Großbaustelle

Öffentliches Forum für Fragen rund um die Gesundheit der Hufe Ihrer Pferde
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vusi802
Beiträge: 4
Registriert: 03.11.2014, 14:08

Beitrag von vusi802 »

Hallo Zusammen,

mein Pferd ist 21, lebt in einem Offenstall und ist bereits Rentner.
Er ist seid ca 8 Jahren augrund Kochenzuwächsen am HG und KG Barhuf. Leider hat er eine sehr dünne Sohle und Plattfüße und kommt selbst nach 8 Jahren ohne Eisen noch nicht klar. Er ist mal mehr mal weniger lahm.
Seid ca. 2 Monaten wird es zusehend schlimmer, mein TA hat mir zu einem Nervenschnitt geraten. Da ich aber genau wissen wollte was mit meinem Pferd los ist war ich in der Klinik. Jetzt habe ich Gewissheit aber dass macht das ganze nicht wirklich leichter.
Er hat folgende Befunde:

vorne Rechts:
die bereits oben genannten Befunde
eine Osteolyse des Strahlbeins ( welche man aber erst auf dem MRT sehen konnte, nicht auf dem Röntgenbild)
Kalkablagerung an der Tiefenbeugesehne
einige Fasern sind an der Tiefenbeugesehne aufgeribbelt
Verklebung der Sehne

vorne Links:
Knochenzuwächse am Kronbein

Man rät mir zur Tildreninfusion und Hyaloron und natürlich mehr oder weniger zu Eisen, wobei man sich nicht ganz einig ist zu welchem Beschlag, vorne rechts möchte man gerne Eisen mit Keilen und vorne links soll der Hut aber nicht steiler gestellt werden.

Eigentlich möchte ich mein Pferd gerne barhuf lassen, da er eigentlich eh nur noch auf der Wiese steht, jedoch hat er auf Steinen Probleme zu laufen und verhält sich.
Aber mit Eisen hat das Strahlbein eine noch geringere Versorgung, er würde vielleicht besser laufen aber auch nur weil der Huf sich ja nicht mehr wirklich bewegt, die Hufpumpe funktioniert nicht mehr so gut und wirkliche Wachstumsreize habe ich auch nicht.
Der rechte Huf ist kleiner, weil er den linken einfach mehr entlastet.

Vielleicht habt ihr ja eine Idee.

Vielen Dank

LG

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vusi802
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Registriert: 03.11.2014, 14:08

Beitrag von vusi802 »

habe noch ein paar Bilder
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vusi802
Beiträge: 4
Registriert: 03.11.2014, 14:08

Beitrag von vusi802 »

und die letzten Röbis
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Corinna Meißner
Beiträge: 11
Registriert: 29.01.2014, 10:53

Beitrag von Corinna Meißner »

Hallo,
ich habe in meinem Kundenkreis, gerade bei Pferden mit sehr dünner Sohle, sehr gute Erfahrungen mit dem Hufhärter von Terrahip gemacht.
Hierbei wird meines Erachtens nicht das Horn härter, sondern das Mittel sorgt dafür, dass sich das Zerfallshorn, welches sich in jeder Sohle bildet, nicht abgestoßen wird. Das bedeutet, dass ich mehr Sohlenhorn erhalte und die Pferde etwas komfortabler laufen.
Ich habe auch Kundenpferde (meist chronische rehe), die lange Zeit ( wir reden hier von mehreren Monaten) mit den Therapieschuhen RX von Easyboot unterwegs sind. Der Schuh kann 24 Std. am Huf bleiben.

Natürlich sind das keine Lösungen für Ihre "Großbaustelle", aber eine bessere "Symptombekämpfung" als ein Beschlag.
Eine Hufbearbeitung, die die Probleme der einzelnen Hufe/Beine berücksichtigt sollte natürlich hinzu kommen.

Viele Grüße
Corinna Meissner
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vusi802
Beiträge: 4
Registriert: 03.11.2014, 14:08

Beitrag von vusi802 »

Hallo, vielen Dank für die Antwort.
Die Hufschuhe habe ich auch, wie gesagt er steht im Offenstall und auf der Wiese die Schuhe drauf zu lassen geht auf Dauer nicht, als erstes gehen mir alle paar Wochen die Schuhe kaputt und er bekommt matschige Hufe.
Was würden Sie Dennis an den Hufen machen um diese zu verbessern.
Ich habe das Gefühl wenn die Eckstreben night alle 4 Wochen geschnitten werden bekommt Er wie einen zweite Sohle.

Vielen Dank
Astrid Arnold
Beiträge: 98
Registriert: 28.01.2014, 15:07

Beitrag von Astrid Arnold »

Hallo,
die Hufe Ihres Pferdes sind ja gerade wenn man auch die Summe der Probleme bedenkt in einem recht guten Zustand. Ich denke nicht dass es die Sohlendicke allein (wenn überhaupt) der Grund ist warum Ihr Pferd auf unebenem Boden so schlecht läuft. Geht er denn auf einer Teerstraße ebenfalls sehr fühlig?
Ich denke Ihr Pferd hat generell ein Problem auf unebenem Boden, immer dann wenn es zu einer Verkippung im Hufgelenk kommt. Die Bänder und Sehnen die dort ansetzen sind mit Sicherheit in einem schlechten Zustand und machen auch nur geringe Dehnungen nicht mehr gerne mit. Das würde aber auch bedeuten dass ein Beschlag die Sache nicht besser macht. Im Gegenteil, Ihr Pferd braucht dringend den Tastsinn um seine inneren Strukturen so gut wie möglich zu schützen.
Zusätzlich zu den Befunden die Sie schon beschrieben haben sehe ich L auch noch eine Knochenzyste im Kronbein. Nun weis ich aufgrund der Hufpräparate die ich mache wie ein Knochen mit einer solchen Zyste aussieht. Der gesamte Knochen zeigt erhebliche Entzündungserscheinungen auf und ist mit einer Menge von zusätzlichen Blutgefäßen durchwachsen.
Nun aber was kann man tun – zunächst einmal zur Hufbearbeitung: Soweit ich auf den Bildern sehen kann vermute ich bereits eine Huforthopädische Bearbeitung?
Zum Huf VL. Hier sehe ich sehr lange Trachten. Diese sind vermutlich dadurch entstanden dass versucht wurde den Huf etwas steiler zu bekommen um zu entlasten. Man könnte hier versuchen ob es nicht für das Pferd besser ist diesen Entlastungsversuch aufzugeben und die flachere Stellung zuzulassen. Die langen Trachten schieben nur vermehrt unter und bringen so für eine steilere Stellung ohnehin nichts. Es wäre ein Versuch und man muss gut Beobachten ob das dem Pferd gut tut.
Mit der Bearbeitung der Eckstreben könnten Sie auf dem richtigen Weg liegen. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht bei Pferden mit einer dünnen Sohle die Eckstreben etwas mehr nach vorne auslaufend und in der Höhe stehen zu lassen. Zwar kann es einem da passieren dass sich diese schneller auf die Sohle umlegen und dann wieder ein stärkeres Problem an den Trachten und Seitenwänden verursachen, man kann das aber erst mit einem Versuch herausfinden. So ein Versuch kann aber auch nur dann funktionieren wenn man gleichzeitig mehr Wanddicke zulässt. Das wiederum könnte zur einer stärkeren Verbiegung der Wände führen. Das alles möchte man als Hufbearbeiter natürlich möglichst vermeiden und so sind solche Versuche immer gut zu Besprechen und die Vorteile und Risiken vorher zu klären.
Die Hufe Ihres Pferdes und auch der allgemeine Zustand der unteren Gliedmaßen erinnern mich sehr an die Beine eines meiner Kundenpferde. Auch hier hatte ich 9 Jahre lang mit sehr dünnen Sohlen und ausgesprochen instabilen Wänden und Trachten zu kämpfen. Dieses Pferd hat und hatte schon immer ähnliche Knochen und Sehnen – Band – Probleme wie Ihres. Im Frühjahr dieses Jahres wurde dann wegen Lahmheit eine Knochenzyste im Kniegelenk festgestellt. Die Behandlung erfolgte konventionell mit entzündungshemmenden Medikamenten. Gleichzeitig wurde der über das Blutbild festgestellte Selenmangel ausgeglichen. Nach absetzten des Selenzusatz bekam das Pferd ein Mineralfutter das im eigentlichen für Cushing Pferde entwickelt wurde. Dieses Mineralfutter wurde deshalb gewählt weil es eine günstige Zusammensetzung hat um auf chronische Entzündungszustände günstig einzuwirken wie es eben auch bei Cushing der Fall ist. Nach 3 Monaten nach Behandlungsbeginn und bereits nach 4 Wochen nach Beginn der Mineralfuttergaben hatte ich eine doppelte Sohle zu bearbeiten und das bei einem Pferd bei dem ich 9 Jahre lang nie etwas an der Sohle machen durfte. Das Pferd ist momentan lahm frei und hat insgesamt stabilere Hufe bekommen. Auf uneben Boden hat er aber immer noch so seine Probleme – na ja wirklich gesund kann er eben nicht mehr werden. Wir freuen uns aber trotzdem über die schöne Verbesserung.
Lieben Gruß
Astrid Arnold
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