Vertikaler Riss im Huf und Fesselgelenksentzündung

Öffentliches Forum für Fragen rund um die Gesundheit der Hufe Ihrer Pferde
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Lara
Beiträge: 1
Registriert: 12.09.2014, 07:25

Beitrag von Lara »

Hallo,
ich habe ein großes Problem. Ich war für einige Zeit im Ausland. Als ich zurück gekommen bin hatte mein Pferd einen Hufriss (komplett von oben nach unten, vorne rechts). Als der Schmied dann kam meinte er dass der Riss beim letzten Beschlagen noch nicht da gewesen sei und dass er nicht so tief wäre und er aus diesem Grund gerne wieder bis zum nächsten Beschlagen warten wollte. Nun ist der Riss aber nicht raus gewachsen allerdings hat sie nun eine Entzündung am linken Fesselgelenk. Ich habe einen neuen Schmied und eine Tierarzt drauf schauen lassen. Beide meinen die Entzündung könnte durch eine Überbelastung des linken Beines kommen die eventuell durch den Hufriss am rechten Huf ausgelöst wurde da sie diesen eventuell falsch oder weniger belastet. Ich bin nun ein bisschen überfordert wie ich weiter verfahren soll. Der (neue) Schmied kommt am erst Dienstag und schaut was er machen kann (hatte leider gestern nur zeit zum drauf schauen). Kann ich bis dahin schon etwas machen? Desinfizieren? Spezielles Futter? Gerade wird sie nicht bewegt (auch wegen der Entzündung). Aber weniger als Koppel ist unmöglich sonst haut sie die Box kaputt, bewegt sich aber nicht viel auf der Weide. Sie steht zeheneng hat aber generell gute Hufe. Wir nutzen auch Huffeisen weil sie schon immer Eisen hatte. Bei beiden Versuchen sie runter zu machen (mit unterschiedlichen Schmieden) hatte sie richtig Schmerzen und wollte nach ca.1 Monat noch nicht mal mehr aus der Box raus, weswegen ich ausschließe sie barhuf laufen zu lassen. Noch eine generelle Frage. Sind Huforthopäden eine "Ersatz" für den Schmied oder ein Zusatz, kümmert er sich also "nur" um den Problemhuf? Muss ich generell zusätzlich zum Huforthopäden noch einen Schmied holen?
Vielen Dank
Daniela Wegner-Jenichen
Beiträge: 17
Registriert: 07.04.2014, 15:20

Beitrag von Daniela Wegner-Jenichen »

Hallo,
ein Riss hat immer eine Ursache. Meist hat sich der Huf ganz minimal verändert, sodass Spannungen in den Huf kommen und den Huf an der Stelle reißen lassen, an der die Spannung zu hoch ist. Das Eisen kann zu eng sein, der Huf könnte breiter geworden sein- es gibt viele Möglichkeiten. Solange aber die Ursache selbst nicht erkannt und damit behandelt wird, wird der Riss nicht verschwinden. Und damit auch nicht die Probleme. Ich bitte sie, hier mal Fotos von dem Huf einzustellen, damit man genau analysieren kann, warum es in diesem Fall zu dem Riss kam.
Zu dem Begriff Huforthopäde, es ist kein geschützter Begriff, auch Schmiede nennen sich so. Und trotzdem machen wir komplett andere Arbeit wie ein Schmied. Der Schmied muss beim Beschlagswechsel einseitig kürzen, um das neue Eisen anbringen zu können und den Huf zu korrigieren. Wir dagegen arbeiten mit Bodengegendruck und Abrieb, den wir nutzen, um den Huf schonend zu korrigieren. Das ist für Pferd sehr angenehm, schont vor allem Gelenken und Sehnen und stellt auf Dauer eine Hufsituation her, die für das Pferd gesunderhaltend ist.
Zu ihrer Frage, natürlich kann man auch hier einen Kollegen zu Rate ziehen. Es wird allerdings schwer, unsere Methode unterm Eisen anzuwenden. Die Umstellung durch einen Huforthopäden ist auch noch mal was ganz anders. Ich sage nicht einfacher. Ich habe schon Pferde umgestellt, wo die Besitzerin mir erzählte, dass ihr Pferd ein paar Stunden nach der Eisenabnahme so lahm ging, das gleich welche wieder drauf kamen. Wir haben es probiert, natürlich erst mal mit in Kombination mit Hufschuhen und schon nach wenigen Wochen konnte das Pferd lahm frei ohne Schuhe laufen. Es gab keinerlei Probleme.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen. Besser wären Fotos, dann könnte man mehr ins Detail gehen.
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