hufkrebs

Öffentliches Forum für Fragen rund um die Gesundheit der Hufe Ihrer Pferde
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Marion
Beiträge: 4
Registriert: 09.05.2021, 20:58

Beitrag von Marion »

Hallo,

Ich habe seit 4 Jahren eine jetzt 14jährige Noriker-Stute. Bereits beim Kauf hatte sie an den Hinterbeinen vom Sprunggelenk abwärts Schrunden bzw. rissige Stellen. Mit Zinksalbe wurde es besser, aber es gab immer wieder kleine offene Stellen (siehe auch Foto). Seit September letzten Jahres hatte sie am Kronrand seltsame Stellen, am Anfang empfahl der Tierarzt Maukesalbe, dann stellte der Hufschmid fest, dass es Hufkrebs ist, es betrifft im Wesentlichen den Strahl. Ab Dezember 2020 haben wir nun den Krebs behandelt. Zuerst Jodäther, dann Lotagen und ein Pulver vom Tierarzt, welches die Wucherungen verätzen sollte. Wir haben mehrere Wochen komplette Hufverbände gemacht. Nachdem sich nichts wesentliches änderte empfahl der Tierarzt jeden Tag die Wucherung mit Schwedenbitter zu bestreichen. Auch das wirkt nur sehr bedingt. Die Stute steht in einer Paddockbox mit Sägspäne-Einstreu, sie erhält Formula 4 feet und sonst nur Heu. Tierarzt und Hufschmid sagen selbst, dass sie nicht viel Erfahrung mit Hufkrebs haben. Ich weiß jetzt nicht, wie ich bei uns in der Nähe einen Tierarzt finden soll, der auf Hufkrebs spezialisiert ist. Ich möchte ungern in eine Klinik, da wir noch ein zweites Pferd haben, der nur schwer allein bleibt und ich von den Operationen nicht viel positives gehört habe. Ich habe nun von RevitalK Hufbad gelesen, gibt es da Erfahrungen? Ich habe jetzt letzte Woche die Eisen hinten entfernen lassen, damit vielleicht der Hufmmechanismus wieder besser funktioniert, aber bin mir nicht sicher, ob das richtig war. Sorgen macht mir auch, dass der Huf von oben schlecht wächst, teilweise wellig mit Rillen. Kann es sein, dass die Hautproblematik an der Hinterröhre auch schon Viren sind, die irgendwie mit dem Krebs zusammenhängen?
Vielen Dank!
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Carina Jakob
Beiträge: 161
Registriert: 23.10.2014, 10:38

Beitrag von Carina Jakob »

Hallo Marion,
bitte machen Sie aussagekräftige Huffotos gemäß unserer Anleitung: https://www.dhgev.de/forum/huffoto-anleitung/
und eine Ganzkörperaufnahme der Stute von der Seite damit man Ihnen besser helfen kann.
Viele Grüße,
Carina
Marion
Beiträge: 4
Registriert: 09.05.2021, 20:58

Beitrag von Marion »

Vielen Dank for die schnelle Antwort. Anbei die Fotos in folgender Reihenfolge: Ganzkörper
Hinten links von vorn
Hinten rechts von vorn
Hinten links seitlich
Hinten rechts seitlich

Leider habe ich jetzt keinen Platz mehr für mehr Fotos. Wie würde das funktionieren.

Danke
Marion
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Marion
Beiträge: 4
Registriert: 09.05.2021, 20:58

Beitrag von Marion »

Nun noch die Fotos von unten
Zuerst hinten links - dann hinten rechts!
Vielen Dank!
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Astrid Arnold
Beiträge: 98
Registriert: 28.01.2014, 15:07

Beitrag von Astrid Arnold »

Hallo Marion,

Da ist ja bei Ihnen schon so einiges falsch gelaufen. Glücklicherweise scheint der Hufkrebs noch sich hauptsächlich auf den Strahl zu beschränken, was schon einmal eine gute Prognose ist.
Sicher haben Sie schon alle Informationen auf unserer Seite zu Thema Hufkrebs gelesen? Da erfahren Sie ja auch viel über die Behandlungsmöglichkeiten.
Sie bräuchten als erstes jemanden für eine schlaue Hufbearbeitung. Der gesamte Huf ist viel zu lang geworden. Das unteranderem dazu führt, dass die Trachten unterschieben. Das führt auch dazu, dass Strahl und Ballen wenig Platz haben. Der Strahl und auch die Eckstreben müssen so sauber wie nur irgend möglich bearbeitet werden, damit Sie Zugänge zu den infizierten Stellen haben.
Ich würde Ihnen als erste Maßnahme empfehlen die Hufe gut zu waschen. Sie können mit Wasser und Seife sehr viele der Keime die dort sind entfernen. Mit einer weichen Bürste über den ganzen Huf gehen und am besten auch noch mit den Fingern in den Furchen und Taschen so gut wie nur irgend möglich reinigen. Anschließend mit fließendem Wasser gut nachspülen. Die Hufe danach gut abtrocknen und anschließend die Strahlfurchen, besonders die Mittlere, mit einem Streifen Mullbinde austamponieren.
Ich würde es momentan mit dem Waschen belassen und noch keine weiteren Mittel in den Huf bringen. Es gibt sehr viele Wechselwirkungen und die Medikamente die Sie verwendet haben finden sich noch in den tiefen Spalten und Rissen. Diese Mittel müssen erst entfernt werden, bevor wieder etwas neues verwendet wird.
Bitte verwenden Sie keine scharfen Mittel mehr, auch kein RevitalK. Diese Mittel schädigen alle die Lederhaut und hinterlassen u.U. tiefe Narben an dieser.
Lieben Gruß Astrid Arnold
Marion
Beiträge: 4
Registriert: 09.05.2021, 20:58

Beitrag von Marion »

Liebe Frau Arnold,
Vielen Dank für den Rat! Austamponieren bedeutet dann auch, dass ich einen Hufverband machen muss, oder wie hält die Tamponade? Ich werde dann jetzt mit Waschen beginnen.
Liebe grüße
Marion
Carina Jakob
Beiträge: 161
Registriert: 23.10.2014, 10:38

Beitrag von Carina Jakob »

Liebe Marion,
wenn Sie die tiefen (mittleren) Strahlfurchen austamponieren hält die Tamponade in der Regel recht gut ohne dass ein Verband notwendig ist. Das grundlegende Vorgehen können Sie auf unserer Unterseite über Strahlfäule nachlesen: https://www.dhgev.de/hufthemen/strahlfaeulnis/strahlfaeulnis/
Statt der der dort verwendeten Schafwolle einfach kleine Schnipsel Mull (ca. 2x 2 bis 3x3cm) zuschneiden und nach der Reinigung mit leichter Kompression in die Furchen einbringen. Ruhig soviele kleine Abschnitte nehmen wie hinein passen, das hält besser als nur ein großer Abschnitt.
Viele Grüße,
Carina
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