Stroh steht.
Den Hygieneplan laut ihrer Empfehlung führen wir aktuell durch: Waschen mit Kernseife, Reinigen mit Vetericyn ,Trocknen , Austamponieren und dünnen Verband und Hufslipper in der Box.
Vorne und hinten links reinigen wir mit Wasserstoffperoxid.
Einen Termin mit einer Huforthopädin haben wir vereinbart und hoffen sehr, dass sie uns weiter hilft.
Wir hoffen, dass wir die Hufe bald in den Griff bekommen, sind aber leider nicht mehr so zuversichtlich wie noch vor einem 3/4 Jahr :(
Mit freundlichen Grüßen
Karolin & Blitz
vielen Dank für ihr Rückmeldung!
Den Link zur Facebook Gruppe kann ich leider nicht öffnen. Vielleicht können sie mir den Namen nennen, dann versuche ich es auf diesem Wege.
Zu ihren Fragen :
Ursächlich vermuten wir eine übersehene Strahlfäule durch die Gummisohle als Polsterung im Beschlag, welches wir zu spät gesehen haben ( Foto unten )
Die letzten Röntgenbilder stell ich unten rein, da sind wir schon am überlegen demnächst neue machen zu lassen.
Macht es Sinn eine Blutuntersuchung einzuleiten zB Mineralstoffe und SAA? Den ACTH Wert wollten wir demnächst eh kontrollieren, ob ein Cushing Verdacht besteht, obwohl er nicht so aussieht.
Das Müsli ist von St.Hippolyt Equigard - getreidefrei, Zucker und Stärke reduziert für EMS Pferde , bzw leichtfuttrige Pferde.
Das Antibiotikum wurde gespritzt, da ein befreundeter Tierarzt es bei deren Hufkrebspatienten so handhabt. Ich habe mich nach deren Therapieform erkundigt und wir wollten es einfach mal versuchen, ob es uns einen Schritt vorwärts bringt.
Unser großes Problem ist, dass leider jeder etwas anderes empfiehlt und es keine einheitliche Therapie gibt, was ich auch durchaus verstehen, da jeder Fall bzw erkrankter Huf auch anders ist.
Einen BU Tupfer und ein Antibiogramm habe ich eingeleitet, als ich dies auf ihrer Homepage gelesen hatte, da warten wir noch auf das Ergebnis.
Lokal wurden beide Hufe mit Metrobactin Pulver, Rivanol Pulver und Prednisolon behandelt. Der aktuelle Huf mind 4-5 Monate alle 2 Tage mit neuen Verbänden.
Im Februar hatte er leider wieder eine Druckstelle am Kronrand/Ballen und wir haben die Verbände weggelassen und auch das lokale Antibiotikum und haben ihm einen leichten Hufschuh angezogen mit Heilwolle. Ich hatte aber immer das Gefühl, dass das angemischte Pulver nicht in alle Ritzen dringt, deswegen fand ich die Idee mit dem Equibactin oder den Trockensteller-Pasten sehr gut.
Aktuelle läuft er nicht so rund und lahmt vorne rechts (am betroffenen Huf), deswegen sind wir sehr besorgt, da er eigentlich sehr selten zeigt, wenn er Schmerzen hat.
Leider haben wir heute auch festgestellt, dass kleine weiche Stellen zwischen den Ballen Richtung Fesselbeuge an den Hufen vorne und hinten links ( also ein neuer Huf und der eigentlich wieder gesunde ) mit betroffen sind. Obwohl das Pferd seit einem 3/4 Jahr im trockenen sauberen Stroh steht.
Den Hygieneplan laut ihrer Empfehlung führen wir aktuell durch: Waschen mit Kernseife, Reinigen mit Vetericyn ,Trocknen , Austamponieren und dünnen Verband und Hufslipper in der Box.
Vorne und hinten links reinigen wir mit Wasserstoffperoxid.
Einen Termin mit einer Huforthopädin haben wir vereinbart und hoffen sehr, dass sie uns weiter hilft.
Wir hoffen, dass wir die Hufe bald in den Griff bekommen, sind aber leider nicht mehr so zuversichtlich wie noch vor einem 3/4 Jahr :(
Mit freundlichen Grüßen
Karolin & Blitz
- Dateianhänge
-
- hinten links mit weichem Gewebe zw den Ballen
-
- aktuell vorne rechts
-
- aktuell vor links mit leicht käsig weichem Gewebe zw den Ballen
-
- vorne rechts Juli 2023 vor Behandlung
-
- vorne links Juli 2023 vor Behandlung
-
- der alte Beschlag
-
- RÖ Bilder aus Juli 2023
-
- RÖ Bilder aus Juli 2023
-
- RÖ Bilder aus Juli 2023
-
- RÖ Bilder aus Juli 2023
- Nadja Politz
- Beiträge: 158
- Registriert: 26.02.2016, 11:35
- Wohnort: Großweitzschen, Sachsen
Re: Hufkrebs, bitte um Beurteilung der aktuellen Situation
Hallo Frau Reichel,
Ihr Haflinger kann sich aber sehr glücklich darüber schätzen, was Sie schon alles für seine Gesundung unternommen haben und wie lange und mit wieviel Ideenreichtum Sie schon versuchen, die Situation wieder in den Griff zu bekommen!
Vielen Punkten, die meine Kollegin schon angesprochen hat, schließe ich mich ausdrücklich an und dachte, vielleicht ist es hilfreich für Sie, wenn Sie dazu einmal Bilder sehen können, um besser zu verstehen, was genau wir meinen.
Hier nocheinmal ein Huf Ihres Pferdes, mit Pfeilen, die stellvertretend darstellen sollen, in wievielen Ritzen, Taschen und Nischen sich Dreck, Keime etc aktuell festhalten können:
Hier als Vergleich ein frisch ausgeschnittener Huf eines bereits auf dem Heilungsweg befindlichen Hufkrebs-Patienten. Der Huf wurde so bearbeitet, dass er sehr glatt und sauber und so gut wie irgendmöglich frei von Rissen, Taschen, Nischen etc. ist.
Einen gesunden Barhuf würde man in den meisten Fällen eher nicht so "glattgeschnitzt" hinterlassen. Bei an Hufkrebs erkrankten Hufen ist diese "Pingeligkeit" jedoch ein wichtiger Beitrag auf dem Weg zur Heilung.
Die Hufe sollten daher, wie ja bereits gesagt wurde, in kurzen Intervallen und dann stets sehr glatt und sauber ausgeschnitten werden, so dass Dreck und Keime kaum eine Chance haben, sich festzuhalten. Das kann anfangs alle 7 oder 14 Tage nötig sein. Je besser der Huf abheilt, desto größer werden diese Intervalle dann natürlich wieder.
Das von Ihnen bereits verwendete Desinfektionsmittel Vetericyn VF (ist es das auf dem Bild zu sehende?) finde ich sehr empfehlenswert!
Zusammensetzung laut Hersteller: Aktiv: Aktivchlor (HOCl) (0,015%), Inaktiv: Elektrolysiertes Wasser, Natriumchlorid, Phosphate, Natriumhypochlorit
Es handelt sich dabei mehr oder weniger einfach um Salzwasser, welches durch Elektrolyse elektrochemisch "aktiviert" wurde. Einer der Wirkmechanismen des nach der Elektrolyse "positiv geladenen", sogenannten "Anolyts" ist, dass es den Zellwänden jeglicher Erreger die Elektronen entzieht, wodurch diese innerhalb von wenigen Sekunden zerstört werden. Resistenzen gegen diesen Effekt gibt es nicht. Daher tötet es alle bekannten Bakterien, Viren, Pilze etc. ab. Höherentwickelte Zellen (z.B. tierische/menschliche Körperzellen) sind vor diesem Effekt geschützt, da sie anders aufgebaut sind.
Ein weiterer Vorteil ist, dass es auch auf offenen Wunden nicht brennt und absolut ungiftig und umweltfreundlich ist.
Der Nachteil des Sprays ist einzig, dass die Wirkung nachlässt, sobald es abgetrocknet ist. Einige Hersteller vertreiben dieses Produkt auch als Gel. In dieser Form bleibt es länger am Huf und schützt vor neuem Keimbefall (der stets sofort stattfindet, sobald der Wirkstoff abgetrocknet ist). Auch Vetericyn bietet solch ein Gel an:
Wahlweise könnten Sie auch ein Produkt der Firma Prontomed testen, welches etwas günstiger ist und die gleiche Wirkweise bietet:
Der Einsatz eines solchen Gels könnte den Einsatz eines lokalen Antibiotikums ersetzen.
Sie erwähnten, dass das Pferd in der Box Slipper trägt. Welche sind gemeint?
Grundsätzlich hat es sich bewährt an Hufkrebs erkrankte Hufe sehr sauber aber auch trocken aufzubewahren. In Hufschuhen oder Verbänden "schwitzen" die Hufe oft, so dass sie "zu feucht" werden, was die Heilung stören oder verunmöglichen kann.
Die Kontrolle des ACTH-Wertes halte ich für unnötig. Wie Sie sagen war der Wert in der Vergangenheit nicht auffällig und den Pferdestoffwechsel jetzt noch mit einem diskutablen Wirkstoff wie Pergolid zu belasten wäre voraussichtlih eher von Nach- den von Vorteil.
Viele Grüße
Nadja Politz
Ihr Haflinger kann sich aber sehr glücklich darüber schätzen, was Sie schon alles für seine Gesundung unternommen haben und wie lange und mit wieviel Ideenreichtum Sie schon versuchen, die Situation wieder in den Griff zu bekommen!
Vielen Punkten, die meine Kollegin schon angesprochen hat, schließe ich mich ausdrücklich an und dachte, vielleicht ist es hilfreich für Sie, wenn Sie dazu einmal Bilder sehen können, um besser zu verstehen, was genau wir meinen.
Hier nocheinmal ein Huf Ihres Pferdes, mit Pfeilen, die stellvertretend darstellen sollen, in wievielen Ritzen, Taschen und Nischen sich Dreck, Keime etc aktuell festhalten können:
Hier als Vergleich ein frisch ausgeschnittener Huf eines bereits auf dem Heilungsweg befindlichen Hufkrebs-Patienten. Der Huf wurde so bearbeitet, dass er sehr glatt und sauber und so gut wie irgendmöglich frei von Rissen, Taschen, Nischen etc. ist.
Einen gesunden Barhuf würde man in den meisten Fällen eher nicht so "glattgeschnitzt" hinterlassen. Bei an Hufkrebs erkrankten Hufen ist diese "Pingeligkeit" jedoch ein wichtiger Beitrag auf dem Weg zur Heilung.
Die Hufe sollten daher, wie ja bereits gesagt wurde, in kurzen Intervallen und dann stets sehr glatt und sauber ausgeschnitten werden, so dass Dreck und Keime kaum eine Chance haben, sich festzuhalten. Das kann anfangs alle 7 oder 14 Tage nötig sein. Je besser der Huf abheilt, desto größer werden diese Intervalle dann natürlich wieder.
Das von Ihnen bereits verwendete Desinfektionsmittel Vetericyn VF (ist es das auf dem Bild zu sehende?) finde ich sehr empfehlenswert!
Zusammensetzung laut Hersteller: Aktiv: Aktivchlor (HOCl) (0,015%), Inaktiv: Elektrolysiertes Wasser, Natriumchlorid, Phosphate, Natriumhypochlorit
Es handelt sich dabei mehr oder weniger einfach um Salzwasser, welches durch Elektrolyse elektrochemisch "aktiviert" wurde. Einer der Wirkmechanismen des nach der Elektrolyse "positiv geladenen", sogenannten "Anolyts" ist, dass es den Zellwänden jeglicher Erreger die Elektronen entzieht, wodurch diese innerhalb von wenigen Sekunden zerstört werden. Resistenzen gegen diesen Effekt gibt es nicht. Daher tötet es alle bekannten Bakterien, Viren, Pilze etc. ab. Höherentwickelte Zellen (z.B. tierische/menschliche Körperzellen) sind vor diesem Effekt geschützt, da sie anders aufgebaut sind.
Ein weiterer Vorteil ist, dass es auch auf offenen Wunden nicht brennt und absolut ungiftig und umweltfreundlich ist.
Der Nachteil des Sprays ist einzig, dass die Wirkung nachlässt, sobald es abgetrocknet ist. Einige Hersteller vertreiben dieses Produkt auch als Gel. In dieser Form bleibt es länger am Huf und schützt vor neuem Keimbefall (der stets sofort stattfindet, sobald der Wirkstoff abgetrocknet ist). Auch Vetericyn bietet solch ein Gel an:
Wahlweise könnten Sie auch ein Produkt der Firma Prontomed testen, welches etwas günstiger ist und die gleiche Wirkweise bietet:
Der Einsatz eines solchen Gels könnte den Einsatz eines lokalen Antibiotikums ersetzen.
Sie erwähnten, dass das Pferd in der Box Slipper trägt. Welche sind gemeint?
Grundsätzlich hat es sich bewährt an Hufkrebs erkrankte Hufe sehr sauber aber auch trocken aufzubewahren. In Hufschuhen oder Verbänden "schwitzen" die Hufe oft, so dass sie "zu feucht" werden, was die Heilung stören oder verunmöglichen kann.
Die Kontrolle des ACTH-Wertes halte ich für unnötig. Wie Sie sagen war der Wert in der Vergangenheit nicht auffällig und den Pferdestoffwechsel jetzt noch mit einem diskutablen Wirkstoff wie Pergolid zu belasten wäre voraussichtlih eher von Nach- den von Vorteil.
Viele Grüße
Nadja Politz
Re: Hufkrebs, bitte um Beurteilung der aktuellen Situation
Hallo Frau Politz,
auch ihnen vielen Dank für ihre Rückmeldung und vor allem für das anschauliche Bild der geplanten Hufbearbeitung.
Anbei das Foto von unserem Hufschuh in der Box, er ist luftdurchlässig und reibt nicht, wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, leider ist er nicht für die Ewigkeit und muss regelmäßig ersetzt werden.
Das VetericynGel haben wir tatsächlich auch und es die letzten Tage auf ihre Empfehlung in die vorhandenen Taschen und Ritzen gemacht.
Viele Grüße
Karolin & Blitz
auch ihnen vielen Dank für ihre Rückmeldung und vor allem für das anschauliche Bild der geplanten Hufbearbeitung.
Anbei das Foto von unserem Hufschuh in der Box, er ist luftdurchlässig und reibt nicht, wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, leider ist er nicht für die Ewigkeit und muss regelmäßig ersetzt werden.
Das VetericynGel haben wir tatsächlich auch und es die letzten Tage auf ihre Empfehlung in die vorhandenen Taschen und Ritzen gemacht.
Viele Grüße
Karolin & Blitz
- Dateianhänge
-
- Hufslipper für die Box