Alternativen zur Hornsäulen-OP?

Öffentliches Forum für Fragen rund um die Gesundheit der Hufe Ihrer Pferde
Anja und Cartoon
Beiträge: 10
Registriert: 22.08.2014, 12:22

Beitrag von Anja und Cartoon »

Leider gibt es schlechte Neuigkeiten. Ich hatte gestern noch meinen ehemaligen Schmied gefragt, der meinte er würde die Hornsäule entfernen lassen, da es ja doch schon einen großen Teil des Knochens angegriffen hat. Nicht gerade eine erfreuliche Meinung. Ich fragte ihn daraufhin, weil mir mein Pferd u.a. auch so leid tut, dass er nur auf so kleinen Flächen sich bewegen darf, ob er denkt, dass es unproblematisch sei, ihn auch auf ein etwas größeres Stück Wiese zu stellen. Er sagte, er sähe da kein Problem, da Cartoon schon wissen müsse wie er sich bewegen kann, wenn der Fuß noch weh tut. Das haben wir dann ausprobiert. Es waren noch drei andere Pferde auf der Wiese, zwei davon (eine Stute und ein Wallach) sind mit ihm sehr verträglich und ruhig, bei der dem dritten Pferd (einer Stute) waren wir uns nicht ganz sicher und beobachteten den Ablauf ca. eine Stunde lang. Sie machte leider unerwartet viel Stress, sodass Cartoon und der andere Wallach ziemlich viel herumtobten. Also holte die Besitzerin sie von der Wiese und es war dann Ruhe. Cartoon lief weiterhin bis gestern Abend sehr gut, die Lahmheit war nur ganz leicht im Trab zu erkennen - so wie die Tage zuvor auch. Nun rief mich heute morgen meine Freundin an und sagte mir, dass Cartoon wieder stark humpeln würde, in der Drehung hielt er das Bein sogar hoch. Ich könnte echt heulen :'-( Scheinbar war das gestern dann doch etwas zu viel des Guten :-( Hätte nicht gedacht, dass es sich so extrem wieder verschlimmern würde, nachdem er gestern trotz der Toberei noch so gut lief.
Habe morgen noch einmal einen zweiten Tierarzt da, mal gucken was der sagt :-/
Anja und Cartoon
Beiträge: 10
Registriert: 22.08.2014, 12:22

Beitrag von Anja und Cartoon »

Nach dem Schrecken der letzten Tage, sah die Welt heute schon wieder ganz anders aus. Cartoon lief gestern schon wieder etwas besser und ich hatte einen anderen Tierarzt da -weil ich mir noch eine zweite Meinung einholen wollte.
Das Gute: Er hat eine andere Möglichkeit gefunden, das Problem zu lösen bzw. ist es einen Versuch wert. Er hat jetzt quasi von der Sohle aus sich tiefer in den Huf hereingearbeitet, Kann man etwas schwer beschreiben, ich mache morgen mal ein Foto davon, wenn ich den Verband wechsel, gestern hatte ich es versäumt. Die Hornsäule konnte man nun gut erkennen. Das Ziel ist jetzt Stück für Stück dieses bröselige Horngebilde herauszuschaben ggf. mit Leitungsanästhesie. Es ist im Grunde wie die OP, nur dass viel weniger beschädigt wird und das Pferd kaum Schmerzen hat und sich viel mehr bewegen kann und darf. Dieses "Loch" muss allerdings penibel sauber gehalten werden, d.h. jeden zweiten Tag mit Jodoformäther desinfizieren, mit Watte oder Mull ausstopfen und den Huf verkleben, sodass kein Schmutz hereinkommen kann. In zwei Wochen kommt der Tierarzt dann nochmal. Er sagte, die Hornsäule sei noch nicht so weit ausgeprägt, daher kann man durch diese Methode versuchen das Problem zu beseitigen.
Cartoon lief heute sehr gut, ich bin wirklich sehr erleichtert wie schnell die Lahmheit sich nach der Toberei am Montag wieder gebessert hat. Über diese Methode hatte ich im Internet schon einmal gelesen. Hat das jemand auch schon davon gehört?
Konstanze Rasch
Beiträge: 83
Registriert: 28.01.2014, 15:04

Beitrag von Konstanze Rasch »

Hallo Anja,
das weniger invasive Vorgehen Ihres neuen Tierarztes ist in jedem Fall schon mal ein Riesenfortschritt und wenn es dazu beiträgt, Keimfreiheit im Hufinnern zu erreichen, dann wäre das sehr vorteilhaft.
Aber bitte fragen Sie Ihren Tierarzt doch einmal, was mit der freigeschabten Stelle seiner Meinung nach dann zukünftig passiert? Also was sich dann an der Stelle dieses Hornes, welches er entfernt, einfindet? ((Auch wieder Horn? Und ist das ein anderes Horn? Wird es woanders gebildet als an der Wandlederhaut? Oder kommt das jetzige Horn, welches er entfernt, woanders her als von der Basalzellschicht auf der Wandlederhaut? Woher?))
Und bitte fragen Sie auch noch danach, wie er erklärt, dass dieses bröselige Horn den Hufbeinknochen wegdrücken kann? Oder wie kann dieses bröselige Horn schmerzen?
Seine Antworten würden mich sehr interessieren.
Beste Grüße
Konstanze Rasch
Anja und Cartoon
Beiträge: 10
Registriert: 22.08.2014, 12:22

Beitrag von Anja und Cartoon »

@Konstanze Rasch: Mein Pferd lief nach der Behandlung vom Tierarzt drei Tage später lahmfrei und es seitdem hält es an. Pulsation im Huf ist nicht mehr feststellbar, daher geht der Tierarzt davon aus, dass er den entzündeten Bereich beim Entfernen des Horns vollständig erwischt hat, bzw. da der Druck geherrscht hat. Was genau für Horn nachwachsen soll, habe ich nicht gefragt, ich kann aber beim nächsten Termin noch einmal nachfragen. Momentan sieht es wirklich danach aus, dass ein Bluterguss im Huf vorlag und noch kein Eiter da war, weil es so früh entdeckt wurde bzw. er so plötzlich Beschwerden hatte. Wie lange die Hornsäule schon da ist und ob sie nun wirklich Ursache für die Beschwerden war, konnte er mir nicht 100%ig beantworten. Sie kann ursprünglich von einer alten, nicht bemerkten Entzündung/Verletzung kommen und das schlechtere Horn an der Stelle könne den jetzigen Fall begünstigt haben. Wir wissen es leider nicht genau :-(

Der Tierarzt hatte mir noch empfohlen sobald wir das im Griff haben bzw. sobald das Loch rausgewachsen ist, Eisen drauf zumachen. Zwei Beschlagsperioden ausprobieren und schauen wie gut er damit zurecht kommt.

Seit einem Monat läuft mein Pferd nun lahmfrei und es geht ihm sehr, sehr gut. Ich darf ihn auch seit zwei Wochen wieder reiten und er zeigt keinerlei Rückschlag oder Beschwerden. Das Loch wird täglich mit Jodoformäther desinfiziert und mit Mull gestopft. Anschließend wird es mit Keralit undercover "verspachtelt" Das klappt sehr gut und es wächst jetzt auch so langsam raus.

Ich war jetzt zwei Wochen im Urlaub und mir ist heute das hier an seinem Huf aufgefallen. Vor meinem Urlaub hatte ich das schon entdeckt, aber da war nur ein etwas dunkler Fleck zu sehen, der unbedeutend aussah. Nun fühlt man an der Stelle eine richtige Rille und man sieht auch, dass der Huf nach der Stelle schon etwa einen Zentimeter gewachsen ist, also das nachgewachsene Horn sieht ganz normal aus. Hat das evtl etwas mit der Hornsäule zu tun? Bei Fütterungsumstellungen, Rehe etc. kann man ja auch an den Hufen ablesen wann und ob da mal was gewesen ist. Hat jemand so etwas schon einmal in Kombination mit einer Hornsäule beobachtet? Ist es ein normaler Prozess oder sollte ich vorsichtshalber Huforthopäde oder Tierarzt noch einmal draufschauen lassen? Wie gesagt, er läuft seit einem Monat lahmfrei und es ist keine Pulsation im Huf feststellbar
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