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Verfasst: 29.04.2015, 20:40
von Sophie
Hallo,
ich habe eine 9-jährige Mérens Stute, die seit sie drei ist, barfuss läuft.
Ich habe bis vor 2 Jahren einen Hufpfleger nach NHC regelmäßig kommen lassen. Ich habe aber vor 2 Jahren die Hufbearbeitung selber übernommen, und erst die Hufe weiter bearbeitet wie er das gemacht hatte.
Jedoch bin ich der Meinung, dass die Hufe noch besser werden könnte.
Die Stute steht im Offenstahl mit Betonboden und Sand und Sägemehl im Stahlbereich. Sie kriegt Heu und eine Hand voll Hafer mit Mineralien einaml am Tag.
Die Stute bleibt auf Schotterwege im Wald füllig. Im Schritt ist es meistens kein Problem aber im Trab schon. Schlimm ist Asphalt mit bisschen Kies.
Die Vorderhufe sind eher flach mit wenig Wölbung. Hinterfüße sehen ganz ordentlich aus.
Ich dachte, dass die Sohle zu dünn ist und wollte mehr Wölbung hinbekommen und habe deswegen meine Hufbearbeitung etwas angepasst. Ich orientiere mich an die Methode vom KCLapierre aus Frankreich.
Ich habe seit einem Jahr den "Roll" regelmäßig bis zur weißen Linie gezogen, damit die Sohle mehr stimuliert wird und dann auch mit der Zeit dicker wird. In die Sohle schneide ich nie.
Leider gelingt mir das nicht wirklich und die Stute bleibt weiterhin füllig, nicht schlimmer, aber auch nicht besser.
Ich weiss einfach nicht, ob das weiterhin nicht "normal" ist, oder ob ich einfach zu hohe Anforderungen habe. Und ein Pferd was nicht täglich auf Schotter läuft, wird vielleicht einfach immer füllig auf Schotter bleiben?
Anbei Bilder von März dieses Jahres.

Ich würde mich freuen Ihre Meinung zu hören.
Und eine letzte Frage: ich habe in meiner Nähe (97845 Neustadt am Main) auf der Karte keinen Huforthopäde gefunden, aber vielleicht wäre jemand mal in der Nähe?

für die Bilder:
AD ist vorne rechts
AG ist vorne links
PD ist hinten rechts
PG ist hinten links.

Verfasst: 01.05.2015, 11:46
von Birgit Höllmer
Hallo Sophie

Es gibt immer wieder Pferde die trotz sorgfältiger und an ihr Arbeitspensum angepasster Bearbeitung immer wieder etwas fühlig laufen.
Diese Fühligkeit hängt oft auch mit der ganz eigenen Sensibilität eines Pferdes zusammen . Pferde schützen mit einem an die jeweiligen Bodenverhältnisse angepassten Gang und eben durch vorsichtiges laufen ihre inneren Strukturen, Sehnen,Bänder und Gelenke.

Das laufen über Schotter sollte meiner Meinung nach nicht als alleiniges Kriterium für die Bewertung der Funktionalität der Hufe eines Pferdes dienen.

Was mir am meisten auffällt bei den Hufen Ihres Pferdes ist der komplett fehlende Tragrand, an vielen Stellen schwebt er sogar und die teilweise verbogenen Wände.
Ihr Pferd wird beim laufen auf hartem Boden gezwungen sein Gewicht mit seiner Sohle zu tragen. Bitte schauen Sie sich einmal aufmerksam ein Huf Präparat an, die Sohle ist lediglich ein Schutz. Sie hat kein Polster welches hohe Druckspitzen abfangen kann.
Es gibt Untersuchungen an frei laufenden Pferden die gezwungen sind eine hohe Laufleistung auf Aggressiven Böden zu bringen einfach damit sie ihre Lebensgrundlage sichern können. Diese Hufe waren dann so abgelaufen wie die Hufe ihres Pferdes jetzt durch eine Bearbeitung geformt sind. Die Hufe der frei laufenden Pferde wiesen massive Schäden an den Knochen Lederhäuten usw. auf.
Ob so ein abgenutzter Huf als Modell für ein reitbares Freizeit Pferd dienen sollte ?

Ich würde dringend zu einer anderen Bearbeitung raten die dem Pferd nicht den Tragrand raubt und auch anatomische Gegebenheiten mit in die Bearbeitung einbezieht.

Viele Grüße
Birgit Höllmer

Verfasst: 04.05.2015, 20:00
von Sophie
vielen Dank für die Rückmeldung. Auch wenn ich dadurch natürlich wieder an mir zweifel, aber das ist ja Sinn der Sache :-)
Es ist ziemlich schwer sich in dieser Welt der Hufbearbeitung zu orientieren, da man immer alles und genau das Gegenteil hört, je nachdem wo und wen man fragt.
Viele Grüßen,
Sophie Vuillemin



Verfasst: 05.05.2015, 20:41
von Birgit Höllmer
Hallo Sophie

Man kann es wirklich nicht vorher sehen wie sich das laufen ihres Pferdes ändern würde mit einer anderen Bearbeitung.

So wie die Hufe im Moment sind wundert es mich nicht das dem pferd die harten Böden unangenehm sind. Es mag Pferde geben die damit laufen, gesund ist es nachweislich nicht.

Viele Grüße Birgit Höllmer