Re: Mein Pony geht wieder sehr fühlig, bitte um Hilfe
Verfasst: 07.06.2023, 05:50
Sonja Gschaider hat geschrieben: ↑06.06.2023, 22:49Liebe Sonja,
vielen Dank für Deine Rückmeldung. Ich antworte Mal genau unter Deinen Absätzen, damit es übersichtlich bleibt.
"Also die Hufe deines Ponys sind nicht schlecht und ausbaufähig. Das Thema der untergeschobenen Trachten hast du ja schon im Blick und bist gut dabei wie du schreibst. Mir fällt auf dass du den Tragrand relativ dünn beraspelst? Es sieht so aus als ob du da einen Winkel anfeilst? Du nimmst dem Pferd eigentlich viel Material weg und stellst ihn somit vermehrt auf die Sohle. Die Sohle hat aber keine Tragefunktion, außer im äußeren Bereich der aber sehr schmal ist. Dies könnte schon eine Ursache von Fühligkeit sein."
Ja, im Kurs hieß es, dass die Sohle im 45 Grad Winkel angeschrägt werden muß. Damit die Blättchenschicht sich schließen kann, soll man bis an die Blättchensicht rapseln, damit die Spannung dort heraus genommen wird und sich diese Rille wieder schließen kann.
Die Hufbearbeiterin, die ich vorher hatte, hatte die Hufwand nie angeschrägt und nur von außen bis 1cm unter dem Kronenrand beraspelt. Damit konnte er noch schlechter laufen und ging sogar auf glatter Straße fühlig.
"Die Aufgerissene Blättchenschicht kommt von den Hebeln die auf den Huf wirken. Die Trachten wandern nach vorne, die Seitenwand hält dagegen und beult sich dann etwas seitlich hinaus. Dadurch kann auch so ein Sohlenwulst entstehen (beim alten Foto)."
Es sind 2 alte Fotos dabei, wo die Steinchen in den Rillen der weißen Linie sind, dass ist auch alt.
Die untergeschobenen Trachten waren früher noch mehr untergeschoben, sie haben sich schon etwas zurück gebildet. Und die Strahlfurchen oder Eckstreben waren unterschiedlich lang an dem selben Huf. Ich hänge noch ein altes Hufbild an, wo man das sieht. Das Bild ist 10 Monate alt. Was oder welcher Teil hebelt denn noch an den Hufen? Und wie sollte ich seine Hufe bearbeiten, damit es nicht hebelt?
"Auch fallen mir die waagrechten Rillen an den Hufwänden auf. Dies ist ein Stoffwechselthema, welches du ja auch schon kennst und dran bist. Durch die kurzen Abstände zwischen den Rillen hast du die Thematiken relativ konstant wiederkehrend. Auf dem einen Ganzkörperfoto sieht es so aus als ob da etwas mehr Pony auf den 4 Beinchen stehen würde als normal. Den untergeschobenen Trachten wird das große Gewicht sicherlich dann auch nicht gut tun.
Ich finde Hufschuhe schon sinnvoll wenn das Pferd offensichtlich Schmerzen hat und es dadurch besser läuft - warum also nicht."
Das ist interessant! Die kurzen Abstände der Rillen zeigen an, dass es konstant wiederkehrend ist? Dann frage ich mich, was das noch sein kann. Am Stall haben viele Pferde mit Asthma oder Heustaub Allergie zu kämpfen und müssen regelmäßig inhalieren.
Ja, er hat etwas Übergewicht. Ich reite ihn wegen seinem Übergewicht und der Hufschmerzen nicht und wir haben noch das Problem, dass wir nicht alleine vom Stall weg gehen können. Somit zu wenig Bewegung.
"Zu deiner Anmerkung die Hufwand bis nach oben zu beraspeln - ob ja oder nein. Man kann in Ausnahmefällen die Wand etwas höher beraspeln. Bei eventuellen Wandrundungen denen man die Hebelkräfte nimmt zb. In deinem Fall würde ich da keine Veranlassung sehen bis nach oben zu raspeln. Die Wand gar nicht beraspeln ist auch nicht ganz richtig, man sollte ein Mittelmaß wählen. So viel wie nötig, so wenig wie möglich ;-)"
Ich hatte damals bemerkt, dass die Hufwand immer dünner wird von dem äußeren beraspeln und diese Stoffwechsel-Rillen waren dann auch alle weg. Aber der Huf war hinterher sehr schön, weil sauber, glatt und gleichmäßig.
"Zur gerade herrschenden Trockenheit... ja wir kämpfen alle :D ich kämpfe großteils maschinell ;-)
Nasse Teppiche, Schwämme in Hufschuhen, Topfen, Füße in Kübel stellen - das wären meine Ideen wie man die Betonhufe vl ein wenig weicher bekommt."
Ich hab mir solche Hufschuhe geholt, wo die Hufe gewässert werden können, nur der Knorpel bzw. Strahl ist immer noch schwer zu schneiden, weil er dann wie glitschiger Knorpel ist.
"Die Eckstreben Bearbeitung könntest du bei diesen Hufen optimieren. Du schneidest die Streben so, dass sie mit jedem Bodenkontakt einen Impuls nach hinten bekommen. Sozusagen nicht sohlenbündig sondern mit einer kleinen erhöhten Kante. Bei diesen Hufen sehr schwierig umzusetzen, vl fragst du doch noch mal deine Bearbeiterin ob sie dir das zeigen kann. Das Trachteneck sollte immer gut ausgearbeitet werden."
Das weiß ich nicht, wie du das meinst. Hast du eventuell ein Bild, wo es so ausgearbeitet ist, wie es bei meinem später aussehen soll? Ich habe hier keinen Bearbeiter, ich hatte die Nase voll davon, dass jeder anders bearbeitet und nichts besser wurde, sodass mein Pony schon auf glatter Straße fühlig ging. Zwischendurch war die Fühligkeit schon weg. Aber dann kam diese "lange" Pause mit meinem Umzug, wo sich innen diese Wölbung auf der Sohle gebildet hatte, die ich vorher noch nie gesehen hatte und die Rillen bei der weißen Linie wieder aufgegangen sind. Ab da hab ich nicht mehr gewußt, wie ich die Hufe bearbeiten soll und alle, die ich gefragt hatte, haben nur gesagt... bloß nicht diese Wölbung raus schneiden, was ich auch nicht gemacht habe, aber wie bearbeiten, um das wieder rückgängig zu machen, konnte mir niemand sagen.
"Optimal wäre natürlich wenn ein Profi bearbeitet und du immer alle 2 Wochen zwischenbearbeitest. Du kannst auch gerne in unserem Register nachsehen ob jemand bei dir in der Nähe ist."
Das Register suche ich gleich Mal. Es würde wahrscheinlich schon reichen, wenn ich gezeigt bekommen würde, wie ich richtig bearbeiten soll. Denn das Bearbeiten ist nicht das Problem, nur wie soll der Huf hinterher aussehen, wo soll ich was wegnehmen und wo nicht usw. Und dann gibt es so viele verschiedene Arten, die Hufe zu bearbeiten, aber welche davon ist nun für mein Pony die passende? Das ist das Problem.
"Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen"
Ja, auf jeden Fall! Vielen lieben Dank!!!