Hallo!
Mein Haflinger (Wallach, 17 Jahre) hat seit einigen Jahren Hufprobleme – zusätzlich zu bereits, seit dem Alter von 7 Jahren, bestehendem allergischem Husten, der gut durch die Fütterung von nassem Heu und Heulage kontrollierbar ist.
Die Hufprobleme haben ungefähr vor 4-5 Jahren begonnen– der Hufschmied stellte beim Beschlagen der Hinterhufe immer wieder kleine Einblutungen im Bereich der Hufwand/weißen Linie wie auch eine gelbliche Verfärbung des Horns in vielen Bereichen des Hufes fest. Zu diesem Zeitpunkt hatte er keinerlei Schmerzen oder ähnliches. Vor ca 3 Jahren kam es dann vermehrt zu Hufabszessen – anfangs spontan auftretend, mit der Zeit immer öfter direkt nach dem Beschlagen. Daraufhin haben wir versucht auf Barhuf (mit Schuhen) umzustellen, da das Management mit Hufeisen und den immer wieder auftretenden Hufabszessen sehr schwierig war.
In dieser Zeit haben mehre Tierärzte keine Diagnose feststellen können. Es bildete sich immer wieder eine doppelte Sohle. Das Blutbild war immer in Ordnung. Ein Tierarzt äußerte den Verdacht auf Hufkrebs – ein kleiner Teil des Strahls wurde entfernt – dieser ist gut nachgewachsen – hat aber an der Problematik nichts verändert.
Im Frühling 2024 habe ich ihn dann in die Tierklinik gestellt – dort wurde erstmals endlich anhand eines Röntgens festgestellt, dass sich in beiden Hinterhufen bereits Eitergänge gebildet haben – übermehrere Monate hinweg wurden Teile des Horns abgetragen und der Huf trockengelegt. Mittels Kontrollröntgen wurde festgestellt, dass die Eitergänge vollständig ausgeheilt sind. Zusätzlich wurde eine Hornprobe eingeschickt – dadurch wurde Hufkrebs ausgeschlossen.
Beim letzten Beschlag in der Klinik wurden Lederplatten verwendet um die Sohle zu schützen. Nach 7 Wochen wurde er neu beschlagen und die Hufe sehen nun so aus. Zusätzlich begann laut Hufschmiedin der Strahl links vorne sofort zu bluten (obwohl sich das Problem bis jetzt eigentlich auf die Hinterhufe beschränkt hat). Alles in allem sind nun alle 4 Hufe gelblich verfärbt und der Strahl viel zu weich.
Diagnose gibt es nach wie vor keine – nur die Empfehlung ihn trocken und sauber zu halten um eine erneute Entzündung zu vermeiden.
Ich würde mich sehr freuen Hilfestellung zu bekommen um ihm ein möglichst normales Leben zu ermöglichen.
Bitte um Beurteilung der Hufe
- Nadja Politz
- Beiträge: 155
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Re: Bitte um Beurteilung der Hufe
Hallo Anna,
das ist wirklich ein besonderes Problem...
Ich habe die letzten Tage darüber nachgedacht und auch Austausch mit Kollegen gesucht. Leider habe ich nicht ad hoc eine Antwort.
Wenn auch der Klinik nichts mehr einfällt, wird es also eine detektivische Arbeit!
Da es jetzt auch an den Vorderhufen beginnt und das tut es ja eindeutig, hat es was mit dem Stoffwechsel zu tun.
Die Blutbilder waren immer ok sagten Sie. Es wäre sehr hilfreich, wenn Sie davon welche haben und diese hier hochladen können! Vielleicht bringt uns das eine Spur...
Ein Sauberhalten der Hufe ist sicher eine sehr gute Idee!
Das eigentliche Problem ist die seltsame Hornkonsistenz. Die Ursache dafür wollen wir ergründen, um das ursächliche Problem abstellen zu können. Die Hufgeschwüre etc sind die Folge der Hornkonsistenz, da Bakterien sehr leicht in das, wie Sie ja auch schreiben weiche Horn eindringen können...
Sind Sie zufrieden mit der Wirkung des aktuellen Beschlags?
Ob durch das Anbringen der Eisen mit Lederplatte nun vermieden wird, dass weitere Geschwüre/Abszesse auftreten, ist die Frage, denn so kommt ja gar keine Luft dran. Das erfreut die anaerob lebenden Fäulnisbakterien. Andererseits kommt natürlich auch kein Mist etc dran... das könnte man ja aber auch mit Hufschuhen erreichen. Der Vorteil wäre, dass man die Hufe zusätzlich in keimtötenden Lösungen baden und die Sohlen zb mit keimwidrigen ätherischen Ölen behandeln könnte.
Dies wäre natürlich alles nur Syptombehandlung... letztlich muss die Ursache gefunden werden.
Viele Grüße
Nadja Politz
das ist wirklich ein besonderes Problem...
Ich habe die letzten Tage darüber nachgedacht und auch Austausch mit Kollegen gesucht. Leider habe ich nicht ad hoc eine Antwort.
Wenn auch der Klinik nichts mehr einfällt, wird es also eine detektivische Arbeit!
Da es jetzt auch an den Vorderhufen beginnt und das tut es ja eindeutig, hat es was mit dem Stoffwechsel zu tun.
Die Blutbilder waren immer ok sagten Sie. Es wäre sehr hilfreich, wenn Sie davon welche haben und diese hier hochladen können! Vielleicht bringt uns das eine Spur...
Ein Sauberhalten der Hufe ist sicher eine sehr gute Idee!
Das eigentliche Problem ist die seltsame Hornkonsistenz. Die Ursache dafür wollen wir ergründen, um das ursächliche Problem abstellen zu können. Die Hufgeschwüre etc sind die Folge der Hornkonsistenz, da Bakterien sehr leicht in das, wie Sie ja auch schreiben weiche Horn eindringen können...
Sind Sie zufrieden mit der Wirkung des aktuellen Beschlags?
Ob durch das Anbringen der Eisen mit Lederplatte nun vermieden wird, dass weitere Geschwüre/Abszesse auftreten, ist die Frage, denn so kommt ja gar keine Luft dran. Das erfreut die anaerob lebenden Fäulnisbakterien. Andererseits kommt natürlich auch kein Mist etc dran... das könnte man ja aber auch mit Hufschuhen erreichen. Der Vorteil wäre, dass man die Hufe zusätzlich in keimtötenden Lösungen baden und die Sohlen zb mit keimwidrigen ätherischen Ölen behandeln könnte.
Dies wäre natürlich alles nur Syptombehandlung... letztlich muss die Ursache gefunden werden.
Viele Grüße
Nadja Politz
Re: Bitte um Beurteilung der Hufe
Danke für die ausführliche Antwort!
Im letzten Jahr haben wir das versucht - allerdings haben die Hufschuhe hauptsächlich zu einer massiven Reizung des Saumbandes geführt und durch das ständige abdichten hat sich das Horn aus meiner Sicht nicht verbesserte. Mir ist aber grundsätzlich bewusst, dass die Lederplatten lediglich das Problem „verdecken“. Er kann sich damit aber zumindest schmerzfrei und relativ frei auch auf der Koppel bewegen, was zu einer enormen Verbesserung der Lebensqualität geführt hat.
Ich würde die Platten gerne erst abnehmen wenn es einen Plan für eine Behandlung gibt. Beziehungsweise habe ich gehofft ihn auch irgendwie hinsichtlich einer Stoffwechselerkrankung (wenn eine vorliegt) von innen unterstützen zu können bevor wir die Platten abnehmen.
Anbei eine Blutbild von Juni 2023 und eines vom Mai 2024. Wobei die erhöhten Werte im Mai laut Tierärztin durch die akute Entzündung in den Hinterhufen hervorgerufen wurden. Zu diesem Zeitpunkt hatte er trotz Schmerzmittel Schmerzen.
Vielen lieben Dank - ich bin wirklich für jede Überlegung und jeden Denkanstoß offen!
Liebe Grüße
Im letzten Jahr haben wir das versucht - allerdings haben die Hufschuhe hauptsächlich zu einer massiven Reizung des Saumbandes geführt und durch das ständige abdichten hat sich das Horn aus meiner Sicht nicht verbesserte. Mir ist aber grundsätzlich bewusst, dass die Lederplatten lediglich das Problem „verdecken“. Er kann sich damit aber zumindest schmerzfrei und relativ frei auch auf der Koppel bewegen, was zu einer enormen Verbesserung der Lebensqualität geführt hat.
Ich würde die Platten gerne erst abnehmen wenn es einen Plan für eine Behandlung gibt. Beziehungsweise habe ich gehofft ihn auch irgendwie hinsichtlich einer Stoffwechselerkrankung (wenn eine vorliegt) von innen unterstützen zu können bevor wir die Platten abnehmen.
Anbei eine Blutbild von Juni 2023 und eines vom Mai 2024. Wobei die erhöhten Werte im Mai laut Tierärztin durch die akute Entzündung in den Hinterhufen hervorgerufen wurden. Zu diesem Zeitpunkt hatte er trotz Schmerzmittel Schmerzen.
Vielen lieben Dank - ich bin wirklich für jede Überlegung und jeden Denkanstoß offen!
Liebe Grüße
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- Nadja Politz
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Re: Bitte um Beurteilung der Hufe
Danke für die Blutbilder!
Ist aufgrund der bislang gemachten Blutbilder oder anhand anderer Analysen das Mineralfutter ausgewählt/geändert/angepasst worden? Was bekommt er da aktuell für Mittel/Zusätze und was hat er in den letzten Jahren erhalten? Gab es mal irgendwelche Mängel o.ä., die durch Zusatzfutter therapiert wurden? Hat er irgendwann mal Selen zugefüttert bekommen?
Bekommt er aktuell Heulage oder nasses Heu?
hat er irgendwelche weiteren Auffälligkeiten? Probleme mit der Haut, Husten, Allergien, Kotwasser...
Viele Grüße
Nadja Politz
Ist aufgrund der bislang gemachten Blutbilder oder anhand anderer Analysen das Mineralfutter ausgewählt/geändert/angepasst worden? Was bekommt er da aktuell für Mittel/Zusätze und was hat er in den letzten Jahren erhalten? Gab es mal irgendwelche Mängel o.ä., die durch Zusatzfutter therapiert wurden? Hat er irgendwann mal Selen zugefüttert bekommen?
Bekommt er aktuell Heulage oder nasses Heu?
hat er irgendwelche weiteren Auffälligkeiten? Probleme mit der Haut, Husten, Allergien, Kotwasser...
Viele Grüße
Nadja Politz
Re: Bitte um Beurteilung der Hufe
Hallo!
Blutbild vom Juni 2023 zeigte sich ein Selenmangel - ich hab Selen zugefüttert - möglicherweise nicht lange genug? Ich kann mich nicht mehr genau erinnern wie lange.
Eine Mineralfutteranalyse wurde nie gemacht.
Er hatte 2015 eine Bronchitis die sich zu einem allergischen Husten entwickelt hat. Ich habe damals auch einen Allergietest machen lassen. Die Ergebnisse müsste ich suchen kann ich ihnen aber gerne noch zukommen lassen.
Wir gehen damit so um, dass er hauptsächlich Heulage bekommt. Jetzt gerade aktuell bekommt er Heu + Heucobs da er aufgrund der Hufe nicht bei der Herde sein kann.
Seit Juni diesen Jahres haben wir erstmals Schwierigkeiten mit Durchfall und Kotwasser - laut Kotprobe ist er stark verwurmt obwohl ich ihn wirklich immer regelmäßig entwurmt habe. Durchfall ist nun durch Heu, Heucobs und Nutrilabs Aka-Biotix in Ordnung - Kotwasser hat er aber noch.
Davor hat er die Heulage eigentlich gut vertragen.
Letztes Jahr habe ich einige Monate lang einen Vitamin B Komplex, Gastric plus und N Acetyl L Cysteine gefüttert - ich habe keinen Unterschied bemerkt - allerdings waren da die chronischen Hufeiterungen noch da.
Vielen Dank im Voraus!
Blutbild vom Juni 2023 zeigte sich ein Selenmangel - ich hab Selen zugefüttert - möglicherweise nicht lange genug? Ich kann mich nicht mehr genau erinnern wie lange.
Eine Mineralfutteranalyse wurde nie gemacht.
Er hatte 2015 eine Bronchitis die sich zu einem allergischen Husten entwickelt hat. Ich habe damals auch einen Allergietest machen lassen. Die Ergebnisse müsste ich suchen kann ich ihnen aber gerne noch zukommen lassen.
Wir gehen damit so um, dass er hauptsächlich Heulage bekommt. Jetzt gerade aktuell bekommt er Heu + Heucobs da er aufgrund der Hufe nicht bei der Herde sein kann.
Seit Juni diesen Jahres haben wir erstmals Schwierigkeiten mit Durchfall und Kotwasser - laut Kotprobe ist er stark verwurmt obwohl ich ihn wirklich immer regelmäßig entwurmt habe. Durchfall ist nun durch Heu, Heucobs und Nutrilabs Aka-Biotix in Ordnung - Kotwasser hat er aber noch.
Davor hat er die Heulage eigentlich gut vertragen.
Letztes Jahr habe ich einige Monate lang einen Vitamin B Komplex, Gastric plus und N Acetyl L Cysteine gefüttert - ich habe keinen Unterschied bemerkt - allerdings waren da die chronischen Hufeiterungen noch da.
Vielen Dank im Voraus!
- Nadja Politz
- Beiträge: 155
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- Wohnort: Großweitzschen, Sachsen
Re: Bitte um Beurteilung der Hufe
Hallo Anna,
eine Kollegin hat sich Ihren Fall angeschaut. Sie hat eine Ausbildung zur Pferde-Stoffwechselexpertin absolviert und einige Ideen wie sie weiterhelfen kann. Ich denke die eine Hälfte der Lösung der Hufprobleme liegt in jenem Bereich. Gern schicke ich Ihnen ihre Kontaktdaten per E-Mail.
Zum zweiten muss die Hufpflege dringend den Schwächen der aktuellen Hufsituation durch die beeinträchtigte Hornqualität nachkommen, damit die Situation nicht noch schlechter wird, als sie eh schon ist!
Dazu ist möglichst viel Sauberkeit an den Hufen wichtig. Das fängt schon beim Ausschneiden an. Von Fäulnis befallene Stellen müssen sauber und ordentlich ausgeschnitten und gegen fortschreitende Fäulnisprozesse behandelt werden. Der Huf sollte so zurück gelassen werden, dass Dreck keine Chance hat, sich festzusetzen, denn das befördert die fortgehende Zerstörung des eh anfälligen Hornes und befeuert letztlich die erneute Entstehung von Hufgeschwüren/-abszessen. Arg verstärkt wird dies mit dem Abdecken der "Baustellen" durch Eisen und Lederplatte. Auch die nun ja freiliegende und offensichtlich entzündete Lederhaut des abgelösten Strahls sollte gepflegt und wundheilend behandelt werden. Wurde/wird in die Richtung was unternommen? Wie oft wird der Beschlag denn aktuell gewechselt?
Aktuell wäre die Hufbearbeitung durch einen Huforthopäden sehr zu empfehlen, da er/sie auf diese gewissenhafte Behandlung besonders geschult ist. Ich verstehe natürlich, dass Sie momentan mit der Lederplatte sehr zufrieden sind, da es die bislang beste Lösung zu sein scheint und dem Pferd wieder mehr Freiheiten gewährt(e). Aber ich denke, da ist noch Luft nach oben. Falls auf der Landkarte kein/e Kollege/in zu finden ist, melden Sie sich gern nochmal direkt bei uns per E-Mail.
Gibt es Huffotos aus der Zeit der Probleme mit den Abszessen und der "doppelten Sohle"? Das wäre nocheinmal sehr interessant!
Wie genau wurden die Eiterkanäle in der Klinik behandelt? Auch hier wären Fotos und die vorher-nachher Röntgenbilder sehr interessant! Gibt es einen Abschlußbericht der Klinik? Stellte diese irgendeine Diagnose? Wie wurde die Tatsache bewertet, dass die Abszesse vermehrt nach dem Beschlagen auftraten? War es all die Jahre eigentlich immer der gleiche Schmied oder wechselte dieser? Und liegt Ihnen der Laborbericht der Hornprobe bei der Hufkrebs ausgeschlossen wurde vor oder könnten sie diesen anfordern?
All dies wären nocheinmal wichtige Informationen!
Viele Grüße
Nadja Politz
eine Kollegin hat sich Ihren Fall angeschaut. Sie hat eine Ausbildung zur Pferde-Stoffwechselexpertin absolviert und einige Ideen wie sie weiterhelfen kann. Ich denke die eine Hälfte der Lösung der Hufprobleme liegt in jenem Bereich. Gern schicke ich Ihnen ihre Kontaktdaten per E-Mail.
Zum zweiten muss die Hufpflege dringend den Schwächen der aktuellen Hufsituation durch die beeinträchtigte Hornqualität nachkommen, damit die Situation nicht noch schlechter wird, als sie eh schon ist!
Dazu ist möglichst viel Sauberkeit an den Hufen wichtig. Das fängt schon beim Ausschneiden an. Von Fäulnis befallene Stellen müssen sauber und ordentlich ausgeschnitten und gegen fortschreitende Fäulnisprozesse behandelt werden. Der Huf sollte so zurück gelassen werden, dass Dreck keine Chance hat, sich festzusetzen, denn das befördert die fortgehende Zerstörung des eh anfälligen Hornes und befeuert letztlich die erneute Entstehung von Hufgeschwüren/-abszessen. Arg verstärkt wird dies mit dem Abdecken der "Baustellen" durch Eisen und Lederplatte. Auch die nun ja freiliegende und offensichtlich entzündete Lederhaut des abgelösten Strahls sollte gepflegt und wundheilend behandelt werden. Wurde/wird in die Richtung was unternommen? Wie oft wird der Beschlag denn aktuell gewechselt?
Aktuell wäre die Hufbearbeitung durch einen Huforthopäden sehr zu empfehlen, da er/sie auf diese gewissenhafte Behandlung besonders geschult ist. Ich verstehe natürlich, dass Sie momentan mit der Lederplatte sehr zufrieden sind, da es die bislang beste Lösung zu sein scheint und dem Pferd wieder mehr Freiheiten gewährt(e). Aber ich denke, da ist noch Luft nach oben. Falls auf der Landkarte kein/e Kollege/in zu finden ist, melden Sie sich gern nochmal direkt bei uns per E-Mail.
Gibt es Huffotos aus der Zeit der Probleme mit den Abszessen und der "doppelten Sohle"? Das wäre nocheinmal sehr interessant!
Wie genau wurden die Eiterkanäle in der Klinik behandelt? Auch hier wären Fotos und die vorher-nachher Röntgenbilder sehr interessant! Gibt es einen Abschlußbericht der Klinik? Stellte diese irgendeine Diagnose? Wie wurde die Tatsache bewertet, dass die Abszesse vermehrt nach dem Beschlagen auftraten? War es all die Jahre eigentlich immer der gleiche Schmied oder wechselte dieser? Und liegt Ihnen der Laborbericht der Hornprobe bei der Hufkrebs ausgeschlossen wurde vor oder könnten sie diesen anfordern?
All dies wären nocheinmal wichtige Informationen!
Viele Grüße
Nadja Politz
Re: Bitte um Beurteilung der Hufe
Hallo Nadja!
Danke das ist sehr nett! Gerne nehme ich diese Beratung in Anspruch – bitte schicken sie mir ihre Kontaktdaten. Vielen Dank!
Aktuell wird der Beschlag alle 6-7 Wochen gewechselt. Bezüglich der Frage des Hufschmieds – Ich hatte für ca. 8 Jahre einen Hufschmied (nach ca. 6 Jahren traten erste Anzeichen in Form von Einblutungen und gelblicher Verfärbung auf) – danach habe ich den Hufschmied gewechselt, weil ich den Stall gewechselt habe.
Die Vorderhufe sind normal beschlagen – ich desinfiziere mit Iod und sprühe sie mit Silberspray ein. Ein Huf entwickelt sich gut – der andere trocknet leider trotzdem nicht gut aus – beziehungsweise bildet sich in der Mitte Horn
Ich denke leider nicht, dass es in meiner Umgebung einen Huforthopäden gibt..
Mir ist bewusst, dass die Platten grundsätzlich keine gute Lösung sind – allerdings für mich aktuell die einzige Lösung, mit der mein Pferd sich schmerzfrei bewegen kann – zumindest so lange bis ich einen neuen Behandlungsansatz finden kann.
Davor hatte Hufschuhe an um die Hufe sauber zu halten – das war für mich eine finanzielle Belastung und für ihn hat es zu einer massiven Reizung des Saumbandes geführt + wenig Koppelgang möglich + beim Reiten sehr eingeschränkt.
Behandelt wurden die Hufe in der Zeit der Hufschuhe mit dem Spezialöl und dem Hufkrebsöl von Hufoel.at, sowie mit Zinkspray und Iod.
Fotos von der doppelten Sohle in diesem Sinne eigentlich nicht – das zeigte sich immer beim neuen Beschlag, dass sich die Sohle wieder abgelöst hatte.
Ich gebe Fotos im folgenden Verlauf in den Anhang:
September 2023
Dezember 2023 – Abszess am linken hinteren Huf – Zehe – Sohle hebt sich deutlich – Eiter kommt raus
- Nicht ordentlich ausgeheilt - Kommt im Jänner 24 richtig raus - Februar 2024 – Teil des Strahls entfernt (Verdacht auf Hufkrebs) -
April 2024 massive Entzündungen in beiden Hinterhufen - Mai 2024 Klinik + Behandlung Röntgenbilder zu Beginn:
Behandlung nach der Klinik: In der Klinik wurden dann beide Hinterhufe mit einem Deckeleisen versehen – in weiterer Folge haben wir zuhause dann alle 2 Wochen vom Hufschmied einen Teil der Sohle und des Strahls abgetragen und mit Krebspulver zum austrockenen und die eitrigen Stellen mit Socatyl behandelt – so lange bis die Sohle bei beiden Hufen einmal vollständig abgetragen war
Anbei die Fotos im Verlauf:
Die Klinik stellte keine Diagnose – außer dass die Eitergänge erfolgreich bekämpft wurden – er hatte seither auch wirklich keine Entzündung mehr.
Liebe Grüße!
Danke das ist sehr nett! Gerne nehme ich diese Beratung in Anspruch – bitte schicken sie mir ihre Kontaktdaten. Vielen Dank!
Aktuell wird der Beschlag alle 6-7 Wochen gewechselt. Bezüglich der Frage des Hufschmieds – Ich hatte für ca. 8 Jahre einen Hufschmied (nach ca. 6 Jahren traten erste Anzeichen in Form von Einblutungen und gelblicher Verfärbung auf) – danach habe ich den Hufschmied gewechselt, weil ich den Stall gewechselt habe.
Die Vorderhufe sind normal beschlagen – ich desinfiziere mit Iod und sprühe sie mit Silberspray ein. Ein Huf entwickelt sich gut – der andere trocknet leider trotzdem nicht gut aus – beziehungsweise bildet sich in der Mitte Horn
Ich denke leider nicht, dass es in meiner Umgebung einen Huforthopäden gibt..
Mir ist bewusst, dass die Platten grundsätzlich keine gute Lösung sind – allerdings für mich aktuell die einzige Lösung, mit der mein Pferd sich schmerzfrei bewegen kann – zumindest so lange bis ich einen neuen Behandlungsansatz finden kann.
Davor hatte Hufschuhe an um die Hufe sauber zu halten – das war für mich eine finanzielle Belastung und für ihn hat es zu einer massiven Reizung des Saumbandes geführt + wenig Koppelgang möglich + beim Reiten sehr eingeschränkt.
Behandelt wurden die Hufe in der Zeit der Hufschuhe mit dem Spezialöl und dem Hufkrebsöl von Hufoel.at, sowie mit Zinkspray und Iod.
Fotos von der doppelten Sohle in diesem Sinne eigentlich nicht – das zeigte sich immer beim neuen Beschlag, dass sich die Sohle wieder abgelöst hatte.
Ich gebe Fotos im folgenden Verlauf in den Anhang:
September 2023
Dezember 2023 – Abszess am linken hinteren Huf – Zehe – Sohle hebt sich deutlich – Eiter kommt raus
- Nicht ordentlich ausgeheilt - Kommt im Jänner 24 richtig raus - Februar 2024 – Teil des Strahls entfernt (Verdacht auf Hufkrebs) -
April 2024 massive Entzündungen in beiden Hinterhufen - Mai 2024 Klinik + Behandlung Röntgenbilder zu Beginn:
Behandlung nach der Klinik: In der Klinik wurden dann beide Hinterhufe mit einem Deckeleisen versehen – in weiterer Folge haben wir zuhause dann alle 2 Wochen vom Hufschmied einen Teil der Sohle und des Strahls abgetragen und mit Krebspulver zum austrockenen und die eitrigen Stellen mit Socatyl behandelt – so lange bis die Sohle bei beiden Hufen einmal vollständig abgetragen war
Anbei die Fotos im Verlauf:
Die Klinik stellte keine Diagnose – außer dass die Eitergänge erfolgreich bekämpft wurden – er hatte seither auch wirklich keine Entzündung mehr.
Liebe Grüße!
Re: Bitte um Beurteilung der Hufe
Anbei noch die Röntgenbilder nach der Behandlung:
Bilder im Verlauf der Behandlung:
Ein aktuelles Foto vom Strahl vorne:
- Nadja Politz
- Beiträge: 155
- Registriert: 26.02.2016, 11:35
- Wohnort: Großweitzschen, Sachsen
Re: Bitte um Beurteilung der Hufe
Zwischenstand für Mitlesende:
Der Austausch mit der Stoffwechselexpertin hat in Form einer „Expertenrunde“ an welcher mehrere Stoffwechseltherapeuten beteiligt waren, stattgefunden. Die dort besprochenen Einzelheiten zu wiederholen, würde den Rahmen dieses Forums, in welchem es um die Behandlung von Hufproblemen gehen soll, sprengen. Es wurden zahlreiche Zusammenhänge zwischen den aktuell vorliegenden Problemen Asthma, Mauke, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust trotz Raufutter ad lib, sowie den Hufproblemen, den Blutwerten und der Fütterung und Haltung gesehen und erörtert.
Ein aktuelles Blutbild zeigt u.a. einen deutlichen Selenüberschuss im Blut.
Im Zusammenspiel mit weiteren Aspekten wird unter anderem darin ein direkter Zusammenhang mit der vorliegenden ausgeprägten Hornbildungsstörung gesehen.
Eine Sanierung der Hufe durch eine reine Symptombehandlung an den Hufen ist aus Sicht der Stoffwechseltherapeuten nicht möglich. Die in diesem Fall von den Experten für sinnvoll und nötig erachteten therapeutischen Ansätze wurden mit der Besitzerin besprochen.
---
Hallo Anna,
danke für das Heraussuchen der Bilder. Welches, welcher Huf ist, ist teilweise etwas schwer zuzuordnen. Definitiv zeigen die Bilder aber, dass Ademis seit geraumer Zeit mit massiven Hornbildungsstörungen zu kämpfen hat. Die Behandlungsansätze der Klinik haben zwar den damals akut sehr schlechten Hufzustand vorübergehend verbessern können, dennoch läuft er weiter Gefahr immer wieder in solch schlechte Zustände zu geraten, wenn es nicht gelingt die ursächlichen Probleme in den Griff zu bekommen.
Nach wie vor denke ich, dass die großflächige Zerstörung des Horns und die Eiterbildung im Huf Folge eines starken Befalls mit Fäulniskeimen war. Das durch die Selenüberversorgung und die weiteren Stoffwechselprobleme viel zu weiche Horn machte UND MACHT es Keimen vergleichsweise leicht in den Huf einzudringen und Schaden anzurichten.
Mit pingeliger Sauberkeit am Huf können diese Gefahren sicherlich etwas eingedämmt werden, bis die Heilung von innen heraus voranschreitet.
Anstelle von Iod und Silberspray empfehle ich nach der Reinigung mit Wasser die gründliche Desinfektion der betroffenen Bereiche mit
Das reine Austrocknen Wollen des Strahls ist nicht erstrebenswert, auch wenn es auf den ersten Blick sinnvoll erscheint, weil ein zu weicher, matschiger Strahl vermieden werden soll. Es geht jedoch darum, die gesunde Hornbildung zu fördern. Durch ein reines Austrocknen wird dies nicht erreicht, sondern eher noch erschwert.
All dies das sind natürlich nur Maßnahmen, um weitere Schädigungen unwahrscheinlicher zu machen bzw. den Strahl/ die Sohle zur besseren Hornbildung zu „überreden“. Heilung werden diese Maßnahmen allein nicht bringen können.
Viele Grüße
Nadja Politz
P.S. Mit welchem „Test“ schloss die Klinik Hufkrebs aus? Liegt dazu etwas Schriftliches vor?
Der Austausch mit der Stoffwechselexpertin hat in Form einer „Expertenrunde“ an welcher mehrere Stoffwechseltherapeuten beteiligt waren, stattgefunden. Die dort besprochenen Einzelheiten zu wiederholen, würde den Rahmen dieses Forums, in welchem es um die Behandlung von Hufproblemen gehen soll, sprengen. Es wurden zahlreiche Zusammenhänge zwischen den aktuell vorliegenden Problemen Asthma, Mauke, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust trotz Raufutter ad lib, sowie den Hufproblemen, den Blutwerten und der Fütterung und Haltung gesehen und erörtert.
Ein aktuelles Blutbild zeigt u.a. einen deutlichen Selenüberschuss im Blut.
Im Zusammenspiel mit weiteren Aspekten wird unter anderem darin ein direkter Zusammenhang mit der vorliegenden ausgeprägten Hornbildungsstörung gesehen.
Eine Sanierung der Hufe durch eine reine Symptombehandlung an den Hufen ist aus Sicht der Stoffwechseltherapeuten nicht möglich. Die in diesem Fall von den Experten für sinnvoll und nötig erachteten therapeutischen Ansätze wurden mit der Besitzerin besprochen.
---
Hallo Anna,
danke für das Heraussuchen der Bilder. Welches, welcher Huf ist, ist teilweise etwas schwer zuzuordnen. Definitiv zeigen die Bilder aber, dass Ademis seit geraumer Zeit mit massiven Hornbildungsstörungen zu kämpfen hat. Die Behandlungsansätze der Klinik haben zwar den damals akut sehr schlechten Hufzustand vorübergehend verbessern können, dennoch läuft er weiter Gefahr immer wieder in solch schlechte Zustände zu geraten, wenn es nicht gelingt die ursächlichen Probleme in den Griff zu bekommen.
Nach wie vor denke ich, dass die großflächige Zerstörung des Horns und die Eiterbildung im Huf Folge eines starken Befalls mit Fäulniskeimen war. Das durch die Selenüberversorgung und die weiteren Stoffwechselprobleme viel zu weiche Horn machte UND MACHT es Keimen vergleichsweise leicht in den Huf einzudringen und Schaden anzurichten.
Mit pingeliger Sauberkeit am Huf können diese Gefahren sicherlich etwas eingedämmt werden, bis die Heilung von innen heraus voranschreitet.
- Je sauberer er gehalten werden kann - um so besser.
- Je öfter die Hufe vor allem von sohlenwärts ordentlich ausgespült oder gebadet werden – umso besser.
Anstelle von Iod und Silberspray empfehle ich nach der Reinigung mit Wasser die gründliche Desinfektion der betroffenen Bereiche mit
- < 0,1% Natriumhypochloritlösung (Bsp. ProntoCare Klauenspray (günstiger aber das gleiche wie das ebenfalls verkaufte Hufspray) und -gel ( das Gel kann man dort verwenden, wo es länger halten soll. zB unterm Eisen?!), oder Saltisept, BelaVet…). Dieses Desinfektionsmittel tötet sehr schnell und zuverlässig alle am Huf befindlichen Keime, ist dabei völlig ungefährlich, brennt auch in Wunden nicht und stört die Wundheilung nicht.
- Daraufhin wäre die Behandlung des Strahls mit ätherischem Lavendelöl (Bsp.: www.wesentlich.shop – gute Qualität vergleichsweise günstig) m.E. aktuell sinnvoll. Dies wirkt länger anhaltend keimmindernd und heilungsfördernd.
Das reine Austrocknen Wollen des Strahls ist nicht erstrebenswert, auch wenn es auf den ersten Blick sinnvoll erscheint, weil ein zu weicher, matschiger Strahl vermieden werden soll. Es geht jedoch darum, die gesunde Hornbildung zu fördern. Durch ein reines Austrocknen wird dies nicht erreicht, sondern eher noch erschwert.
All dies das sind natürlich nur Maßnahmen, um weitere Schädigungen unwahrscheinlicher zu machen bzw. den Strahl/ die Sohle zur besseren Hornbildung zu „überreden“. Heilung werden diese Maßnahmen allein nicht bringen können.
Viele Grüße
Nadja Politz
P.S. Mit welchem „Test“ schloss die Klinik Hufkrebs aus? Liegt dazu etwas Schriftliches vor?