Frage zur hoforthopädischen Bearbeitung

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Bettina Hartmann
Beiträge: 1
Registriert: 12.05.2014, 10:43

Beitrag von Bettina Hartmann »

Hallo,
mein Pferd ist 18 Jahre alt, lebt im Offenstall und läuft von Geburt an Barfuss. Die Hufe wurden bisher immer von einem örtlichen Schmied bearbeitet. Seit ca 1/2 Jahr werden seine Hufe von einer Huforthopädin bearbeitet.
Grundsätzlich hat mein Pferd gutes und stabiles Hufhorn. Die Hufe brechen auch nicht aus, o.ä. Die Trachten sind ein wenig untergeschoben und die Hufe werden innen mehr belastet als außen. Die Huforthopädin will die Stellungsfehler korrigieren.
Grundsätzlich bin ich mit der Bearbeitung sehr zufrieden und sie erklärt mir meine Fragen auch immer sehr gut und anschaulich. Nur eine Sache habe ich bisher leider nicht verstanden und hoffe, dass sie mir hier jemand erklären kann:
Das Saumhorn beschränkte sich früher immer auf den oberen Teil, dicht unter dem Kronrand. Darunter befand sich die Hornwand mit Glasurschicht. Seit der Bearbeitung durch die Huforthopädin wächst das Saumhorn zulasten der Glasurschicht immer weiter runter Richtung Boden. Das bröckelige Saumhorn nimmt schon ca den halben Huf ein.
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Warum genau wächst das bröckelige Saumhorn immer weiter runter und verdrängt die glatte Glasurschicht ? Es muss ja irgendetwas mit der Hufbearbeitung zu tun haben, da es im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang steht.
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Hat die Glasurschicht nicht auch eine wichtige Funktion am Huf, Keime o.ä. vom Huf fern zu halten ?
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Lieben Dank für eure Erklärungen !
LG Bettina
Birgit Höllmer
Beiträge: 74
Registriert: 11.02.2014, 13:26

Beitrag von Birgit Höllmer »

Guten Tag Frau Hartmann

ich konnte das von Ihnen geschilderte Problem mit dem anhaftenden Saumhorn schon mehrere Male bei Pferden beobachten deren Haltungsbedingungen sich verändert haben . Also die nicht mehr mit schleifendem Boden oder Sand in Berührung kamen .
Auch habe ich mehrere Pferde kennengelernt die ein sehr ausgeprägtes,anhaftendes Saumhorn haben welches sich weit Richtung Tragrand erstreckt. Manchmal ist es hilfreich dieses panzerartige stabile Horn mit der feinen Seite der Raspel vorsichtig abzutragen, da die Hufmechanik durch die eigene Stabilität dieses Hornes behindert werden Kann .
Das sind dann allerdings auch immer Pferde gewesen die eine Belastungssituation hatten die das aufstauchen und anhaften noch befördert haben. Oder sie hatten eine Belastung des Stoffwechsels durch EMS/ Rehegeschehen.
Warum in Ihrem Fall die Veränderung des Saumhornes stattfindet lässt sich vielleicht an Huffotos von vor der Huforthopädischen Bearbeitung und von jetzt erklären . Am besten besprechen Sie das mit Ihrer Huforthopädin auch noch mal am Pferd.
Eventuell treffen auch nur mehrere Ereignisse aufeinander ( Stoffwechsel , Bodenveränderungen, Medikamente etc.)UND natürlich die neue Bearbeitung ?

Von einer Glasurschicht als eigene äußere Schicht würde ich nicht sprechen,
Horn wird glatt und glänzend wenn es durch feinen Sand bewegt wird. Wir beraspeln Hufe in manchen Fällen sehr stark von aussen , wenn ich als Bearbeiter eine gute Technik habe sieht man keine Riefen der Raspelzähne und nach kurzer Zeit ist auch dies ja eigentlich innere Horn glatt und glänzend. Beim nächsten Termin ist kaum noch ein Unterschied zu erkennen zu weiter oben liegendem Horn.

Das Wandhorn ist tatsächlich ein Schutz für den Huf daher bringt ölen oder Wässern der Hornwände nichts. Das anhaftende Saumhorn wäre in starker Ausprägung dann noch ein zusätzlicher Schutz...

Ich hoffe ich konnte Ihnen etwas helfen und Ihre Fragen hinreichend beantworten.

Viele Grüße
Birgit Höllmer
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