Guten Morgen,
meine 19 jährige Hafistute ist seit 8 Wochen lahm, nachdem sie sich das Eisen mit teilweise Hufwand abgezogen hat. Da abspritzen sehr schwierig bei ihr ist, habe ich sie röntgen lassen. Dabei ist eine Hufbeinrotation von 5 Grad rausgekommen. Zum Vergleich habe ich einen Tag später dann noch die andere Seite röntgen lassen, da sind es 2 bis 3 Grad. Wir haben sie jetzt doch gestern noch abgespritzt bekommen, die Lahmheit kommt vom Fesselgelenk.
Ich kenne dieses Pferd seit 11 Jahren, sie gehört mir seit knapp 6 Jahren. Ihre Hufsitutation war schon immer nicht so optimal, da sie eher sehr nach vorne wächst. Ich bin sie Vielseitigkeiten auf E-Niveau geritten und A-Springen bzw. A-Dressur. Außerdem ging sie 2x die Woche Volti in einer Kindergruppe. Sie war während dieser 11 Jahren nur ein einziges mal lahm, da sind wir im Sprung gelandet und die Kniebänder waren etwas überdehnt. Ansonsten war sie immer voll belastbar, daher geht der Tierarzt davon aus, das die Hufbeinrotation schon vor meiner Zeit entstanden ist.
Meine Frage ist, nachdem ich jetzt die Röntgenbilder kenne, was ist vertretbar mit ihr weiterhin zu machen und was nicht (also natürlich sobald die Fesselgelenksentzündung ausgeheilt ist.). Ich reite sie sehr gerne, aber viel wichtiger ist mir, das sie keine Schmerzen hat und sie auch Spaß daran hat. Grundsätzlich ist sie ein Pferd das viel ermöglicht und vom Gefühl her auch Schmerzen erst spät anzeigt.
Das Bild vom Huf istdirekt nach dem Beschlag. Nachdem nach dem Röntgen ein Hufreheverdacht bestand, hat sie in dieser Beschlagsperiode einen Polsterbeschlag bekommen, bei dem der Trachtenbereich mehr gepolstert wurde und vorne die Zehe nicht gepolstert ist. Da die Rotation nicht für die Lahmheit verantwortlich ist, würde ich sie beim nächsten Mal wieder normal beschlagen lassen.
Liebe Grüße
Bewertung Röntgenbilder - Wie reitbar ist dieses Pferd.
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Re: Bewertung Röntgenbilder - Wie reitbar ist dieses Pferd.
Hallo Sarina,
in welchen Abständen und aus welchen Gründen wird das Pferd beschlagen? Huffotos aus allen Ansichten wären für die Einschätzung der Situation hilfreich, daher hier ein paar Gedanken zu den Röntgenbildern. Die Frage ist, wieso die Lahmheit aus dem Fesselgelenk kommt, denn der Hufzustand Ihrer Stute sieht leider nicht gut aus. Dieser allein würde mEn schon für eine Lahmheit ausreichen. Man sieht Spannungsrillen, eine weghebelnde Zehe, Ausbrüche. Ist die Gliedmaße verstellt, sodass Probleme aus dem Huf nach weiter oben verschoben werden?
Haben Sie in unserem Register auf der Homepage nach KollegInnen in Ihrer Gegend geschaut? Eine Einschätzung vor Ort und agepasste Bearbeitung wäre sehr sinnvoll.
Viele Grüße
Carina Jakob
in welchen Abständen und aus welchen Gründen wird das Pferd beschlagen? Huffotos aus allen Ansichten wären für die Einschätzung der Situation hilfreich, daher hier ein paar Gedanken zu den Röntgenbildern. Die Frage ist, wieso die Lahmheit aus dem Fesselgelenk kommt, denn der Hufzustand Ihrer Stute sieht leider nicht gut aus. Dieser allein würde mEn schon für eine Lahmheit ausreichen. Man sieht Spannungsrillen, eine weghebelnde Zehe, Ausbrüche. Ist die Gliedmaße verstellt, sodass Probleme aus dem Huf nach weiter oben verschoben werden?
Haben Sie in unserem Register auf der Homepage nach KollegInnen in Ihrer Gegend geschaut? Eine Einschätzung vor Ort und agepasste Bearbeitung wäre sehr sinnvoll.
Viele Grüße
Carina Jakob
- Nadja Politz
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Re: Bewertung Röntgenbilder - Wie reitbar ist dieses Pferd.
Hallo,
die Frage "wie reitbar ist sie" ist nicht ad hoc zu beantworten, da mehrere bedeutende Faktoren zusammen zu kommen scheinen.
Die Diagnose lautet Fesselgelenksentzündung - Auf einem Bein oder auf beiden?
Trat die Lahmheit direkt nach dem Eisenverlust mit Wandanteil auf oder mit Zeitverzug. Und war sie einseitig stärker oder beidseitig oder undefinierbar?
Es ist nur EIN Röntgenbild von der Seite dabei. Das andere zum Vergleich wäre noch schön!
Wenn es durch eine Hufrehe zu einer
Schere zwischen Hufbein und Hornwand kommt, so kann und sollte diese bei einem nicht offensichtlich seit längerem/chronisch an Hufrehe leidenden Pferd nach überstandener Rehe wieder vollständig herauswachsen. Wie dies funktioniert und warum die Unterscheidung zwischen "Wandrotation" und "Hufbeinrotation" wichtig ist, erläutert Dr. Konstanze Rasch unter anderem in diesem Artikel zum Thema Hufrehe und Möglichkeiten der Sanierung:
https://www.dhgev.de/hufthemen/hufrehe/ ... anze-rasch
Wenn Sie diesen Text gelesen haben, wird klar, dass man sich mit der Erklärung "das ist wahrscheinlich irgendwann früher mal entstanden" nicht zufrieden geben kann.
Es ist zu klären, woher die aktuelle Schere, die sehr deutlich nach einer Wandrotation - nicht Hufbeinrotation - aussieht, kommt.
Es sollte ausgeschlossen werden, ob doch Stoffwechselprobleme vorliegen. Die sehr deutliche Rille kurz unter dem Kronsaum und andere sichtbare Unruhen im Wandhorn könnten Anzeiger dafür sein, dass etwas stoffwechseltechnisch nicht rund läuft. Anhand nur der einen Ansicht lässt sich das aber nicht ausreichend gut einschätzen.
Zur besseren Beurteilung wären Fotos beider Vorderhufe nach der Huffotoanleitung viewtopic.php?t=451 und ein Foto des Pferdes von der Seite sinnvoll.
Da man die Blättchenschicht, die zur Beurteilung vorliegender Stoffwechselprobleme sehr aussagekräftig ist, nicht sehen kann, würde ich empfehlen vor und nach dem nächsten Ausschneiden Fotos von solear zu machen und auch nochmal einzustellen.
Wie bearbeitet der Schmied denn die "nicht so optimale Hufsituation"? Was genau tut er?
Viele Grüße und gute Besserung ans Pferd
Nadja Politz
die Frage "wie reitbar ist sie" ist nicht ad hoc zu beantworten, da mehrere bedeutende Faktoren zusammen zu kommen scheinen.
Die Diagnose lautet Fesselgelenksentzündung - Auf einem Bein oder auf beiden?
Trat die Lahmheit direkt nach dem Eisenverlust mit Wandanteil auf oder mit Zeitverzug. Und war sie einseitig stärker oder beidseitig oder undefinierbar?
Es ist nur EIN Röntgenbild von der Seite dabei. Das andere zum Vergleich wäre noch schön!
Wenn es durch eine Hufrehe zu einer
Schere zwischen Hufbein und Hornwand kommt, so kann und sollte diese bei einem nicht offensichtlich seit längerem/chronisch an Hufrehe leidenden Pferd nach überstandener Rehe wieder vollständig herauswachsen. Wie dies funktioniert und warum die Unterscheidung zwischen "Wandrotation" und "Hufbeinrotation" wichtig ist, erläutert Dr. Konstanze Rasch unter anderem in diesem Artikel zum Thema Hufrehe und Möglichkeiten der Sanierung:
https://www.dhgev.de/hufthemen/hufrehe/ ... anze-rasch
Wenn Sie diesen Text gelesen haben, wird klar, dass man sich mit der Erklärung "das ist wahrscheinlich irgendwann früher mal entstanden" nicht zufrieden geben kann.
Es ist zu klären, woher die aktuelle Schere, die sehr deutlich nach einer Wandrotation - nicht Hufbeinrotation - aussieht, kommt.
Es sollte ausgeschlossen werden, ob doch Stoffwechselprobleme vorliegen. Die sehr deutliche Rille kurz unter dem Kronsaum und andere sichtbare Unruhen im Wandhorn könnten Anzeiger dafür sein, dass etwas stoffwechseltechnisch nicht rund läuft. Anhand nur der einen Ansicht lässt sich das aber nicht ausreichend gut einschätzen.
Zur besseren Beurteilung wären Fotos beider Vorderhufe nach der Huffotoanleitung viewtopic.php?t=451 und ein Foto des Pferdes von der Seite sinnvoll.
Da man die Blättchenschicht, die zur Beurteilung vorliegender Stoffwechselprobleme sehr aussagekräftig ist, nicht sehen kann, würde ich empfehlen vor und nach dem nächsten Ausschneiden Fotos von solear zu machen und auch nochmal einzustellen.
Wie bearbeitet der Schmied denn die "nicht so optimale Hufsituation"? Was genau tut er?
Viele Grüße und gute Besserung ans Pferd
Nadja Politz
Re: Bewertung Röntgenbilder - Wie reitbar ist dieses Pferd.
Hallo, die späte Rückmeldung tut mir leid, ich hatte etwas Stress, da bei uns im Stall keine Krankenbox verfügbar ist und mir meine organisierte Box kurzfristig abgesagt hat. Jetzt hat sie aber wieder einen Platz nach der OP, sie wurde am Dienstag operiert und hat leider auch am Knorpel Schäden gehabt.
Leider habe ich das Röntgenbild von dem anderen Huf noch nicht bekommen, aber es sieht besser aus, als der rechte, ich finde man sieht auch am Huf, dass da die Kante nicht so groß ist, wie rechts.
Der Hufschmied versucht die Zehe kurz zu bekommen. Das Problem ist, dass sie relativ flach und breit wächst, anstatt das der Huf in die Höhe wächst, da kann man wohl nicht so viel dran ändern. Ich bin letztendlich dafür verantwortlich, das sie Zwei-Kappen-Eisen vorne trägt, da sie davor bereits nach drei Wochen mit dem Huf übers Eisen gewachsen ist. Und ich bin auch dafür verantwortlich, das die Zehe gekürzt wurde, da ich dazu gedrängt habe, die war nämlich auch mal deutlich länger. Mein Schmied vertritt eher die Philosophie nicht zu viel zu verändern, da das Pferd ja sich auch an die Stellung usw. gewöhnt.
Die Diagnose ist nur auf einem Bein, sie ist auch nur auf einer Seite lahm (vorne Rechts) und auch nur in der Wendung auf hartem Boden. Sie war ziemlich direkt lahm nach Eisenverlust, allerdings hab ich sie erst wieder getrabt, als das Eisen wieder drauf war, aber man hat da schon gemerkt, das sie nicht so richtig hintreten möchte. Es ist auch ein Teil der Wand verloren gegangen, der Schmied hatte Probleme das Eisen wieder drauf zu bekommen. Auch da, wollte sie ohne Eisen nicht so richtig draufstehen, mit Eisen dann schon.
Das Pferd wird alle sieben Wochen beschlagen. Ich habe den Beschlag so gelassen, wie ich sie bekommen habe, da sie gut lief damit. Sie ist vor allem beschlagen, weil die Hufe in unserem Offenstall (da ist ein Großteil plan befestigt) sehr schnell zu kurz geworden sind. Ich kannte sie schon vorher sechs Jahre und sie kam unbeschlagen auf dem Hof mit relativ schlechten Hufen und hat dann ziemlich schnell vier Eisen bekommen, da die Hufe wie gesagt zu schnell zu kurz geworden sind.
Viele Grüße
Sarina
Leider habe ich das Röntgenbild von dem anderen Huf noch nicht bekommen, aber es sieht besser aus, als der rechte, ich finde man sieht auch am Huf, dass da die Kante nicht so groß ist, wie rechts.
Der Hufschmied versucht die Zehe kurz zu bekommen. Das Problem ist, dass sie relativ flach und breit wächst, anstatt das der Huf in die Höhe wächst, da kann man wohl nicht so viel dran ändern. Ich bin letztendlich dafür verantwortlich, das sie Zwei-Kappen-Eisen vorne trägt, da sie davor bereits nach drei Wochen mit dem Huf übers Eisen gewachsen ist. Und ich bin auch dafür verantwortlich, das die Zehe gekürzt wurde, da ich dazu gedrängt habe, die war nämlich auch mal deutlich länger. Mein Schmied vertritt eher die Philosophie nicht zu viel zu verändern, da das Pferd ja sich auch an die Stellung usw. gewöhnt.
Die Diagnose ist nur auf einem Bein, sie ist auch nur auf einer Seite lahm (vorne Rechts) und auch nur in der Wendung auf hartem Boden. Sie war ziemlich direkt lahm nach Eisenverlust, allerdings hab ich sie erst wieder getrabt, als das Eisen wieder drauf war, aber man hat da schon gemerkt, das sie nicht so richtig hintreten möchte. Es ist auch ein Teil der Wand verloren gegangen, der Schmied hatte Probleme das Eisen wieder drauf zu bekommen. Auch da, wollte sie ohne Eisen nicht so richtig draufstehen, mit Eisen dann schon.
Das Pferd wird alle sieben Wochen beschlagen. Ich habe den Beschlag so gelassen, wie ich sie bekommen habe, da sie gut lief damit. Sie ist vor allem beschlagen, weil die Hufe in unserem Offenstall (da ist ein Großteil plan befestigt) sehr schnell zu kurz geworden sind. Ich kannte sie schon vorher sechs Jahre und sie kam unbeschlagen auf dem Hof mit relativ schlechten Hufen und hat dann ziemlich schnell vier Eisen bekommen, da die Hufe wie gesagt zu schnell zu kurz geworden sind.
Viele Grüße
Sarina
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- Nadja Politz
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Re: Bewertung Röntgenbilder - Wie reitbar ist dieses Pferd.
Hallo,
durch die vielen Spiegelungen sieht man die Hufe nicht wirklich gut auf den Fotos.
Die glockenähnliche Form der Hufe, also das Weghebeln der Wände in Bodennähe lässt, wie schon die Scheren auf den Röntgenbildern und die Rillen in den Hornwänden, vermuten, dass eine unterschwellige Hufrehe vorliegen könnte. Diese führt dazu, dass die im gesunden Zustand sehr feste Verbindung zwischen innerer Hornwand und Wandlerderhaut - der Hufbeinträger - nicht mehr zu 100% gut hält. Somit "hauen die Wände ab". So auch die Zehe, welche der Schmied mit seien Bemühungen nicht "eingefangen" bekommt.
Es wäre zuklären, ob dies sein kann. - Was bekommt sie denn zu fressen? Wird auf zuckerarme Fütterung (auch beim Heu) geachtet?
Was genau wurde nun operiert und welcher Knorpel war beschädigt?
Viele Grüße
Nadja Politz
durch die vielen Spiegelungen sieht man die Hufe nicht wirklich gut auf den Fotos.
Die glockenähnliche Form der Hufe, also das Weghebeln der Wände in Bodennähe lässt, wie schon die Scheren auf den Röntgenbildern und die Rillen in den Hornwänden, vermuten, dass eine unterschwellige Hufrehe vorliegen könnte. Diese führt dazu, dass die im gesunden Zustand sehr feste Verbindung zwischen innerer Hornwand und Wandlerderhaut - der Hufbeinträger - nicht mehr zu 100% gut hält. Somit "hauen die Wände ab". So auch die Zehe, welche der Schmied mit seien Bemühungen nicht "eingefangen" bekommt.
Es wäre zuklären, ob dies sein kann. - Was bekommt sie denn zu fressen? Wird auf zuckerarme Fütterung (auch beim Heu) geachtet?
Was genau wurde nun operiert und welcher Knorpel war beschädigt?
Viele Grüße
Nadja Politz