Guten Tag zusammen,
ich bin neu hier und durch Google auf eure Seite gestoßen.
Ich bin auf Pferdesuche und habe ein schönes Tier gefunden. Einziges Problem dabei ist, der Hengst hat eine Fehlstellung.
Der rechte Vorderhuf ist deutlich steiler als der linke. Die Trachten "hängen" in der Luft. Beim Stehen könnten man den Eindruck bekommen, dass er leicht zur linken Seite das Körpergewicht verlagert.
Ich würde dazu gerne eine Fachmeinung hören. Die Verkäuferin sagte mir, ihr Schmied hätte es sich angesehen. Laut ihm soll man den Hengst so weiterlaufen lassen. Er hätte die Fehlstellung sicher schon einige Jahre und sich daran gewöhnt.
Der Hengst ist aber "erst" 10 Jahre und so eine Fehlstellung zieht ja auch Folgeprobleme mit sich.
Könnte mir jemand von euch helfen, die Fehlstellung zu beurteilen?
Hat das Tier deshalb bereits Schmerzen?
Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!
Fehlstellung, Bockhuf?
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- Beiträge: 27
- Registriert: 07.04.2014, 11:52
Hallo Sarah,
ich schließe mich der Meinung an, dem Pferd seine Stellung zu lassen: Im Alter von 10 Jahren wird man daran grundsätzlich nichts mehr ändern. Beim ausgewachsenen Pferd haben sich in der Tat die Gelenke samt der umgebenden Kapsel, Bänder und Sehnen an die Stellung angepasst. Wollte man nun z.B. versuchen, den steileren Huf flacher zu gestalten (Trachten kürzen - hier schweben sie sogar, ich kann mir nur vorstellen, eben doch zum Zwecke der "Korrektur", die nicht erreicht wurde?!), erhöht man den Zug auf die tiefe Beugesehne und damit übrigens auch den Druck auf den Hufrollenkomplex. Gleichzeitig steigt die Belastung für die Hufkapsel, insbesondere im Zehenbereich, denn hier ist das Widerlager zum Zug der tiefen Beugesehne, die auf der Unterseite des Hufbeins ansetzt und dieses nach hinten zieht. Die Gefahr für Verletzungen und Schädigungen der genannten Strukturen würde mit dem Veränderungsversuch steigen.
Zwar sind ungleich gewinkelte Vorderhufe tendenziell suboptimal für einen regelmäßigen Bewegungsablauf, aber der Umgang mit der Situation ist im Zweifel auschlaggebender für die Gesundheit. Man muss dem Hengst BEIDE Hufe (und den restlichen Körper) möglichst bequem machen, damit er möglichst gleichmäßig belasten kann und mag. Das geht nur, wenn man die vorhandene Stellung akzeptiert. Viele Pferde kommen prima mit ihren unterschiedlichen Hufen zurecht (die Natur ist weder perfekt noch symmetrisch, gell) - solange diese eben möglichst bequem sind. Versuche, die Stellung aktiv zu manipulieren, führen dagegen leicht zu Problemen.
Wenn du schon den Eindruck hast, dass der Hengst das Gewicht auf die eine Seite verlagert und den steileren Huf nicht richtig belastet, würde mich das an deiner Stelle etwas stutzig machen. Er wird einen Grund für diese Haltung haben - gut möglich, dass ihm der steilere Huf in seiner aktuellen Verfassung schlicht unbequemer ist, als der andere (es sehen beide eher unbequem und optimierbar aus, sonstige/weitere Ursachen für die Haltung jedoch nicht ausgeschlossen und vor Ort vom Fachmann/-frau abzuklären). Andauernde Fehlhaltungen in der "Freizeit" machen dem Reiter Mühe, dagegen anzutrainieren...
Schöne Grüße!
ich schließe mich der Meinung an, dem Pferd seine Stellung zu lassen: Im Alter von 10 Jahren wird man daran grundsätzlich nichts mehr ändern. Beim ausgewachsenen Pferd haben sich in der Tat die Gelenke samt der umgebenden Kapsel, Bänder und Sehnen an die Stellung angepasst. Wollte man nun z.B. versuchen, den steileren Huf flacher zu gestalten (Trachten kürzen - hier schweben sie sogar, ich kann mir nur vorstellen, eben doch zum Zwecke der "Korrektur", die nicht erreicht wurde?!), erhöht man den Zug auf die tiefe Beugesehne und damit übrigens auch den Druck auf den Hufrollenkomplex. Gleichzeitig steigt die Belastung für die Hufkapsel, insbesondere im Zehenbereich, denn hier ist das Widerlager zum Zug der tiefen Beugesehne, die auf der Unterseite des Hufbeins ansetzt und dieses nach hinten zieht. Die Gefahr für Verletzungen und Schädigungen der genannten Strukturen würde mit dem Veränderungsversuch steigen.
Zwar sind ungleich gewinkelte Vorderhufe tendenziell suboptimal für einen regelmäßigen Bewegungsablauf, aber der Umgang mit der Situation ist im Zweifel auschlaggebender für die Gesundheit. Man muss dem Hengst BEIDE Hufe (und den restlichen Körper) möglichst bequem machen, damit er möglichst gleichmäßig belasten kann und mag. Das geht nur, wenn man die vorhandene Stellung akzeptiert. Viele Pferde kommen prima mit ihren unterschiedlichen Hufen zurecht (die Natur ist weder perfekt noch symmetrisch, gell) - solange diese eben möglichst bequem sind. Versuche, die Stellung aktiv zu manipulieren, führen dagegen leicht zu Problemen.
Wenn du schon den Eindruck hast, dass der Hengst das Gewicht auf die eine Seite verlagert und den steileren Huf nicht richtig belastet, würde mich das an deiner Stelle etwas stutzig machen. Er wird einen Grund für diese Haltung haben - gut möglich, dass ihm der steilere Huf in seiner aktuellen Verfassung schlicht unbequemer ist, als der andere (es sehen beide eher unbequem und optimierbar aus, sonstige/weitere Ursachen für die Haltung jedoch nicht ausgeschlossen und vor Ort vom Fachmann/-frau abzuklären). Andauernde Fehlhaltungen in der "Freizeit" machen dem Reiter Mühe, dagegen anzutrainieren...
Schöne Grüße!