Hufkrebs?

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AnnikaCB
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Re: Hufkrebs?f

Beitrag von AnnikaCB »

Hallo Nadja,

ich versuche die Fragen zu beantworten.
Die Behandlung ist vom Tierarzt verordnet. Novaderma wurde die ersten Wochen dick aufgetragen und seit dem letzten Ausschneiden ganz dünn aufgetragen. Wir finden die Hufe sehen am besten aus, nach der Behandlung mit den aufgelösten Tabletten.
Wir haben auch schon mal einfach nur einen Verband gemacht ohne was. Da ist alles dran kleben geblieben und hat mehr blutige Stellen verursacht.
Wir säubern die Hufe immer vorm einpacken. Die Bilder machen wir immer, wenn wir die Verbände abnehmen, dadurch, dass er an diesen Tagen rausdarf scheuert der Verband durch und es kommt Schmutz ran. Vorm einpacken entfernen wir ihn.
Wir nutzen direkt unter dem Huf Kompressen und wickeln den Huf in Mullwatterollen ein, diese machen wir fest mit selbsthaftenden Bandagen und umwickeln es mit „Panzertap“ damit es hält. Alles wird natürlich nur einmalig genutzt.
Auch nutzen wir alles andere nur einmal, wechseln für jeden Huf mehrmals Einmalhandschuhe etc..
Er hat 3x Penicillin gespritzt bekommen.
Das mit der Impfung habe ich heute nochmal angesprochen. Ist nicht undenkbar. Die Praxis überlegt jetzt wie es weiter geht und was wir noch von „innen“ machen können.
Wir füttern seit heute Ungulat dazu.
Wir wickeln seitdem 16.11.24 ohne sichtbaren Erfolg, aber es breitet sich nicht weiter aus.
Zucker habe ich reduziert bzw. sehe zu, dass ich ihn weglasse.
Ich hoffe ich habe alle Fragen beantwortet.

Vielen, vielen Dank an Dich, dass Du versuchst mir zu helfen. Ich bin ziemlich ratlos und hoffe, dass er geheilt werden kann.

Viele liebe Grüße!
Annika
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Nadja Politz
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Re: Hufkrebs?

Beitrag von Nadja Politz »

Hallo Annika,

ich bin kein Tierarzt und verliere mich hier wirklich in Spekulationen, die meinen Kompetenzbereich überschreiten. Da ich aber schoneinmal eine bis dahin gesunde Stute nach einer Hormontherapie an nicht einzufangendem Hufkrebs habe eingehen sehen, würde ich Euch zu gern dabei helfen, eine Heilung zu finden!

Ich habe mit einer auf Hufkrebs spezialisierten Tierärztin über Euren Fall gesprochen: Vielleicht wurde durch die Impfung sein eh vorbelastetes Immunsystem so getriggert, dass es zu einer Art Autoimmunreaktion gekommen ist, die es jetzt einzufangen gilt. Zu ermitteln, ob dies hier wirklich so ist und welche Behandlung angemessen ist, liegt im Aufgabenbereich der Tierärzte oder weiterer ganzheitlicher Behandler.

Zu den Hufen:
Dass die Hufe mit den feuchten Kompressen am besten aussehen, liegt vielleicht mehr an der Feuchte und dem dadurch entstehenden Wundklima, als am aufgebrachten Antibiotikum. Um auf Sicht keine Resistenzbildung zu riskieren, aber dennoch keimreduzierend weiterzubehandeln, könntet ihr anstelle des Metronidazol mit einem Wundgel arbeiten, welches hypochlorige Säure als Wirkstoff nutzt. Diese hat eine breite antimikrobielle Wirksamkeit, ohne die Gefahr der Resistenzbildung. Das Gel sorgt dabei für ein optimales Wundklima.

Tierärzte arbeiten dabei gern mit den Produkten von Vetericyn VF. Hier wäre es das Vetericyn VF plus Barrier Gel.
Vetericyn Hydrogel
Vetericyn Hydrogel
Falls es mit dem Gel schlechter aussieht, kann man ja zur alten Therapie zurückkehren.
Novaderma kann man meines Erachtens aktuell weglassen. Aber beides gilt es zu erproben. Da ist letztlich auch jeder Fall individuell. Du kannst ja deinen Tierarzt dazu mal befragen.

Ob das Ungulat von St. Hippolyt wirklich das Passende ist kann ich nicht beurteilen. Ich denke nicht, dass es ein Gamechanger sein wird. Wahrscheinlicher ist es, dass sein Stoffwechsel so individuell in Schieflage ist, dass er von einer auf ihn zugeschnittenen Stoffwechseltherapie am meisten profitieren würde.
Grundsätzlich teile ich die Überzeugung, dass Pferde evolutionär bestens auf den Umgang mit Mangelsituationen angepasst sind. Das heißt weniger ist für sie oft mehr. Die heute so verbreitete Überfüllung mit Nahrung und Nährstoffen macht immer mehr Pferde krank. Ich wäre also immer vorsichtig damit, eine Erkrankung "wegfüttern" zu wollen. Auch wenn man vor lauter Hilflosigkeit nach jedem Strohhalm greift. Also bei Mineralisierung etc - lieber zu zurückhaltend sein, als zu großzügig.

Halte uns gern auf dem Laufenden!

Viele Grüße
Nadja
AnnikaCB
Beiträge: 9
Registriert: 20.11.2024, 06:20

Re: Hufkrebs?

Beitrag von AnnikaCB »

Hallo Nadja,

vielen Dank für Deine Hilfe!
Wir werden alles jetzt mal ausprobieren und ich halte Euch sehr gerne auf den Laufenden.

LG
Annika
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