Fritz - die unendliche Geschichte
Verfasst: 20.03.2022, 12:32
Im Jahr 2009 habe ich Fritz, einen Shetty-Schimmel (geb. ca. 2000) als stark rehegefährdet übernommen. Er hatte bei der Vorbesitzerin immer wieder Reheschübe, der Weidegang wurde nicht unterbunden. Haltung von nun an im Offenstall mit 1500 qm Sandauslauf ohne Weidegang. Ca. 6 Wochen nach Übernahme Reheschub – riesiger Abszess in der Sohle. Nach einem Jahr nur kurze Weidegänge ohne Probleme möglich.
2011 heftiger Reheschub. Ursache – große Mengen Fallobst, die ein Nachbar längere Zeit unbemerkt auf unsere Koppel warf. Von da an Fütterung Heu satt, kein Weidegang, Einstreu Sägmehl.
2015 2 Reheschübe. Einmal mit mildem, der zweite aber mit heftigem Verlauf (Heparin und Schmerzmittel) Ursache rätselhaft. Keine Änderung in Fütterung etc. Mein Hufpfleger (er versorgte Fritz schon bei der Vorbesitzerin seit 2006) meinte ich sollte auf Cushing untersuchen lassen. 19.2.16 ACTH 21,6 pg/ml.
2016 – 2017 immer wieder Reheschübe ohne erklärbaren Grund. Ab 2017 Corticosal – Besserung erfolgte.
2018 Reheschübe. Ursache nach wie vor unbekannt. Tendenz der Schmerzhaftigkeit und Dauer war steigend.
Juni 2018 – Röntgenbilder - Lt. TA typisches Bild eines chronischen Rehehufs rechts und links. Aber lt. TA noch sicher Spielraum für den Hufschmied. Von da ab alle statt alle 6 nun 4 Wochen Termin Hufepflege. Der Hufpfleger versuchte nun die hohen Trachten auf ein niedrigeres Niveau zu bringen. Fritz läuft fühlig, mal besser, mal schlechter.
Ende 2019 wieder heftiger Reheschub. Ich wollte die Ursache finden und nicht nur ein „unerklärlich, damit muß man eben jetzt leben“. Ich hatte das Heu ( neuer Ballen und nach 2 Tagen Rehe), Wurmkur, Selenpräparat – er hatte Selenmangel, im Verdacht. Aber lt. TA wohl eher keine Zusammenhänge. Ich ließ nun erneut Röntgenbilder 2019 machen. Jedoch eigentlich unverändert zum Röntgenbild 2018. Ich atmete erst mal bezüglich der Hufe auf. Vorne rechts sei die Sohle jedoch etwas dünn.
Das Bild der Hufe: Generell waren die Trachten sehr hoch, Hufwachstum extrem, der 4 Wochenturnus war so gerade noch akzeptabel. Starke Bockhufen vorne und hinten.
Aber Blutbild ACTH Wert 259 pg/ml. Diagnose Cushing und er bekam Prascend tägl. ½ Tbl. Die Reheschübe wurden leichter und seltener, aber er lief sehr fühlig. Ich versuchte es mit diversen Hufschuhen. Gangbild dadurch fast nicht verbessert, aber generell wurden die Hufe immer auch bei nur stundenweisem Tragen warm und die Hufe schwitzten in den Schuhen. Dicke Pampers-Verbände mit Heilerde halfen immer wieder und er konnte sich dann wenigsten wieder relativ schmerzfrei bewegen und den Auslauf nutzen.
Anfang 2020 fiel mir dann auf, dass sich nach ca. 2-3 Tagen nach der Hufbearbeitung sich das Laufen verschlechterte und bis zum nächsten Termin ging er dann wieder besser. Ich besprach diese Beobachtung mit dem Hufpfleger. Er konnte es sich nicht vorstellen. Im Sommer 2020 hatte er dann einen 8 wöchigen Urlaub. Ich wollte niemanden anderen nehmen. Ich raspelte selbst und nahm nur gleichmäßig die Höhe des Hufes ab. Und siehe da, er lief und sogar viel besser. Bei nächsten Termin bat ich den Hufpfleger, eindrücklich die Stellung der Hufe so beizubehalten und nur noch generell die Höhe insgesamt zu nehmen. Er tat sich sehr schwer damit, da er immer wieder die hohen Trachten viel stärker korrigieren wollte.
Ende 2020 wieder ein schwerer Reheschub. ACTH-Wert 27,01 pg/ml – eigentlich in Ordnung.
Ich recherchierte wieder und sah ein Videos von DGH und Konstanze Rasch auf Youtube u.a. zum Thema Kürzen der Trachten! Kaufte das Buch Diagnose Hufrehe und sah manches von meinen Erfahrungen bestätigt. Endlich… ich hatte mir nichts zusammengesponnen. Mir wurde vieles klar.
Anfang 2021 - wegen längerer Krankheit des Hufpflegers musst ich nach Ersatz suchen. Überhaupt nicht einfach! In der Not musste ich einen Hufschmied nehmen. Dieser setzte jedoch sehr gut das gesamtflächige Abnehmen der Hufe fort. Und ließ die Sohle fast, im Gegensatz zum Hufpfleger ganz in Ruhe. Turnus 3-4 Wochen. Fritz lief sehr gut, trabte wieder im Auslauf und ab und an galoppierte er. Nach Jahren von „gar nicht bis vorsichtigem Laufen“. Ich war so glücklich, nicht dem immer wieder vom Hufpfleger verlauteten „ mal überlegen ob es nicht besser wäre ihn zu erlösen“ nicht nachgegeben zu haben.
Oktober 2021 – Umzug nach Italien. Vorübergehende Unterbringung in Stallzelt mit kleinem Auslauf, auf dem etwas niedrigwüchsige Luzerne wuchs. Das Fressen dieser kleinwüchsigen Luzerne machte ihm überhaupt nichts, und ich vergrößerte schrittweise die Auslauffläche. Keine Probleme, keine Rehe und er galoppierte… Hufe wurden von mir geraspelt, da ich noch keinen Hufpfleger gefunden hatte.
November 2021 Umzug in Stall mit täglichem Weidegang auf extrem magerer Brachfläche. Trabt, galoppiert, er freut sich des Lebens! Der jahrelange Kampf hat sich doch gelohnt. Wir sind glücklich!!! Ende Dezember 2021 - Prascend wurde über Wochen ausgeschlichen. Es veränderte sich sein Wesen positiv. Wacher und wieder frecher gegenüber seiner Ponystute.
Mitte Januar 2022 – 1. Termin bei italienischem Hufpfleger – er sollte auch nur dieses „insgesamt die Höhe der Hufe abnehmen“ fortsetzen. Dies tat er auch einigermaßen. Allerdings wurde der Huf bis auf halber Höhe geraspelt und die Glanzschicht abgetragen. Ergebnis nach ca. 5 Tagen jeweils ein kleiner Hornspalte bei beiden Hufen. An Sohle und Strahl wurde nichts gemacht.
Anfang März 2022 erneuter Huftermin. Allerdings mit nicht so gutem Verlauf. Nach 2 Tagen leicht klammer Gang und das Auffußen vorne war verändert und wurde zusehends schlechter. Er läuft jedoch trotzdem täglich weite Strecken. Vorne rechts zeigt die Zehe nun stärker nach innen. Ich haben nun selbst bei beiden Hufen vorne nur im Zehenbereichs bis zur Strahlspitze flächig nachgeraspelt und dort die Höhe insgesamt etwas genommen, da ich das Gefühl hatte, dass die Winkelung zu flach war. Das Gangbild wurde nun wieder besser.
Ich bitte um Ihre Beurteilung der Hufe mit einem Herzenswunsch!
Ist es möglich, dass Sie mich vielleicht in irgendeiner Form unterstützen könnten, damit ich dem Hufpfleger eine Anleitung zur Bearbeitung in Ihrem Sinne der Hufe geben kann? Ich würde Ihre Mühe und Zeit auch gerne bezahlen. Ich wünsche mir nichts so sehr für Fritz, als dass er wieder, wie bis Anfang dieses Jahres schon erlebt, unbeschwert laufen und sein Leben genießen kann.
Liebe Grüße
Marion
2011 heftiger Reheschub. Ursache – große Mengen Fallobst, die ein Nachbar längere Zeit unbemerkt auf unsere Koppel warf. Von da an Fütterung Heu satt, kein Weidegang, Einstreu Sägmehl.
2015 2 Reheschübe. Einmal mit mildem, der zweite aber mit heftigem Verlauf (Heparin und Schmerzmittel) Ursache rätselhaft. Keine Änderung in Fütterung etc. Mein Hufpfleger (er versorgte Fritz schon bei der Vorbesitzerin seit 2006) meinte ich sollte auf Cushing untersuchen lassen. 19.2.16 ACTH 21,6 pg/ml.
2016 – 2017 immer wieder Reheschübe ohne erklärbaren Grund. Ab 2017 Corticosal – Besserung erfolgte.
2018 Reheschübe. Ursache nach wie vor unbekannt. Tendenz der Schmerzhaftigkeit und Dauer war steigend.
Juni 2018 – Röntgenbilder - Lt. TA typisches Bild eines chronischen Rehehufs rechts und links. Aber lt. TA noch sicher Spielraum für den Hufschmied. Von da ab alle statt alle 6 nun 4 Wochen Termin Hufepflege. Der Hufpfleger versuchte nun die hohen Trachten auf ein niedrigeres Niveau zu bringen. Fritz läuft fühlig, mal besser, mal schlechter.
Ende 2019 wieder heftiger Reheschub. Ich wollte die Ursache finden und nicht nur ein „unerklärlich, damit muß man eben jetzt leben“. Ich hatte das Heu ( neuer Ballen und nach 2 Tagen Rehe), Wurmkur, Selenpräparat – er hatte Selenmangel, im Verdacht. Aber lt. TA wohl eher keine Zusammenhänge. Ich ließ nun erneut Röntgenbilder 2019 machen. Jedoch eigentlich unverändert zum Röntgenbild 2018. Ich atmete erst mal bezüglich der Hufe auf. Vorne rechts sei die Sohle jedoch etwas dünn.
Das Bild der Hufe: Generell waren die Trachten sehr hoch, Hufwachstum extrem, der 4 Wochenturnus war so gerade noch akzeptabel. Starke Bockhufen vorne und hinten.
Aber Blutbild ACTH Wert 259 pg/ml. Diagnose Cushing und er bekam Prascend tägl. ½ Tbl. Die Reheschübe wurden leichter und seltener, aber er lief sehr fühlig. Ich versuchte es mit diversen Hufschuhen. Gangbild dadurch fast nicht verbessert, aber generell wurden die Hufe immer auch bei nur stundenweisem Tragen warm und die Hufe schwitzten in den Schuhen. Dicke Pampers-Verbände mit Heilerde halfen immer wieder und er konnte sich dann wenigsten wieder relativ schmerzfrei bewegen und den Auslauf nutzen.
Anfang 2020 fiel mir dann auf, dass sich nach ca. 2-3 Tagen nach der Hufbearbeitung sich das Laufen verschlechterte und bis zum nächsten Termin ging er dann wieder besser. Ich besprach diese Beobachtung mit dem Hufpfleger. Er konnte es sich nicht vorstellen. Im Sommer 2020 hatte er dann einen 8 wöchigen Urlaub. Ich wollte niemanden anderen nehmen. Ich raspelte selbst und nahm nur gleichmäßig die Höhe des Hufes ab. Und siehe da, er lief und sogar viel besser. Bei nächsten Termin bat ich den Hufpfleger, eindrücklich die Stellung der Hufe so beizubehalten und nur noch generell die Höhe insgesamt zu nehmen. Er tat sich sehr schwer damit, da er immer wieder die hohen Trachten viel stärker korrigieren wollte.
Ende 2020 wieder ein schwerer Reheschub. ACTH-Wert 27,01 pg/ml – eigentlich in Ordnung.
Ich recherchierte wieder und sah ein Videos von DGH und Konstanze Rasch auf Youtube u.a. zum Thema Kürzen der Trachten! Kaufte das Buch Diagnose Hufrehe und sah manches von meinen Erfahrungen bestätigt. Endlich… ich hatte mir nichts zusammengesponnen. Mir wurde vieles klar.
Anfang 2021 - wegen längerer Krankheit des Hufpflegers musst ich nach Ersatz suchen. Überhaupt nicht einfach! In der Not musste ich einen Hufschmied nehmen. Dieser setzte jedoch sehr gut das gesamtflächige Abnehmen der Hufe fort. Und ließ die Sohle fast, im Gegensatz zum Hufpfleger ganz in Ruhe. Turnus 3-4 Wochen. Fritz lief sehr gut, trabte wieder im Auslauf und ab und an galoppierte er. Nach Jahren von „gar nicht bis vorsichtigem Laufen“. Ich war so glücklich, nicht dem immer wieder vom Hufpfleger verlauteten „ mal überlegen ob es nicht besser wäre ihn zu erlösen“ nicht nachgegeben zu haben.
Oktober 2021 – Umzug nach Italien. Vorübergehende Unterbringung in Stallzelt mit kleinem Auslauf, auf dem etwas niedrigwüchsige Luzerne wuchs. Das Fressen dieser kleinwüchsigen Luzerne machte ihm überhaupt nichts, und ich vergrößerte schrittweise die Auslauffläche. Keine Probleme, keine Rehe und er galoppierte… Hufe wurden von mir geraspelt, da ich noch keinen Hufpfleger gefunden hatte.
November 2021 Umzug in Stall mit täglichem Weidegang auf extrem magerer Brachfläche. Trabt, galoppiert, er freut sich des Lebens! Der jahrelange Kampf hat sich doch gelohnt. Wir sind glücklich!!! Ende Dezember 2021 - Prascend wurde über Wochen ausgeschlichen. Es veränderte sich sein Wesen positiv. Wacher und wieder frecher gegenüber seiner Ponystute.
Mitte Januar 2022 – 1. Termin bei italienischem Hufpfleger – er sollte auch nur dieses „insgesamt die Höhe der Hufe abnehmen“ fortsetzen. Dies tat er auch einigermaßen. Allerdings wurde der Huf bis auf halber Höhe geraspelt und die Glanzschicht abgetragen. Ergebnis nach ca. 5 Tagen jeweils ein kleiner Hornspalte bei beiden Hufen. An Sohle und Strahl wurde nichts gemacht.
Anfang März 2022 erneuter Huftermin. Allerdings mit nicht so gutem Verlauf. Nach 2 Tagen leicht klammer Gang und das Auffußen vorne war verändert und wurde zusehends schlechter. Er läuft jedoch trotzdem täglich weite Strecken. Vorne rechts zeigt die Zehe nun stärker nach innen. Ich haben nun selbst bei beiden Hufen vorne nur im Zehenbereichs bis zur Strahlspitze flächig nachgeraspelt und dort die Höhe insgesamt etwas genommen, da ich das Gefühl hatte, dass die Winkelung zu flach war. Das Gangbild wurde nun wieder besser.
Ich bitte um Ihre Beurteilung der Hufe mit einem Herzenswunsch!
Ist es möglich, dass Sie mich vielleicht in irgendeiner Form unterstützen könnten, damit ich dem Hufpfleger eine Anleitung zur Bearbeitung in Ihrem Sinne der Hufe geben kann? Ich würde Ihre Mühe und Zeit auch gerne bezahlen. Ich wünsche mir nichts so sehr für Fritz, als dass er wieder, wie bis Anfang dieses Jahres schon erlebt, unbeschwert laufen und sein Leben genießen kann.
Liebe Grüße
Marion