Seite 1 von 1

Verfasst: 27.04.2015, 16:56
von petra 2
13 jährige Stute beidseitig Hufrollenveränderung seit 2010. Wurde aufgrunddessen aus dem Springsport genommen. Stand dann bis Sommer 2014 auf Weide. Dann vom Händler als Springpferd verkauft wo sie wieder lahm ging. Seit Januar ist das Pferd bei uns als Freizeitpferd und bis heute lahmfrei. Allerdings wussten wir nichts von der Hufrolle da wir nur einen kleinen Tüv haben machen lassen :-( Aber egal das Pferd soll bleiben und es geht mri reinweg um die Beurteilung der Hufe. Da die Meinungen da auseinandergehen. Der eine sagt sieht gut aus ich wäre auf dem richtigen Weg. Der andere sagt die Eckstreben sind nicht okay würden auf das Hufbein drücken.
Würde mich über Meinungen von den Profis hier freuen ob und was noch geändert werden muss oder kann.
Pferd wurde Samstag gerade frisch gemacht seitdem läuft sie vorne rechts sehr fühlig. Beim Reiten trägt sie Hufschuhe. Sie steht den ganzen Tag auf Weide und nur nachts im Stall.

Vielen Dank im voraus schonmal lg Petra

Andere FOtos von hinten oder vom vorherigen Zustand kann ich gerne einstellen wenn mir jemand sagt wie man noch mehr hochladen kann :-)

Verfasst: 28.04.2015, 06:03
von Astrid Arnold
Hallo,
die Hufe ihres Pferdes sind ja recht steil und das Hufgelenk in Flexion. Bei solchen Hufen findet man häufig eine Verwachsung im oberen Strahlbeinbereich zwischen dem oberen Strahlbeinband / Tiefe Beugesehne und dem Kronbein im Hufgelenk. Das Reservoir für die Sinovia im Hufgelenk ist also in diesem Bereich nicht mehr vorhanden. (Siehe Hufrolle in unserem Kompendium. Dort wo man den blauen Stoff im Hufgelenk sieht, ist bei diesen Pferden keine Gelenkhöhle.) Diese Verwachsung macht es allein schon schwierig bis unmöglich eine flachere Stellung für diese Pferde zu erreichen. Die Pferde reagieren sehr empfindlich auf jede Stellungsänderung.
So wie die Hufe ihres Pferdes jetzt bearbeitet sind wird es sich über die nächsten Wochen wieder eine steilere Stellung anlaufen. Die Hufwände im Seitenbereich und im Zehenbereich stehen recht dünn zu Boden, an den Trachten findet man ein kräftigeres Tragedreieck, die Hufwände werden zu den Trachten hin dicker. Vermutlich wird er Abrieb an den Trachten mit dem Abrieb an der Zehe nicht mitkommen. Damit ist man als Hufbearbeiter gezwungen die zu hoch gewordenen Trachten am Ende des Bearbeitungszeitraumes zu kürzen.
Besser wäre es den Hornabrieb durch die Bearbeitung zu steuern um über den Bearbeitungszeitraum eine gleichmäßigere Stellung zu erhalten und nicht am Ende eine Stellungsänderung vornehmen zu müssen.
Die Zehen und Seitenwände ihres Pferdes machen keinen stabilen Eindruck. Wenn das Pferd erst im Jan. bei ihnen von Eisen auf Barhuf umgestellt wurde dann wäre das eine Erklärung dafür. Möglicherweise hat ihr Hufbearbeiter an den Trachten mehr stehen lassen um den Hufen mehr „Substanz“ zu lassen bis die restliche Huf Wand stabiler zu Boden steht. Bitte fragen Sie da doch nach und besprechen ob nicht vielleicht mehr Abriebförderung möglich wäre.
Ich sehe nicht aus welchem Grund die Eckstreben bei ihrem Pferd auf die Hufrollenregion drücken sollte. Sie sind weder sehr hoch noch stark deformiert. Würde man diese Eckstreben noch mehr kürzen wollen wäre das immer auch damit verbunden die Trachten in der Höhe mehr kürzen zu müssen. Diese Stellungsänderung würde ihr Pferd aus oben genannten Gründen sicher nicht vertragen.
Insgesamt gesehen finde ich auch dass es auf einem guten Weg ist.
Lieben Gruß Astrid Arnold

Verfasst: 28.04.2015, 07:47
von Angelika Linhard
Hallo Petra,
ich würde auch nicht so viel an den Sohlen schneiden; wenn sie rechts etwas fühlig läuft, dann vielleicht, weil es so aussieht, daß dort mehr an der Sohle gemacht wurde. Viel Platz zum Boden scheint dort auch nicht zu sein und wenn sie von haus aus eher empfindlich ist, sollte man im Hufbeinbereich gar nicht
schneiden.
Liebe Grüße, Angelika Linhard

Verfasst: 28.04.2015, 10:42
von petra 2
Hallo vielen dank für die beiden Antworten. Das mit der Sohle hab ich mir auch gedacht bzw hoffe ich es,da sie am Freitag vor dem Schmied zumindest mit hufschuhe super lief und nur ohne auf unebenen Böden fühlig war rechts. Sie war aber auch vor zwei Wochen auf einen blöden Stein getreten danach war es schlimmer. Sie muß morgens und abends immer ein kurzes Stück über kopfsteinpflaster um zur weide zu kommen :-(

Astrid worauf muß ich denn achten wegen dem Abrieb? Wie macht man das damit ich auch weiß ob er es richtig macht.

Danke nochmal für Infos
:-)

Verfasst: 28.04.2015, 11:15
von petra 2
Achso vergessen Eisen sind schon länger ab. Im Sommer letztes Jahr hatte sie wie gesagt kurz welche drauf die wurden dann wieder runter genommen und ich glaube nicht das der Händler wieder welche drauf gemacht hat. Verändert das dann den Eindruck von dir Astrid?

Verfasst: 29.04.2015, 05:14
von Astrid Arnold
Ja das verändert meinen Eindruck durchaus. Fragen Sie ihren Hufbearbeiter doch warum er was – wie macht und welchen Plan er mit den Hufen verfolgt.
Die Arbeit der Hufschmiede ist normalerweise nicht über Abriebförderung ausgelegt, da diese ja mit einem Beschlag nicht funktioniert. Daher werden sie diese Art der Hufbearbeitung bei den meisten Hufschmieden nicht finden.
LG Astrid