Seite 1 von 1

Verfasst: 18.03.2021, 18:05
von Michaela Zrenner
Hallo die Röntgenbilder von meiner 26 Jahre alten Quarterstute.
Diagnose am 11.03.2021 Hufrehe?? Sie hatte nie irgendwann derartige Probleme.
Sie lief ein klein wenig staksig, aber dennoch hat sie sich freiwillig gern bewegt.
Sie ist schon immer ein potenzieller "Magen" Kandidat. Was mir nicht gefällt ist diese "Schmerzrinne" also
schmerzhaft hochgezogener Bauch?
Im Moment ist sie auf Hufschalen mit Keile gestellt und hat Boxenruhe :-(
Sie erhält Metacam und Gastoguard? sowie Hufrehe Kräuter: Weidenrinde, Mädesüß, Ginko, Mariendistel... ?
Ich hätte auch Blutegel zum ansetzen, aber die werden mit Schmerzmittel nicht beißen??
bin verzweifelt... denn mein Bauchgefühl sagt, Magen schlimmer als Hufe???
ich möchte meinem Pferd auf jeden Fall einen Rehebeschlag ersparen...
Könnt ihr eure Meinung dazu abgeben?

Verfasst: 19.03.2021, 05:55
von Birgit Höllmer
Hallo Michaela

Wurde die Diagnose aufgrund des Gangbildes und der Röntgenaufnahmen gestellt? Hat das Pferd die Vorderbeine entlastet und gab es Pulsation die diese Diagnose stützen, oder andere Auffälligkeiten?
Wie lange war zum Zeitpunkt der Diagnose die Hufbearbeitung her und was sagt der betreuende Hufbearbeiter, er kennt ja die Hufe und kann auch eine Einschätzung geben.
Das es einen positiven Effekt durch Aufkeilen bei Hufrehe gibt ist mittlerweile durch Studien von Rehe Forschern widerlegt, sie belegen Verschlechterungen der Hufsituation durch die Keile und raten von dieser Methode ab.
Besser wäre einen Polsterverband anzulegen, unter unserer Rubrik Hufrehe finden Sie viele weitere hilfreiche Tipps.
Die Röntgenbilder finde ich nicht auffällig um diese Diagnose zu bestätigen hier wären ältere Vergleichsbilder gut, wenn es sie gibt . Weiterhin Hufffotos nach unserer Fotoanleitung sobald es möglich ist.
Die Blutegel sind eine gute Sache, das müsste man probieren ob sie aktuell beißen auch wegen der Temperaturen.
Wegen des Hufbeschlages kann ich Sie beruhigen, kein Pferd muss wegen Rehe beschlagen werden. Eine kluge vorausschauende Bearbeitung am barhuf kommt auch mit Ausnahme Situationen wie sie eine Hufrehe darstellt gut klar .


Viele Grüße Birgit Höllmer

Verfasst: 19.03.2021, 07:26
von Michaela Zrenner
Vielen lieben Dank Birgit, ihr seid ja schnell im antworten....
Die Diagnose wurde aufgrund eines "staksigen, klammen" Gangwerks und Pulsation sowie warmen Hufen letzten Donnerstag 11.03. gestellt. Aufgrund dieser Diagnose wurde dann Dienstag 16.03 geröngt. Ältere vergleichbare Bilder habe ich leider nicht, weil mein Pony bisher nie Probleme hatte.
Sie hat die Vorderbeine nicht entlastet und tut dies auch jetzt nicht, im Gegenteil, sie möchte sich schon bewegen....
die letzte Hufbearbeitung (Barhuf) war vor 5 Wochen, sie wird regelmäßig alle 6 Wochen bearbeitet und dies steht für Samstag 27.03. wieder an. Meine Hufbearbeiterin ist aus allen Wolken gefallen, sie kann diese Diagnose gar nicht glauben und vermutet eher z.b eine Prellung an der Sohle oder evtl Hufbein oder ähnliches??
Huffotos mache ich wenn wir morgen die Gummischuhe abmachen. Ich bin dann auch dafür, dass sie nicht mehr draufkommen.
Ich probiere dann die Blutegel und sehe was passiert. Irgendwo hat sie definitiv starke Schmerzen ich habe ein entsprechendes Bild mit dem eingezogenen Bauch angehängt.
Macht es Sinn in diesem Zustand ein Blutbild zu machen um Auszuschließen, dass nicht irgendwo ein Organ nicht richtig arbeitet?
Viele Grüße und vielen Dank für die, für mich erstmal positiven, Antworten
Michaela

Verfasst: 19.03.2021, 16:39
von Birgit Höllmer
Hallo Michaela

Ein Blutbild wäre sicher empfehlenswert, vielleicht kann die Tierärztin Probleme an Organen und auch entzündliche Prozesse erkennen oder ausschließen.
Nur anhand der aktuellen Röntgenaufnahmen kann man nicht von Hufrehe sprechen, so kurz nach einem Schub ist die Veränderung noch nicht so gravierend, und eigentlich bräuchte es zum Vergleich Bilder von vor dem Schub. Es macht auf jeden Fall Sinn in einigen Wochen noch einmal neue Aufnahmen zu machen und auch die Hufsituation zu beobachten.
Ich würde auch so wie Ihre Hufpflegerin eher an andere entzündliche Prozesse oder Prellung denken, aber vorsorglich alle Maßnahmen wie bei einer Rehe beibehalten und die Blutegel sind wirklich tolle Helfer.

Viele Grüße Birgit

Verfasst: 20.03.2021, 15:49
von Michaela Zrenner
Dankeschön Birgit, die vorsorglichen Maßnahmen behalte ich bei und Blutbild ist für Montag anberaumt
habe noch Hufbilder angehängt und kleines Video. Leider sind die Sohlenaufnahmen nicht so gut
Vielen vielen Dank und liebe grüße Michaela

Verfasst: 22.03.2021, 06:38
von Birgit Höllmer
Hallo Michaela
Die Sohlenbilder sind leider tatsächlich nicht so gelungen. Was ich aber erkenne ist ein ziemliches Problem in den mittleren Strahlfurchen , dieses sollte unbedingt behandelt werden.
Äußerlich kann man keine Rückschlüsse auf ein Rehegeschehen kürzlich oder in der Vergangenheit schließen.
Im Zusammenhang mit den Röntgenaufnahmen würde ich sagen das Pferd steht etwas zu flach, nach welcher Richtung arbeitet die Hufbearbeiterin ?
Vielleicht könnten Sie noch einmal neue Bilder machen mit sauberer Sohle und auch so das man die Fessel im belasteten Zustand sieht.
Wie geht es dem Pferd aktuell ?

Viele Grüße Birgit