Hallo liebes DHG- Team,
ich bin etwas verzweifelt...
Mein Pony hatte Ende Dezember einen heftigen Reueschub vorne rechts und links- laut meiner HO nur eine Wandrotation, keine Hufbeinrotation, bzw.- Senkung. Dafür rechts nur noch 2mm Sohle bis Durchbruch, links 6 mm..
Er kam ganz langsam und schwer aus dem Schub und lief auch noch Wochen nach dem Schub sehr klamm und steif, zögerlich. Meines Erachtens lag es an dem harten Boden (Paddock mit Betonsteinen)
Er steht in Backcountry mit 2 Einlagen..einmal die Equipodo 12 mm und dazuhin habe ich ihm vor 2 Wochen noch die dicken, grünen Schaum-Pads von Easyboot so ausgeschnitten, dass die Zehe frei ist...
Das scheint ihm gut getan zu haben und ich kann seitdem wieder langsam mit ihm spazieren gehen.
Was mir wirklich noch Sorgen macht, ist die Entwicklung der Hufe.
Für mich als zugegebenermaßen Laie ist der Huf (Zehe)einfach noch zu lang und zu flach; die Hufform noch sehr oval und zudem tendiert auf einmal der Huf und auch der Strahl nach innen...also eine leichte X- Stellung.
Das war vorher nicht der Fall.
Darauf angesprochen meinte die HO, dass sie ihm nicht die Zehe nehmen kann, da sie sonst den Tragrand kürzen müsste und er dann wieder auf der doch sehr flachen Sohle laufen müßte.
Das leuchtet mir ja ein...und trotzdem befürchte ich, dass wir immer flacher werden und die hebelnden Wände auch ihr Übriges tun.
Mir fiel auf, dass die seitlichen Wände gegenüber dem Rest sehr dünn geraspelt sind, was eine ovale Form ja bestimmt begünstigt.....was ist der Grund dafür, dass sie da soviel wegnimmt?
Auch die X_ Stellung kann ich nicht so ganz nachvollziehen.
Vielleicht ist auch alles in Ordnung so wie sie es macht...aber ich bin mir einfach nicht sicher, zumal das Pferd nach jeder Bearbeitung (alle 14 Tage) wieder ein paar Tage schlechter geht.
Ich wäre sehr dankbar um eure objektive Meinung und Sicht der Situation....und ggf. eine Anregung, was evtl. an der Bearbeitung geändert werden müßte.
Von Herzen danke im Voraus und beste Grüße;
Myriam
P.S: Leider kann ich anscheinend nicht mehr Dateien, sprich Fotos anhängen...da dann eine Fehlermeldung kommt....
Bitte um Beurteilung von Rehehufbearbeitung
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- Registriert: 10.05.2018, 09:44
Hallo Myriam,
es ist bei der Rehe ja so, dass die Verbindungsschicht, die die Hornkapsel am Innenleben befestigt, erkrankt und sich teilweise "auflöst". Dies ist der Grund, weshalb sich die Hornwand vom Hufbein überhaupt entfernen kann. Um das zu reparieren, bildet der Huf Narbenhorn, dass die "Lücke" schließt. Das ist eine sinnvolle Maßnahme für das Überleben des Hufes. Die entfernte Hufwand samt Narbenhorn muss nach und nach rauswachsen. Das dauert seine Zeit, nämlich so lange, wie die gesunde Hornkapsel benötigt, um von der Krone heraus runterzuwachsen. Und in dieser Zeit kann der Huf vorübergehend "komisch" aussehen. Je nach Ausmaß der Rehe und der Hufform wirkt sich das unterschiedlich aus. Hier wirken die Hufe im Zweifel erst insgesamt flacher, später wird oftmals ein "Knick" sichtbar: darüber das dicht am Hufbein herunterwachsende gesunde Horn - darunter die entfernte Hornwand. Manche beschreiben die Hufform ihrer Pferde in dem Stadium als glockenförmig.
Solange das Pferd gut damit läuft und solange von oben das Horn schön "schlank" nachwächst, muss man das so akzeptieren, man kann die Ausheilung leider nicht beschleunigen. Die komische Form erinnert einen daran, dass das Pferd immer noch Reha-Kandidat ist und noch nicht voll belastet werden darf! Ein Pferd mit Rehe-Nachwehen darf so viel laufen, wie es selbst möchte, sollte jedoch nicht gegen seine Befindlichkeit zwangsbewegt werden. Bewegung ohne Unbehagen ist allerdings gut gegen Verfettung ;-) und fördert den Abrieb, worauf ich unten noch eingehe.
Zu den Bildern:
Die Wände wurden beraspelt, damit sie sich auch bei krankheitsbedingt wenig Bewegung abreiben können und um Wandverbiegungen zu begrenzen. Abrieb ist wichtig für Rehehufe, damit sie nicht noch mehr aus der Form geraten und damit sie zurück zu ihrer gesunden Form finden! Aus dem Grund sollten auch die Schuhe, die ohne Frage mit dem Polster prima sind, solange es "autscht", dennoch keine Dauerlösung werden. Vielleicht könnte man eher den Paddock mit einer weichen Schüttung o.ä. aufpolstern/einstreuen, Betonsteine (oder gar Rasengitter?!) sind nicht gut für rehegeplagte Hufe...
Was man allgemein NICHT machen sollte, und was ja auch nicht erfolgt ist, wäre die Zehe einfach "wegzuberunden". Dadurch würde man dann das Pferd auf die Sohle stellen, wodurch es erst recht schlechter liefe. Die Zehe ist überhaupt wichtig für die Gesamtstatik der Hufkapsel, auch wenn der Huf - wie schon gesagt - zeitenweise merkwürdig aussieht. Unter anderem deshalb halten wir auch nichts von einer Zehenwandresektion (Entfernung). In der Infothek in den Huftagebüchern zur Rehe (z.B. Stella) und in den Videos mit den Rehehufen kann man das Rauswachsen ein bisschen sehen. Ich bin leider gerade unfähig, hier im Forum direkt dorthin zu verlinken...
Ansonsten ist es so eine Sache, anhand von Fotos etwas Konkretes zur Hufbearbeitung zu sagen. Am Bildschirm ist die Ansicht ja leider nur platt und die Momentaufnahme erlaubt kaum, hier potentielle Ursachen für das schlechtere Laufverhalten nach der Bearbeitung auszumachen. Letzteres ist natürlich nicht das, was man sich wünscht - weder als Pferdebesitzer noch als Bearbeiter! Das wäre etwas, worüber man sich sicherlich (ggf. auch weiterhin) austauschen könnte/sollte. Vielleicht hilft es dem Pony auch, während der Bearbeitung mit dem Standbein auf einer weicheren Unterlagen zu stehen, falls es dabei schlecht stehen kann?
Die X-Stellung kann ich mir anhand der Fotos nicht vorstellen, sind die Zehen der Hufe gemeint, die nach innen schauen? Da könnte vielleicht die Grundrichtung momentan optisch stärker hervortreten, wenn jetzt die Zehen länger und flacher sind als vor der Rehe? Dann dürfte sich das später wieder geben, wenn die Hufe wieder in Ordnung sind.
Ich hoffe, das hilft erstmal weiter.
Schöne Grüße!
es ist bei der Rehe ja so, dass die Verbindungsschicht, die die Hornkapsel am Innenleben befestigt, erkrankt und sich teilweise "auflöst". Dies ist der Grund, weshalb sich die Hornwand vom Hufbein überhaupt entfernen kann. Um das zu reparieren, bildet der Huf Narbenhorn, dass die "Lücke" schließt. Das ist eine sinnvolle Maßnahme für das Überleben des Hufes. Die entfernte Hufwand samt Narbenhorn muss nach und nach rauswachsen. Das dauert seine Zeit, nämlich so lange, wie die gesunde Hornkapsel benötigt, um von der Krone heraus runterzuwachsen. Und in dieser Zeit kann der Huf vorübergehend "komisch" aussehen. Je nach Ausmaß der Rehe und der Hufform wirkt sich das unterschiedlich aus. Hier wirken die Hufe im Zweifel erst insgesamt flacher, später wird oftmals ein "Knick" sichtbar: darüber das dicht am Hufbein herunterwachsende gesunde Horn - darunter die entfernte Hornwand. Manche beschreiben die Hufform ihrer Pferde in dem Stadium als glockenförmig.
Solange das Pferd gut damit läuft und solange von oben das Horn schön "schlank" nachwächst, muss man das so akzeptieren, man kann die Ausheilung leider nicht beschleunigen. Die komische Form erinnert einen daran, dass das Pferd immer noch Reha-Kandidat ist und noch nicht voll belastet werden darf! Ein Pferd mit Rehe-Nachwehen darf so viel laufen, wie es selbst möchte, sollte jedoch nicht gegen seine Befindlichkeit zwangsbewegt werden. Bewegung ohne Unbehagen ist allerdings gut gegen Verfettung ;-) und fördert den Abrieb, worauf ich unten noch eingehe.
Zu den Bildern:
Die Wände wurden beraspelt, damit sie sich auch bei krankheitsbedingt wenig Bewegung abreiben können und um Wandverbiegungen zu begrenzen. Abrieb ist wichtig für Rehehufe, damit sie nicht noch mehr aus der Form geraten und damit sie zurück zu ihrer gesunden Form finden! Aus dem Grund sollten auch die Schuhe, die ohne Frage mit dem Polster prima sind, solange es "autscht", dennoch keine Dauerlösung werden. Vielleicht könnte man eher den Paddock mit einer weichen Schüttung o.ä. aufpolstern/einstreuen, Betonsteine (oder gar Rasengitter?!) sind nicht gut für rehegeplagte Hufe...
Was man allgemein NICHT machen sollte, und was ja auch nicht erfolgt ist, wäre die Zehe einfach "wegzuberunden". Dadurch würde man dann das Pferd auf die Sohle stellen, wodurch es erst recht schlechter liefe. Die Zehe ist überhaupt wichtig für die Gesamtstatik der Hufkapsel, auch wenn der Huf - wie schon gesagt - zeitenweise merkwürdig aussieht. Unter anderem deshalb halten wir auch nichts von einer Zehenwandresektion (Entfernung). In der Infothek in den Huftagebüchern zur Rehe (z.B. Stella) und in den Videos mit den Rehehufen kann man das Rauswachsen ein bisschen sehen. Ich bin leider gerade unfähig, hier im Forum direkt dorthin zu verlinken...
Ansonsten ist es so eine Sache, anhand von Fotos etwas Konkretes zur Hufbearbeitung zu sagen. Am Bildschirm ist die Ansicht ja leider nur platt und die Momentaufnahme erlaubt kaum, hier potentielle Ursachen für das schlechtere Laufverhalten nach der Bearbeitung auszumachen. Letzteres ist natürlich nicht das, was man sich wünscht - weder als Pferdebesitzer noch als Bearbeiter! Das wäre etwas, worüber man sich sicherlich (ggf. auch weiterhin) austauschen könnte/sollte. Vielleicht hilft es dem Pony auch, während der Bearbeitung mit dem Standbein auf einer weicheren Unterlagen zu stehen, falls es dabei schlecht stehen kann?
Die X-Stellung kann ich mir anhand der Fotos nicht vorstellen, sind die Zehen der Hufe gemeint, die nach innen schauen? Da könnte vielleicht die Grundrichtung momentan optisch stärker hervortreten, wenn jetzt die Zehen länger und flacher sind als vor der Rehe? Dann dürfte sich das später wieder geben, wenn die Hufe wieder in Ordnung sind.
Ich hoffe, das hilft erstmal weiter.
Schöne Grüße!
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- Registriert: 07.04.2014, 11:52