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Verfasst: 20.05.2016, 11:10
von Linda
Hallo
Gerade bin ich auf diese Seite gestoßen und bin begeistert.
Nun zu meinem Problem.
Ich habe vor kurzem einen warblut wallach übernommen und die Probleme gingen los ...
Die meisten wurden durch meinen Schmied beseitigt aber ein ganz großes habe ich noch ...
Hinten kommen immer wieder hufgeschwüre vor und jetzt hat er sogar ein tiefes loch unterm huf ...
Eine schwarze Flüssigkeit tritt aus , aber hat nicht diesen strahlfäule Geruch, sondern eher wie lange gestandes Regenwasser.
Ich reinige die Hufe täglich und desinfiziere viel. ..
Nur das Loch ist nicht gerade in dem huf sondern schräg Richtung ballen am tragrand entlang und ist schwer sauber zu machen weil es so schlecht liegt. ..
Was mache ich nun ?
Ich freue mich auf antworten.
Lg
Linaktiv
Verfasst: 20.05.2016, 21:41
von Caja Sulzbach
Hallo Linda,
grundsätzlich sollten Löcher mit Fäulnisprozessen möglichst gründlich (und gleichzeitig möglichst minimalinvasiv) ausgeräumt und so mechanisch gereinigt werden. Erst das ermöglicht eine effektive Reinigung und Desinfektion mit desinfizierenden Spüllösungen, die anschließend angewendet werden. Dann sollten die gereinigten Löcher mit einer Tamponade versehen werden, die verhindert, das sich Schmutz und Keime erneut festsetzen können. Hier arbeiten viele mit Gaze-Tupfern, Hanf oder Watte in Verbindung mit Keralit Undercover. Das ist eine fäulnishemmende Paste, die auch wasser- und schmutzabweisend ist und abwechselnd in Schichten mit dem Stopfmaterial eingebracht wird.
Die spülende Reinigung und Desinfektion sowie die Erneuerung der Tamponade sollten möglichst täglich erfolgen, bis die Defekte herausgewachsen sind.
Abgesehen von dieser "allgemeinen Anleitung zur Lochpflege" wäre es sinnvoll herauszufinden, warum sich an dieser Stelle ein Loch befindet bzw. warum sich auch an den anderen Stellen immer wieder Hufgeschwüre bilden und die ermittelten Ursachen hierfür abzustellen. Hierzu können wir ohne aussagekräftige Fotos (Anleitung s.o. im hellblauen Balken unter den Vorher-Nachher-Fotos) jedoch nichts sagen.
Schöne Grüße.
Verfasst: 21.05.2016, 07:34
von Linda
Hallo und danke für die Antwort.
Ich wasche erst alles mit kernseife , dann mit klarem Wasser und dann stelle ich den Huf ca 20 min in rivanol und versuche das Loch so gut es geht mit einer spritze zu spülen , was aber bei der Lage des Loches sehr schwer ist .
Danach stopfen ich es mit Millionen zu .
Nur den Dreck bekomme ich nicht richtig raus .
Nun ja und ich erkläre mir die Geschwüre mit der Haltung.
24h Box
1h halle ...
Nicht das optimale für ein lauftier pferd .
Und das sah man enorm an den Hufen als er zu uns kam .
Verfasst: 21.05.2016, 21:12
von Caja Sulzbach
Hallo Linda,
es gibt noch mehr potentielle Gründe, die die Entstehung von Hufgeschwüren fördern, als "nur" die Haltung/Hygiene - wobei es natürlich ein großer Schritt voran ist, wenn diese Aspekte sich zum Positiven verändern. Auch z.B. hebelnde Wände können hier Faktoren sein: sie fördern die Zerreißung der Blättchenschicht und die öffnet den Keimen überhaupt erst den Zugang in die Hufe. Wenn solche Ursachen abgestellt werden, haben die anderen Maßnahmen auch wieder eine bessere Wirkung. Daher meine ursprüngliche Frage nach den Fotos (zu denen natürlich keine Pflicht besteht).
Man kann schlecht zugängliche Löcher auch gut mit 3%igem Wasserstoffperoxid spülen (Apotheke). Das Zeug schäumt den Dreck nämlich gut aus allen möglichen Ritzen und bringt zusätzlich Sauerstoff hinein.
Schöne Grüße.
Verfasst: 22.05.2016, 06:42
von Linda
Ja das Wasserstoffperoxid hatte ich damals wegen strahlfeule.
Fanden ich auch viel besser als das rivanol jetzt und die kernseife.
Ich denke das werde ich mir auch wieder holen .
Mit den Bildern habe ich noch nicht ganz verstanden wie das hier geht .
Verfasst: 22.05.2016, 11:16
von Stefanie Spies
Liebe Linda,
die Anleitung wie Sie Huffotos erstellen, finden Sie hier: http://www.dhgev.de/dhg-forum/huffotos-erstellen/
Herzliche Grüße
Verfasst: 22.05.2016, 19:14
von Caja Sulzbach
Hallo Linda,
man muss mit dem Wasserstoffperoxid schon etwas aufpassen: Es eignet sich nicht für "Löcher", die bis auf die Lederhäute gehen könnten, denn dann kann es die Wundheilung stören und die hornbildenden Zellen schädigen. Und gerade bei Strahlfäule kann man nicht sicher sein, dass die Lederhaut ausreichend mit Horn bedeckt ist.
Auf der sicheren Seite ist man auch an anderen Stellen, wenn man es nur einmal anwendet, um ein Loch sauber zu bekommen, wenn man mechanisch den Dreck nicht herausbekommt und dann anschließend mit Wasser nachspült, damit das Wasserstoffperoxid nicht am Horn verbleibt. Die anschließende Tamponade soll ja die erneute Verschmutzung verhindern, so dass man eine derartige Prozedur eigentlich auch nicht wiederholt benötigt.